Rezension: Toradora! – Vol. 4 (Blu-ray)
Toradora! Volume 4 bringt neue Komplikationen, Veränderungen und Chaos für Ryuuji, Taiga und die anderen.
Was ist nur mit Kitamura los? Er hat sich nicht nur die Haare blondiert, sondern auch den Schülerrat verlassen und weigert sich als nächster Schulsprecher zu kandidieren. Alle Versuche herauszufinden, was ihn dazu getrieben hat, sind bisher misslungen. Also tritt Taige als Kandidatin des Schreckens als neue Schülersprecherin an. Ziel ist es, dass Kitamura, das durch Ryuuji und andere Klassenkameraden unterstützte Chaos, nicht zulassen möchte. Später steht Weihnachten vor der Tür und Taiga zeigt sich plötzlich von ihrer braven Seite. Die Klasse 2-C involviert sich massiv in die Vorbereitungen einer Feier. Nur Minori verzichtet darauf und meidet den Kontakt zu Taiga und insbesondere Ryuuji. Trotzdem könnte das Fest für ihn die beste Gelegenheit bieten, endlich seine Gefühle zu gestehen. Allerdings ist längst nicht mehr alles so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.
Veränderungen, Komplikationen & Liebeswirren
Toradora! Volume 4 setzt direkt an den Cliffhanger der fünfzehnten Episode an. Kitamura legt rebellisches Verhalten an den Tag und weigert sich, selbst mit seinem besten Freund Ryuuji über die Gründe zu sprechen. Kurzerhand kündigt Taiga ihre Kandidatur zur Schulsprecherin an, um Kitamura zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen. Natürlich sorgt das für allerlei Chaos und aberwitzige Situationen. Taigas Wahlkampf bringt die Schule durcheinander und stellt den exzellenten Humor der Serie ein weiteres Mal unter Beweis. Allerdings folgt Toradora!, wie schon zuvor, auch wieder dem ernsteren Weg und thematisiert die Probleme der Jugendlichen Haupt- und Nebenfiguren, ihre Gefühle und den damit ebenfalls einhergehenden Schmerz. Das sorgt neben den üblichen Peinlichkeiten und Komplikationen kurzzeitig sogar für unerwartet harte, aber nachvollziehbare Reaktionen einzelner Charaktere. Damit wird einmal mehr bewiesen, wie glaubhaft und lebendig das Toradora!-Ensemble, trotz der in gewisser Weise zu locker-fröhlichen Darstellung des Schulalltags, ist.
Maßgeblich dazu tragen auch Nebenfiguren bei, die neben Ryuuji, Taiga, Kitamura, Minori und Ami teilweise größere Rollen erhalten. Zwar agieren Charaktere wie Sumire, Kouji und Maya meist unterstützend, tragen aber dadurch deutlich zu den Ereignissen bei und sorgen für wichtige Aspekte und Entwicklungen. Besonders die Liebeswirren werden teilweise noch komplizierter. Dazu gesellt sich die grandiose Gemeinschaft der Figuren, die gerade zur anstehenden Weihnachtszeit perfekt für eine etwas positivere Stimmung sorgt, ohne dass die Ernsthaftigkeit, der Schmerz und die Trauer, die durch manche Veränderungen und Entwicklungen aufkommen relativiert oder abgeschwächt werden. Toradora! schafft auf elegante Weise den Spagat zwischen Romantik, Drama und Comedy und zeigt mit dem vorletzten Volume ein weiteres Mal, weshalb die Serie zurecht zu den besten des Genres gezählt wird.
Einen großen Anteil daran haben, die bereits erwähnten, gut bis grandios geschriebenen Charaktere. Egal ob Ryuuji, Taiga, Minori, Kitamura, Ami, Sumire, Kouji, Maya oder eine andere Figur des großen, aber niemals unübersichtlichen Ensembles, jede Figur erfüllt eine wichtige Rolle und ergänzt, wenn auch nur im Hintergrund, das Gesamtbild. Das zeigt sich etwa in kleinen Gesprächen mit namenlosen Schülern, die jedoch Gedankengänge, Gefühle und Reaktionen der Hauptfiguren zu Tage legen oder deren Verhalten beeinflussen können. Dabei kommt der Serie die bereits erwähnte Nutzung wichtiger Nebenfiguren eindeutig zu Gute. So ist der Einfluss mancher Klassenkameraden von Ryuuji und Taiga auf das sich nähernde Finale zu erahnen. Insbesondere durch die neuen, noch deutlicheren Liebesverstrickungen, die Volume 4 auszeichnen. Hoffentlich verliert sich Toradora! in den abschließenden fünf Episoden nicht zu sehr in ernster Dramatik und findet ein Ende, das allen Charakteren gerecht wird. So liebenswert wie sie alle sind, wünscht man jedem einzelnen von ihnen, alles Gute und das Glück, das sie sich verdient haben. Auch das muss eine Serie erst einmal schaffen.
Fazit
Nach dem Cliffhanger habe ich mich noch mehr als sowieso schon auf Toradora! Volume 4 gefreut. Zwar sind Kitamuras Gründe für das rebellische Verhalten in Teilen vorhersehbar, das schadet aber in keinster Weise. Dafür habe ich das aberwitzige Chaos mit all der Dramatik und den Liebeswirren zu gerne verfolgt. Das gilt natürlich auch für die anschließenden Episoden, die auf grandiose Weise das Ensemble nutzen, die romantischen Verwicklungen ausspielen und letztere sogar noch etwas erweitern. Dadurch werden nicht nur die gut geschriebenen Figuren hervorragend genutzt, auch die Spannung steigt angesichts der Möglichkeiten für das Finale an. Verpackt ist das alles in den gewohnt exzellenten Mix aus romantischer Comedy mit einem guten Schuss Dramatik, was mich ausgezeichnet unterhalten und zum Lachen gebracht hat. Wie schon zuvor erwähnt, gilt Toradora! meiner Meinung nach verdient zu den besten des Genres. Daran dürfte auch das in Volume 5 anstehende Finale nichts mehr ändern. Alleine schon, weil ich auch hier Großes erwarte und hoffe, dass alle liebgewonnenen Figuren irgendwie ohne Schmerz aus den Wirren finden.
Kurzfazit: Toradora! Volume 4 stellt den grandiosen Mix aus Comedy, Romantik und Drama, der die Serie auszeichnet, erneut unter Beweis und zeigt zusätzlich eine hervorragende Nutzung des liebenswerten, exzellenten Figuren-Ensembles.
Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Toradora! – Vol. 4!
Details
Titel: Toradora! – Vol. 4
Genre: Comedy, Romantik
Regie: Tatsuyuki Nagai
Studio: J.C. Staff
Produktionsjahr: 2008
Laufzeit: ca. 120 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master Audio 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Extras: Mini-Aufsteller, Kühlschrankmagnet-Sammelbutton, Steelbook-Hülle,Toradora SOS! OVA 4, Textless Opening & Ending, Synchronclips
Erscheinungstermin: 29. September 2017
Herstellerseite: AniMoon Publishing
Bilder Copyright J.C. Staff / AniMoon Publishing
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