Rezension: Star Wars: Die letzten Jedi (Comic)
Die Comic-Adaptionen des brasilianischen Verlags Editora Abril gehen mit Star Wars: Die letzten Jedi mit der achten Saga-Episode bei Panini weiter.
Autor Alessandro Ferrari folgt in der mittlerweile achten Star-Wars-Comic-Adaption des brasilianischen Verlags Editora Abril den Geschehnissen aus Star Wars: Die letzten Jedi. Direkt im Anschluss an Star Wars: Das Erwachen der Macht ist der Widerstand auf der Flucht vor der Ersten Ordnung. Ein waghalsiger Plan von Poe Dameron hat die Rebellen zahlreiche Schiffe gekostet und der restlichen Flotte droht der Treibstoff auszugehen. Da die Erste Ordnung sie im Hyperraum orten kann, scheint eine Flucht unmöglich. Außerdem wurde Leia bei dem Angriff verletzt. Entgegen des Befehls von Vize-Admiral Holdo schickt Poe Dameron Finn und die Mechanikerin Rose los, um einen riskanten Plan auszuführen. Gleichzeitig hat Rey Luke gefunden und versucht ihn zu überzeugen, ihr zu helfen.
Gekürzte Zusammenfassung
Wie bei den anderen Star-Wars-Comic-Adaptionen von Alessandro Ferrari und dem brasilianischen Verlag Editora Abril, wird die Geschichte von Star Wars: Die letzten Jedi in einer spürbar gekürzten, auf die wichtigsten Szenen zusammengefassten Variante erzählt. Funktionierte das in der Vergangenheit mal mehr mal weniger gut, zeigt sich Die letzten Jedi als zumindest ordentlich auf den Punkt gebracht. Trotzdem wirken manche Ereignisse zu oberflächlich angerissen, kaum ausgearbeitet und fast schon belanglos nebenbei abgetan. So fällt etwa der Angriff auf den Schlachtkreuzer der Ersten Ordnung zu Beginn noch angemessen aus, Finns und Roses Abenteuer in Canto Bight ist hingegen so stark gekürzt, dass viele Aspekte außen vor bleiben. Das gilt im gesamten Comic sowohl für den Humor als auch den Aufbau der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander.
Besonders bezüglich der Situation des Widerstands, Poes Streit mit Holdo oder Reys Ausbildung bei Luke ist die brasilianische Comic-Adaption kaum mehr als ein grober Abriss des Films. Viele Szenen fallen gänzlich weg, wodurch etwa Reys gemeinsame Zeit mit Luke noch kürzer wirkt. Das hat auch Einfluss auf die Geschichte und ihren Sinn an sich, da manche aufeinander aufbauende Entwicklungen weniger Sinn ergeben oder bestenfalls holprig erzählt sind. Vollkommen misslungen ist die Adaption von Star Wars: Die letzten Jedi trotzdem nicht. Als kurze Zusammenfassung für Kenner des Films oder die jüngere Zielgruppe, die einen ersten Einblick in die Ereignisse der Vorlage erlangen soll, kann Alessandro Ferraris Umsetzung durchaus funktionieren. Lückenhaft und gestückelt wirkt die Geschichte für all jene, die Star Wars: Die letzten Jedi gesehen haben.
Bei den Zeichnungen wird auf einen kantigen Cartoonstil, der nicht jedem gefallen dürfte gesetzt. Gerade manche Charaktermodelle erinnern kaum an die Filmfiguren. Poe Dameron erinnert in manchen Szenen etwa eher an Han Solo und Finn fällt zu muskulös und stämmig aus. Dem stehen überraschend gut eingesetzte Details und eine ausgesprochen gelungene Farbgebung gegenüber. Gerade letzteres sticht hervor und lässt einige Szenen erstrahlen, was maßgeblich zur an sich ordentlichen Star-Wars-Atmosphäre beiträgt.
Fazit
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, dass die Star-Wars-Comic-Adaptionen des brasilianischen Verlags Editora Abril aufgrund einer klaren Seitenzahlbegrenzung stark gekürzt und zusammengefasst sind. Das hat in der Vergangenheit nicht immer gut funktioniert und auch Die letzten Jedi weist hinsichtlich der gestückelt wirkenden und lückenhaften Geschichte einige Schwächen auf. Manche Entwicklung ist aufgrund der Kürzungen nur bedingt nachvollziehbar und gerade die Charakterbeziehungen leiden deutlich. Als kleine Erinnerungsstütze oder Zusammenfassung sowie für die jüngere Zielgruppe kann der Comic trotzdem als durchschnittliche Variante des Films funktionieren. Gerade die schöne Farbgebung der Bilder ist es, die zudem eine ordentliche Star-Wars-Atmosphäre erzeugt und den kurzweiligen Lesefluss unterstützt. Trotzdem kann die Comic-Adaption von Star Wars: Die letzten Jedi von Alessandro Ferrari nur teilweise überzeugen, da die Geschichte zu sehr unter den Kürzungen leidet.
Kurzfazit: Spürbar gekürzte und zusammengefasste Comic-Adaption von Star: Wars: Die letzten Jedi, die unter einigen Plotlücken leidet und nur bedingt überzeugen kann.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Die letzten Jedi!
Details
Titel: Star Wars: Die letzten Jedi
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Alessandro Ferrari
Zeichner: Igor Chimisso / Matteo Piana / Andrea Parisi
Seiten: 80
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-7416-0927-5
Verlagsseite: Star Wars: Die letzten Jedi bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2018
© Panini / Editora Abril / Disney
Lesetipp: Rezension: Rogue One: A Star Wars Story (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Die Rache der Sith (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Angriff der Klonkrieger (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Die dunkle Bedrohung (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Das Erwachen der Macht (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (Comic)
Lesetipp: Rezension: Star Wars: Eine neue Hoffnung (Comic)