Rezension: Terraformars – Vol. 2 (Blu-ray)

Der Kampf ums Überleben geht für Akari und die anderen verbliebenen Besatzungsmitglieder der Annex 1 in Terraformars Volume 2 weiter.

Mit der Mission ein Heilmittel für eine unbekannte, vom Mars stammende Krankheit zu finden, sind 100 genetisch erweiterte Menschen zu dem roten Planeten aufgebrochen. Allerdings haben sich die dort aus einem terraforming Experiment mit Karkerlaken innerhalb von 500 Jahren entwickelten Lebewesen als größere Bedrohung herausgestellt als erwartet. Die sogenannten Terraformars sorgen nicht nur für den Absturz des Raumschiffs Annex 1, sondern attackieren auf brutale und rücksichtslose Weise auch die Besatzung der Rettungskapsel. Schnell sehen sich die auf dem Mars angekommenen und in Gruppen aufgeteilten Überlebenden mit der Bedrohung der nunmehr einheimischen, humanoiden Kakerlaken konfrontiert. Doch trotz erster Verluste stellen sich starke Kämpfer wie Akari Hizamaru, Alex Kandley Steward, Sylvester Asimov oder Adolf Reinhard den nahenden Feinden.

Kampflastig

Bereits die ersten fünf Episoden von Terraformars überraschten mit Wendungen und insbesondere Todesfällen, die so nicht erwartet wurden. Volume 2 knüpft mit den Folgen sechs bis neun direkt an den Cliffhanger an und setzt die Handlung direkt fort. Akari und Alex sehen sich mit einem besonders starken, ungewöhnlichen Terraformar konfrontiert, während Michelle von einem anderen Feind in die Tiefe gezogen wurde. Hier zeigt die Serie einen interessanten Kniff. Ganz dem Episodentitel folgend, spielen sich die Ereignisse der sechsten Folge fast ausschließlich in zwei Minuten ab. Das funktioniert überraschend gut. Weder wirken die Ereignisse in die Länge gezogen, noch im Ablauf unlogisch. Gerade zu letzterem tragen auch das Science-Fiction-Genre und die besonderen Kräfte der agierenden Menschen bei. Zusätzlich wird durch diese Vorgehensweise deutlich, wie viel Zeit sich die Serie im Allgemeinen lässt.

Noch immer ist der Moment der Ankunft auf dem Mars kaum vorbei und die Gruppen versuchen zur Absturzstelle der Annex 1 zu gelangen. Da die Serie mit dreizehn Episoden abgeschlossen ist, fragt man sich zwischenzeitlich wie die Geschichte innerhalb der verbliebenen Möglichkeiten zu einem Ende geführt werden soll. Allerdings spielt das angesichts der Ausrichtung meist keine Rolle. Die Konzentration liegt klar auf den brutalen, gut inszenierten und durchaus unterhaltsamen Kämpfen. Werden in den ersten beiden Episoden von Terraformars Volume 2 vorwiegend die angefangenen Situationen der zweiten Gruppe, der unter anderem Akari, Alex und Michelle angehören, und dem russischen Team um Sylvester Asimov aufgelöst, richtet sich der Blick anschließend auf Adolf Reinhard und die ihm unterstellte Crew, zu der auch Eva gehört.

Kann bereits die erste Hälfte von Terraformars Volume 2 durch interessante und spannende Entwicklung, die unterhaltsamen Kämpfe und das Agieren einzelner Charaktere überzeugen, gelingt es der Serie mit den Episoden acht und neun zu überraschen. Im Mittelpunkt steht Adolf Reinhard, der sich zum Schutz seiner Untergebenen einer Horde Feinde entgegen stellt. Während er sich dieser mit seinen besonderen Kräften auf überaus ansehnliche Weise und grandios inszeniert entledigt, erinnert sich der mysteriöse Mann an seine Vergangenheit und die Gründe für seine Anwesenheit auf dem Mars. Überaus dramatisch und bewegend, wenn auch etwas mit Klischees unterlegt, darf am tragischen Leben des zweit stärksten Menschen auf dem Mars teilgenommen werden. Dabei gelingt es dem Team bei Liden Films Gegenwart und Vergangenheit in einen perfekten Einklang zu bringen und gleichzeitig grandios in Bild und Ton wiederzugeben. Sogar auf den üblichen Abspann wird zugunsten der Wirkung der Handlung um Adolf Reinhard verzichtet. Das sorgt zwar nicht unbedingt für zusätzliche Tiefe, hat aber eine packende Wirkung, die zeigt, welche qualitative Höhen die Serie trotz der eher seichten Geschichte erreichen kann.

Fazit

Terraformars Volume 2 beginnt so, wie ich es mir nach dem ersten Volume erwartet habe. Akari und Alex kämpfen noch immer gegen die Terraformars und auch das russische Team verteidigt sich gegen die Feinde. Dabei folgt das Agieren der Figuren den jeweiligen Persönlichkeiten und liefert weitere Hinweise auf mögliche Intrigen, verschwiegene Informationen und eigenständiges Agieren. Das macht Spaß und kann dank der gut inszenierten Action, den klar präsentierten Informationen zu den Fähigkeiten der einzelnen Akteure und der zwar seichten, aber dennoch interessanten Geschichte überzeugen. Übertrumpft wird das alles jedoch von den Episoden acht und neun, die sich mit Adolf Reinhard und seinem Team beschäftigt. Die Art wie Gegenwart und Adolfs Erinnerungen verknüpft sind, hat eine fesselnde Wirkung und sorgt dafür, dass eine dichte, packende Atmosphäre aufkommt, die von der tragischen Geschichte Adolfs ergänzt wird. Sogar die optische und musikalische Umsetzung passt sehr gut und gleicht die vorhandenen Klischees und den erhaltenen eher seichten Unterhaltungswert deutlich aus. Gerade wegen dieser Vorgehensweise und des spannenden Cliffhangers freue ich mich mittlerweile auf das abschließende dritte Volume.

Kurzfazit: Kampflastig nutzt Terraformars vorhandenes Potenzial, legt die Konzentration zeitweise stark auf einzelne Charaktere und überrascht mit gelungener Inszenierung, die die seichte Geschichte wett macht.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Terraformars – Vol. 2!

Details
Titel: Terraformars – Vol. 2
Originaltitel: Terra Formars
Genre: Action, Science-Fiction, Horror
Regie: Hiroshi Hamasaki
Studio: Liden Films
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 14. Juli 2017
Herstellerseite: Terraformars – Vol. 2 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Liden Films / Kazé Anime