Rezension: Invaders of the Rokujyōma!? – Vol. 2 (Blu-ray)
Die Invasoren der Wohnung 106 im Corona-Haus und ihr Alltag gehen in die zweite Runde. Invaders of the Rokujyōma!? Volume 2 schließt die Comedy-Serie ab.
Seit Koutarou in der Oberschule ist und seine eigene kleine Wohnung im Corona-Haus bezogen hat, ist sein Alltag überaus chaotisch geworden. Der Grund dafür liegt an dem hohen Interesse an der Bleibe des Schülers. Gleich mehrere etwas seltsame Mädchen beanspruchen die Wohnung für sich. Dabei handelt es sich um einen Geist, eine Außerirdische samt Untergebener, eine Unterirdische und ein Magical Girl. Gemeinsam hat die illustre Truppe bereits allerlei erlebt und sorgt dafür, dass das Leben von Koutarou und seinen Freunden nie langweilig wird. Sei es durch die Aufführung eines Theaterstücks, den Kampf gegen ein böses Magical Girl oder die Pläne einer fremden Invasion. Auch Weihnachten steht für die Bewohner von Wohnung 106 des Corona-Hauses an.
Charakterbezogene Erzählstruktur
Invaders of the Rokujyōma!? Volume 2 führt die chaotische Comedy-Harems-Serie mit sechs neuen Folgen zu einem Ende. Wie sich bereits im zweiten Viertel gezeigt hat, wird dabei ein stark auf einzelne Charaktere bezogenes Konzept an Doppelfolgen verfolgt. Nach dem Auftakt und Einstieg in die Geschichte und wichtigsten Grundlagen hat erst Geister-Mädchen Sanae ihren eigenen kleinen Handlungsbogen spendiert bekommen, bevor in Episode sechs die Konzentration stärker auf die außerirdische Prinzessin Theiamillis gelegt wurde. Hieran knüpft Volume 2 direkt an. Noch immer befindet sich das Theaterstück, das auf einer alten Geschichte aus der Heimat der außerirdischen Theia basiert, in der Vorbereitung. Darunter hat besonders Koutarou zu leiden, der als Hauptdarsteller ein hartes Ritter-Training von Theia über sich ergehen lassen muss. Diese Gelegenheit nutzt die Serie natürlich, um die Beziehung zwischen den beiden Figuren zu festigen.
Eine ähnliche Vorgehensweise wird auch bei den beiden darauffolgenden Handlungsbögen, die sich erst mit dem Magical Girl Yurika und anschließend mit der unterirdischen Invasorin Kiriha beschäftigen. Immer in einer Doppelfolge steht eine der Besetzerinnen von Wohnung 106 gemeinsam mit Koutarou im Mittelpunkt. Angenehm ist dabei, dass trotz sich festigender Bande und aufkommender tieferer Gefühle, nicht immer Romantik und Liebe das Ergebnis sind. Auch Freundschaft, Respekt oder Anerkennung spielen in den gefestigten Beziehungen der Protagonisten eine Rolle. Das passt hervorragend zur Serie und macht das chaotische Ensemble noch liebenswerter. Allgemein sind es erneut die Charaktere, die sich als größte Stärke von Invaders of the Rokujyōma!? herausstellen. Gerne begleitet man sie auf dem Alltag und fiebert mit ihnen selbst bei den kleinsten Kleinigkeiten wie der Planung einer Überraschungsfeier mit. Da stört es dann auch nicht, dass die Geschichte etwas vorhersehbar ist.
Zu offen, aber humorvoll
Weitaus größer fallen die Mängel bezüglich der zahlreichen aufgeworfenen Handlungsstränge, die nicht zu einem Abschluss geführt werden. Angesichts der in Japan bereits zahlreichen Light Novels, die als Vorlage dienten, war nicht mit einem richtigen Ende zu rechnen, dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Der Grund dafür liegt in zahlreichen offenen Fragen. Fast jede der Invasorinnen hat eine eigene Geschichte, die zumindest anfänglich erzählt wird und interessante Aspekte birgt. Dazu gesellt sich das Geheimnis um Wohnung 106 und Koutarous besondere Rolle. Besonders Volume 2 bringt so einige Fragen mit sich, schafft es dann aber nicht ein zufriedenstellendes Ende herbeizuführen. Das heißt nicht, dass Invaders of the Rokujyōma!? ein misslungenen Abschluss hat. Für ein Staffelfinale geht die zwölfte Episode vollkommen in Ordnung. Eine Fortsetzung wäre dennoch nötig, fehlt aber bisher. Bedauerlich.
Immerhin schafft es die Serie durch den herrlichen Humor viel wett zu machen. Es ist einfach immer wieder amüsant Koutarou, Sanae, Yurika, Kiriha, Theia, Ruth, Harumi und die anderen bei den chaotischen und teils aberwitzigen Ereignissen zu begleiten. Selbst ernstere Momente, schaffen es immer zu unterhalten und werden genau richtig eingebunden, um die Serie nicht ins Lächerliche abdriften zu lassen. Hier zeigen die Macher ein Händchen für den richtigen Ton und schaffen es zudem, jede Figur des Ensembles stets gut einzusetzen und trotz der stärkeren Konzentration auf einzelne Charaktere niemals zu kurz kommen zu lassen. Das Ergebnis ist ein überaus witziger, unterhaltsamer Genre-Mix aus Harems-Comedy, Romantik und Slice-of-Life. Und genau das ist der Grund dafür, dass sich Invaders of the Rokujyōma!? trotz des etwas unbefriedigenden Endes in jedem Fall lohnt. Die Serie macht einfach Spaß und versteht es, gut zu unterhalten.
Fazit
Mit meiner Vermutung, dass Invaders of the Rokujyōma!? nach den drei Einführungsepisoden einer charakterbezogeneren Erzählstruktur folgt, hat sich bewahrheit. Neben dem Abschluss des Handlungsbogens um Theia, beinhaltet die zweite Serienhälfte somit jeweils Doppelfolgen um Yurika und Kiriha, bevor im Finale noch einmal ein fröhlicher, amüsanter Abschluss gefunden wird. Leider schafft es die Serie nicht die zahlreichen offenen Handlungsstränge und Fragen zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen, weshalb eine Fortsetzung mit einer zweiten Staffel eigentlich zwingend erforderlich wäre. Gerade bezüglich der Geheimnisse um Wohnung 106 und Koutarou möchte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Doch trotz dieses offensichtlichen Mackels, hat mir Invaders of the Rokujyōma!? viel Spaß gemacht. Der Humor ist herrlich und geht nahezu perfekt in Einklang mit ernsteren oder charakterbezogenen Momenten. Selbst Romantik und Slice-of-Life-Elemente fügen sich sehr gut ein und wirken weder aufgesetzt noch kitschig; sie gehören einfach dazu. Damit ist Invaders of the Rokujyōma!? eine klare Empfehlung für all jene, die etwas mit Comedy-Animes anfangen können.
Kurzfazit: Trotz des etwas unbefriedigenden Endes, ist die zweite Serienhälfte erneut unterhaltsam und sorgt mit herrlichem Humor und dem sympathischen Ensemble für regelmäßige Lacher.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Invaders of the Rokujyōma!? – Vol. 2!
Details
Titel: Invaders of the Rokujyōma!? – Vol. 2
Genre: Comedy, Fantasy
Regie: Shin Ōnuma
Studio: Silver Link
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonus: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 14. April 2017
Herstellerseite: Invaders of the Rokujyōma!? – Vol. 2 bei Kazé Anime
Bilder Copyright Silver Link / Kazé Anime
Lesetipp: Rezension von Invaders of the Rokujyōma!? – Vol. 1 (Blu-ray)