Rezension: Akame ga KILL! – Band 11 (Manga)

In Akame ga Kill! Band 11 geraten zwei Night Raid-Mitglieder in Gefangenschaft und müssen sich mit Shura und Esdeath auseinandersetzen.

Die Killer-Gruppierung Night Raid der Revolutionsarmee hat ein klares Ziel: Shura und Wild Hunt müssen ausgeschaltet werden. Allerdings lässt sich die brutal agierende Gruppe seit Kurzem nicht mehr außerhalb des Palastes blicken. Tatsumi und Mine, die mittlerweile zusammen sind, nutzen die Gelegenheit, um etwas Zeit miteinander zu verbringen. Trotzdem bleibt ihre Mission bestehen. Bei einer Aufklärungsmission geraten Tatsumi und Lubbock in eine Falle und werden gefangen genommen. Während die wieder in die Hauptstadt zurückgekehrte Generalin Esdeath ihren Liebling Tatsumi für sich beansprucht und schützt, gerät Lubbock in die Fänge von Shura. Mit grausamer Folter versucht der Wild Hunt-Anführer Informationen von dem Night Raid-Killer zu bekommen.

Harte Zeiten

Wild Hunt und die Yaegers musste im Finale des zehnten Bandes schwere Schläge einstecken. Akame ga Kill! Band 11 schafft jedoch zu Beginn wichtige Fakten. Dabei rücken sowohl Esdeath und die Yaegers, Shura und Wild Hunt als auch Night Raid in den Mittelpunkt des Geschehens. Auf den ersten Blick mag der hohe Anteil an Figuren und Informationen etwas viel klingen, Autor Takahiro und Zeichner Testsuya Tashiro setzen das aber hervorragend um. Allgemein gilt das für den gesamten Manga. Das Duo versteht es, das große Ensemble perfekt in Szene zu setzen und selbst Nebenfiguren mit kleinen Auftritten genau richtig zu nutzen. Akame ga Kill! zeigt erneut, dass die Fantasy-Action-Reihe abseits des hohen und blutigen Gewaltgrades noch über ganz andere Stärken verfügt. Besonders die Entwicklung einiger Akteure sticht im elften Band hervor. Dass dabei wie schon zuvor nicht nur für Tatsumi, Lubbock und die anderen Mitglieder von Night Raid, sondern auch für Wave, Kurome und in einer etwas abstrakten Weise sogar für Esdeath, Sympathie aufkommt, zeigt wie vielfältig das Charakterfeld tatsächlich ist.

Trotzdem bleibt sich die Geschichte treu und zeigt die Härte, die die Reihe auszeichnet. Tatsumis und Lubbocks Gefangennahme hat einige heftige Szenen zur Folge. An die Brutalität und Unnachgiebigkeit des zehnten Bandes kommt das Dargestellte jedoch nicht heran. Selbst die Folter von Lubbock sorgt trotz aller Gnadenlosigkeit und Grausamkeit für kein so mulmiges Gefühl im Magen wie noch im Vorgänger. Wie konsequent die Reihe dennoch bleibt, zeigt sich an einigen schockierenden und unerwarteten Wendungen. Längst dürften Leser wissen, dass kein Charakter in Akame ga Kill! sicher ist. Das trägt maßgeblich dazu bei, dass über fast den gesamten Band hinweg für knisternde Spannung und eine bedrohliche Atmosphäre gesorgt ist.

Es ist dem Duo hinter Akame ga Kill! anzurechnen, dass trotz der passenden Brutalität und den damit einhergehenden blutigen Szenen, zumindest kurz auch sanftere Töne angeschlagen werden. Zwar bleiben diese vorwiegend dem Anfang des Bandes vorbehalten, doch als kleine Auflockerung, bevor es ernst wird, können sie dennoch dienen. Dass zusätzlich auch die gewohnte seichte Kritik an dem totalitären und grausamen Regime des Kaiserreichs sowie den Beweggründen der Soldaten und Generäle von diesem eingebunden wird, zeigt wie vielschichtig die Handlung trotz der eher einfachen Grundgeschichte und des Genres ist. Natürlich müssen Leser trotz der harten Ereignisse nicht auf die gewohnte Action verzichten und dürfen einmal mehr gut inszenierte und brachiale Kämpfe genießen. Abgerundet wird das durch einen überaus spannenden Cliffhanger.

Fazit

Obwohl ich Akame ga Kill! wirklich gerne lese, hatte ich mit Band 11 zu Beginn meine Probleme. Lange hat es jedoch nicht gedauert, bis mich auch der elfte Manga der Fantasy-Action-Reihe in seinen Bann gezogen hat. Angesichts der heftigen Ereignisse, ist es überraschend wie gut Autor Takahiro und Zeichner Tetsuya Tashiro trotzdem ein wenig Auflockerung und Abwechslung in den Band eingebaut haben. Diese Elemente bleiben zwar fast vorwiegend im ersten Drittel des Mangas, dennoch sorgen sie dafür, dass Akame ga Kill! Band 11 trotz aller Gnadenlosigkeit einen positiven Kern behält. Dazu gesellt sich der wieder einmal hervorragende Figureneinsatz sowie die gewohnt gut inszenierte Action. Hier zeigen sich sämtliche Stärken der Reihe, die sich erneut mit konsequenten und unerwarteten Wendungen auszeichnet. Zeitweise weckt das Erinnerungen an Etorouji Shionos Übel Blatt oder Game of Thrones. Genre-Fans, die bisher nicht zugegriffen haben, sollten Akame ga Kill! unbedingt eine Chance geben und die bereits erschienenen Bände bis zum stetig näher rückenden Finale nachholen.

Kurzfazit: Konsequent, brutal und actionreich präsentiert Akame ga Kill! Band 11 die gewohnten Stärken der Fantasy-Action-Reihe und überzeugt mit guter Figurennutzung, packender Atmosphäre und überraschenden Wendungen.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Akame ga KILL! – Band 11!

Details
Titel: Akame ga KILL! – Band 11
Originaltitel: Akame ga Kill
Genre: Action, Fantasy
Verlag: Kazé Manga
Autor: Takahiro
Zeichner: Tetsuya Tashiro
Seiten: 242
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-749-6
Verlagsseite: Akame ga KILL! Band 11 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2018

© 2014 Takahiro, Tetsuya Tashiro / SQUARE ENIX / Kazé Manga

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