Rezension: Mika’s Magic Market – Band 1 (Manga)
In Mika’s Magic Market Band 1 gründet Mika auf der Suche nach einem Zauber, der sie nach Hause bringt, eine Convention für magische Literatur.
Mika hat es irgendwie in eine Fantasy-Welt verschlagen. Um in dieser von Magie durchzogenen Welt, in der jeder irgendwelche Zauber beherrscht, einen Weg nach Hause zu finden, nutzt sie das, was sie am besten kann: organisieren. Kurzerhand gründet Mika den Magic Market, eine Convention für magische Literatur nach Vorbild der Comiket in Japan. Beim Magiket können Zauberer als Zirkel neue Sprüche, Bücher und dergleichen vorstellen und verkaufen, während Interessierte aus der Branche versuchen, die begehrtesten neuen Werke in die Finger zu bekommen. Ein großer Aufwand, dem sich Mika mit ihrem Team stellt, um irgendwann einen Transportzauber zu finden, der sie zurück in ihre Welt bringen kann.
Willkommen beim Magiket
Wie sähe eine Manga-Convention in einer Fantasy-Welt aus? Eine Antwort auf diese Frage liefert Mika’s Magic Market Band 1 von Autor Mochinchi und Zeichner Yasuhiro Miyama. Dabei steigt der Manga nicht mit Mikas Ankunft in einer anderen Welt oder ihren Vorbereitungen für den ersten Magic Market an, sondern beginnt mit dem Vorabend des großen Ereignisses. Bereits im ersten Kapitel wird gezeigt, welchem Ansturm sich Mika, Claire, der heilige Ritter-Orden Akivaharas und die anderen Mitarbeiter stellen müssen. Egal ob als Teil des Organisationsteams, Aussteller, Zeichner oder Besucher, wer bereits eine Messe besucht hat, wird schnell eigene Erfahrungen in der magischen Welt wiederfinden. Natürlich inklusive zahlreicher Anspielungen auf die reale Welt. Etwa im Spitznamen des Magic Market, der mit Magiket eindeutig am Comic Market beziehungsweise der Comiket, Japans größter Manga-Convention orientiert ist; oder die königliche Hauptstadt Akivahara, die eine Anspielung auf das Anime- und Manga-Viertel Akihabara in Tokio ist. Selbst Gastauftritte, beispielsweise in Form des Zaubers My Elder Sister inklusive Chiyo aus dem gleichnamigen Manga, dürfen natürlich nicht fehlen und machen Mika’s Magic Market zu einem wahren Fest an liebevollen Details für Manga-Fans.
Abseits ihrer Tätigkeit rund um den Magic Market führt Mika die Druckerei Protagonist Printing und vervielfältigt mit ihren Angestellten magische Bücher. Terminplanung, nicht eingehaltene Abgaben, Kosten und allerlei mehr sorgen für einen stressigen und chaotischen Alltag in dem die sympathische Protagonistin Mika gerne begleitet wird. Gemeinsam mit den anderen, nicht weniger gelungenen Charakteren, trägt sie viel zum Unterhaltungswert bei. Große Schlachten, das Schicksal der Welt oder ähnliches bleiben in Mika’s Magic Market trotz des Isekai-Fantasy-Genres aus. Damit sticht der Manga gegenüber zahlreichen Genre-Kollegen hervor und kann sich locker gegen große Namen wie Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt behaupten. Aufgrund der bodenständigeren, realistischeren Ausrichtung könnte Mika’s Magic Market Band 1 aber trotzdem gerade die Fans von weniger Ecchi-lastigen Isekai- und Fantasy-Manga ansprechen. So könnten auch Fans von ähnlich detailliert gezeichneten Werken wie Quin Zaza: Die letzten Drachenfänger, Somali und der Geist des Waldes oder Atelier of the Witch Hat Gefallen an den lebendigen Welten des magischen Nerd-Paradises finden.
Dass die Bilder teilweise sehr detailliert ausfallen, kann zwar auch ein wenig den Lesefluss beeinträchtigen, schließlich will kein noch so kleines Easter Egg, kein so liebevoll gezeichneter Hintergrund und keine noch so ausführlich gestaltete Figur übersehen werden, dank des sauberen Panelaufbaus, fällt das jedoch kaum negativ auf. Im Gegenteil. Mika’s Magic Market Band 1 verzaubert mit den zahlreichen Details und lädt in eine phantastische Welt der magischen Literatur und ihrer Anhänger ein. Ein wunderbarer Auftaktmanga, der die Lust auf die Fortsetzungen der in Japan aktuell drei Bände umfassenden Reihe weckt.
Fazit
Wenn mich ein Manga alleine aufgrund des Covers anspricht, fällt meine Erwartungshaltung entsprechend hoch aus. Mika’s Magic Market Band 1 hat zusätzlich aufgrund der ungewöhnlichen Thematik mein Interesse geweckt und mich nicht enttäuscht. In detaillierten Zeichnungen erzählen Autor Mochinchi und Zeichner Yasuhiro Miyama von Mikas ungewöhnlichem Leben in einer Fantasy-Welt. Als Organisatorin einer Convention für magische Literatur und Chefin einer Druckerei hat sie stets alle Hände voll zu tun, so dass trotz fehlender Weltuntergangsdrohung oder dergleichen niemals Langeweile aufkommt. Vielmehr ist Mika’s Magic Market Band 1 erfrischend anders und könnte Isekai- und Fantasy-Fans, die liebevolle Geschichten mögen, gleichermaßen ansprechen. Besonders all jene, die wissen wie es auf einer Messe zugeht, könnten so manches Ereignis wiedererkennen. Dazu gesellen sich allerlei Anspielungen auf Verlage, Manga und dergleichen. Einfach großartig, witzig und unterhaltsam. Ich freue mich bereits darauf möglichst bald den zweiten Band lesen zu können.
Kurzfazit: Unterhaltsamer Isekai-Fantasy-Manga, der mit seiner Convention-Thematik aus der Masse hervorsticht und mit einer liebenswerten Hauptfigur, zahlreichen Anspielungen und detaillierten Zeichnungen begeistert.
Details
Titel: Mika’s Magic Market – Band 1
Originaltitel: Mahotsukai no Insatsujo
Genre: Fantasy, Abenteuer, Slice of Life, Comedy
Verlag: Egmont Manga
Original: Mochinchi
Zeichnungen: Yasuhiro Miyama
Seiten: 194
Preis: 7,50 €
ISBN: 978-3-7704-5881-3
Verlagsseite: Mika’s Magic Market – Band 1 bei Egmont Manga
Erscheinungsdatum: 07. November 2019
© Mochinchi / Yasuhiro Miyama / Kadokawa / Egmont Manga