Rezension: Star Wars: Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos (Comic)
Aphra muss als Gefangene des Imperiums in Star Wars: Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos um ihr Überleben kämpfen.
Triple-Zero und BeeTee entronnen, wurde Doktor Chelli Aphra vom Imperium gefangen genommen. Als Insassin des Accresker-Gefängnisses ist sie Teil einer Zwangsarmee, die gegen außer Gefecht gesetzte Rebellen- und Piratenschiffe zum Einsatz kommt. Implantierte Sprengkapseln verhindern eine Flucht und der aus alten Kriegsschiffen bestehen künstliche Schrottasteroid, der das Gefängnis darstellt, erfordert einen stetigen Überlebenskampf. Aber Aphra gibt nicht auf und plant ihre Flucht. Allerdings benötigt sie dabei unerwartet Hilfe. Außerdem setzten die Rebellen Sana Starros auf die zwielichtige Archäologin an. Zu allem Überfluss suchen Triple-Zero und BeeTee weiterhin nach ihr und auch Darth Vader erhält einen Hinweis, der ihn zu Aphra führen könnte. Als wäre das nicht genug Chaos treffen Aphras Ex-Freundin Sana und ihre neue Freundin die imperiale Inspektorin Tolvan aufeinander.
Gnadenlose Haftbedingungen
Doktor Chelli Aphra wurde am Ende von Doktor Aphra – Umgekehrte Vorzeichen vom Imperium gefangen genommen. Der Nachfolger mit dem Untertitel Liebe in Zeiten des Chaos setzt eine Woche nachdem Aphra im Accresker-Gefängnis angekommen ist an. Zu Beginn konzentriert sich die Handlung auf ein Verhör, dem Aphra unterzogen wird und bei dem sie preisgeben soll, was beim letzten Einsatz der Häftlings-Zwangsarmee geschehen ist. Diese Einleitung wird genutzt, um die Grundlagen und den Aufbau des Gefängnisses zu verdeutlichen und gleichzeitig die neue Figur Lopset Yas einzuführen. Anschließend muss sich Aphra mit einigen Problemen, schief laufenden Plänen, viel Ärger und gefährlichen Vorhaben herumschlagen. Dabei geht sie so trickreich vor wie immer, scheitert aber auch nicht selten oder muss Rückschläge hinnehmen. Längst scheint sich das Pech an sie geheftet zu haben, allerdings sorgt sie oft auch selbst dafür, dass Pläne nicht so ablaufen wie vorgesehen. Sehr zum Ärger ihrer Begleiter, die im Laufe des Sammelbandes um Sana Starros und Tolvan erweitert werden.
Allgemein baut Autor Simon Spurrier zahlreiche Figuren und Handlungsfäden aus Aphras bisheriger Star-Wars-Comic-Historie in die Geschichte mit ein. So nehmen die Ereignisse aus dem Vorgänger Umgekehrte Vorzeichen direkten Einfluss auf die Handlung – inklusive eines erneuten Auftritts von Star-Wars-Rebels-Charakter Hera Syndulla. Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos fügt sich hervorragend in das Gesamtgefüge der Reihe und des Star-Wars-Kanon ein und setzt die Geschichte der zwielichtigen Archäologin gewohnt spannend und mit gut platziertem Humor fort. Zugleich wird ein neuer Blick auf die Grausamkeit des Imperiums und den Umgang mit Gefangenen geworfen. Das Accresker-Gefängnis kommt einem Todesurteil gleich. Wer nicht im Einsatz als Zwangssoldat stirbt, muss sich den harten Gegebenheiten der Haftanstalt stellen. Ohne Zellen auf einem künstlichen, aus Raumschiffschrott bestehenden Asteroiden, der vom einem Trägerschiff gezogen wird, gelegen, ist das Gefängnis überaus gefährlich. Das zeigt sich zumindest zeitweise auch durch andere Kriminelle, die jedoch in der Geschichte eine überraschend kleine Rolle spielen. Weitaus wichtiger ist ein Geheimnis, das Aphra entdeckt und eine wichtige Wendung innerhalb der Handlung darstellt.
Zu der interessanten Darstellung des harten imperialen Gefängnisses gesellt sich eine erstklassige Star-Wars-Atmosphäre und der gelungene Figureneinsatz inklusive gut geschriebener Dialoge, die den einzelnen Figuren teilweise die nötige Tiefe verleihen. Natürlich darf auch gewohnt gut inszenierte Action nicht fehlen. Abgeschlossen wird der vierte Doktor-Aphra-Sammelband mit einem packenden Cliffhanger, der die Wartezeit auf den Nachfolger schwierig macht.
Fazit
Oft habe ich es bereits geschrieben, doch mit jedem neuen Band wird mir wieder bewusst, dass Doktor Chelli Aphra eine meiner liebsten Star-Wars-Figuren geworden ist. Und das nicht nur bei den rein für Comics erschaffenen Charakteren, sondern insgesamt. Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos hat mich wieder großartig unterhalten und von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Geschichte über Aphras Gefangenschaft ist spannend. Mit der richtigen Prise Humor angereichert, greift ein klein wenig Romantik, sofern es so bezeichnet werden kann, auf und streut noch eine gute Portion Action mit ein. Garniert ist das Ganze mit der passenden Star-Wars-Atmosphäre und hervorragender Figuren-Nutzung bei der zahlreiche Charaktere, die mit Aphra in Verbindung stehen, zum Einsatz kommen. Der packende Cliffhanger rundet das alles wunderbar ab. Gerne würde ich sofort den nächsten Band lesen und erfahren wie es mit Aphra weitergeht.
Kurzfazit: Atmosphärische Star-Wars-Geschichte, die mit einer gelungenen Mischung aus Spannung, Action und Humor sowie exzellenter Figurennutzung fesselt.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos!
Details
Titel: Star Wars: Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos
Originaltitel: US-Star Wars: Doctor Aphra Vol 4
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Si Spurrier
Zeichner: Kev Walker
Seiten: 148
Preis: 17,00 €
Verlagsseite: Star Wars: Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Doktor Aphra – Liebe in Zeiten des Chaos (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. Juli 2019
© Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm