Rezension: Higurashi Kai – Vol. 4: Das Matsuribayashi Kapitel I (Blu-ray)
Higurashi Kai Volume 4 leitet in fünf Episoden das finale Kapitel ein und befasst sich mit der Vergangenheit.
Rika hat es gemeinsam mit ihren Freunden geschafft, den Drahtzieher hinter den schrecklichen Eregnissen in der Watanagashi-Nacht zu entlarven. Aber es war ihnen nicht möglich die Tragödie zu verhindern und mit Rikas erneutem Tod wird die Zeit ein weiteres Mal zurückgedreht. Noch bevor der entscheidende Sommer 1983 beginnt, wird Miyo Takanos grausame Vergangenheit beleuchtet. Besonders ihre Zeit im Waisenhaus und bei ihrem späteren Adoptivgroßvater haben sie geprägt und Einfluss auf ihre späteren Pläne genommen. Zugleich nimmt Hanyuu ihren gesamten Mut zusammen und beschließt, Rika und den anderen dieses Mal zu helfen. Gemeinsam warten die beiden Mädchen auf den entscheidenden Tag, während die unveränderliche Vergangenheit ihren Lauf nimmt.
Beantwortete Vergangenheit
Eine der größten Fragen von Higurashi wurde bereits im dritten Volume beantwortet, hatte aber auch den erneuten Tod von Rika zur Folge. Statt direkt mit einem neuen Versuch, die Ereignisse in Hinamizawa ins Positive zu wandeln, einzusteigen, befasst sich Higurashi Kai Volume 4 mit der Vergangenheit. Die ersten fünf Episoden des Matsuribayashi Kapitels erzählen quasi die Vorgeschichte des in zahlreichen alternativen Varianten bekannten Sommers 1983. Dadurch werden weitaus mehr Fragen und Geheimnisse gelüftet als jemals zuvor in der Horror-Mystery-Serie.
Dabei steigt Higurashi Kai Volume 4 mit der Vergangenheit von Miyo Takano ein und erzählt, was sie zu der Person gemacht hat, die sie später war. Leicht zu verdauen ist ihre Kindheit nicht. Besonders die Zeit im Waisenhaus erzeugt eine beklemmende Stimmung, die so von Higurashi bekannt ist und trotzdem erneut erschreckend deutlich unter die Haut geht. Lediglich die Frage nach den Hintergründen des Waisenhauses sollten vermieden werden, da die Serie hier wichtige Antworten schuldig bleibt. Dadurch entsteht ein leichter Eindruck des Mittels zum Zweck, ohne wirklich mehr Tiefe zu beabsichtigen. Wirklich störend fällt das zum Glück nicht auf. Schließlich liegt der Fokus auf Miyo Takano und ihrem Werdegang. Alleine das ist spannend genug, um nicht mehr loszulassen.
Im Anschluss rückt immer mehr Hinamizawa und die Vergangenheit des Dorfes in den Mittelpunkt. Begonnen bei der bereits in vorherigen Episoden erwähnten Krankheit über die Streitigkeiten rund um den Damm und Oyashiros Fluch wird einiges angesprochen. Dabei nehmen bekannte Charaktere in der Zeit vor Keiichis Ankunft in Hinamizawa zentrale Rollen ein und die wichtigsten Handlungspunkte werden abgehandelt. Einiges davon war zumindest bereits grob bekannt, wurde aber noch nie gezeigt oder zumindest nicht so ausführlich. Gerade das kann neben der spannenden, packenden Atmosphäre vor den Fernseher fesseln. Es ist einfach überaus interessant die zahlreichen Ereignisse in und um Hinamizawa richtig zu sehen und zu erfahren, was wirklich geschehen ist. Allerdings ist Higurashi Kai Volume 4 damit auch nur eine Überleitung zum Finale, dafür aber eine überaus wichtige und somit eine logische Einleitung für das Matsuribayashi-Kapitel. Higurashi Kai Volume 5 mit den abschließenden sechs Episoden kann nicht schnell genug erscheinen.
Fazit
Angesichts der Länge des Matsuribayashi Kapitels mit insgesamt elf Episoden, ist es nachvollziehbar, dass sich die ersten fünf Folgen mit der Vergangenheit befassen. Sowohl der Blick in Miyo Takanos Kindheit und auf ihren Werdegang als auch die wichtigsten Ereignisse rund um Hinamizawa haben mich von der ersten Minute an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Obwohl die grundlegenden Fakten bereits grob bekannt waren, bietet Higurashi Kai Volume 4 allerlei Neues – und sei es nur das erstmals ausführliche Ausarbeiten wichtiger Ereignisse in der Geschichte von Hinamizawa, die alle Einfluss auf die spätere Tragödie nehmen. Dabei ist besonders Hanyuu stets irgendwie mit eingebunden, was ihr persönliches Schicksal noch greifbarer und ihre Verzweiflung nachvollziehbarer macht. Gleichzeitig wird die nötige Hoffnung versprüht, die für das nahende Finale wichtig ist. Schließlich wollen Rika und Hanyuu endlich der Zeitschleife entkommen. Hier setzt Higurashi Kai Volume 4 die nötigen Vorgaben und schafft damit eine perfekte Einleitung der letzten sechs Episoden. Zugleich werden wichtige Antworten geliefert, Charaktere weiter vertieft und Beziehungen ausgearbeitet. Damit steht Higurashi Kai Volume 4 trotz einer etwas seichteren und episodenhafteren Erzählweise der restlichen Serie in nichts nach. Um so schwerer wird die Wartezeit auf Volume fünf und die abschließenden Episoden.
Kurzfazit: Minimal seichter erzählter, aber nicht weniger packender Kapitel-Auftakt, der viele Antworten bietet, mit dichter Atmosphäre fesselt und hervorragend das anstehende Finale einleitet.
Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Higurashi Kai – Vol. 4: Das Matsuribayashi Kapitel I!
Details
Titel: Higurashi Kai – Vol. 4: Das Matsuribayashi Kapitel I
Originaltitel: Higurashi no Naku Koro ni Kai
Genre: Horror, Mystery, Drama
Regie: Chiaki Kon
Studio: Studio Deen
Produktionsjahr: 2007
Laufzeit: ca. 121 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Extras: Art Cards, Textless Opening & Ending
Erscheinungstermin: 06. Dezember 2019
Herstellerseite: AniMoon Publishing
© Studio Deen / AniMoon Publishing
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