Rezension: Trinity Seven – Vol. 1 (Blu-ray)

Magie, Mysterien und hübsche Mädchen. Das erwartet Arata Kasuga in Trinity Seven Volume 1 an der Biblia-Akademie.

Arata Kasuga führt ein scheinbar normales Leben, geht zur Schule und verbringt viel Zeit mit der bei ihm wohnenden Cousine und Sandkastenfreundin Hijiri. Allerdings ändert sich das alles urplötzlich am Tag der schwarzen Sonne. Durch das Auftauchen der Magierin Lilith Asami erfährt Arata, dass die Welt in der er lebt nicht wirklich existiert und von einem Zauberbuch für ihn erschaffen hatte. Jenen magischen Gegenstand hat er von der echten Hijiri erhalten, kurz bevor sie und die gesamte Stadt während eines sogenannten Zerfallsphänomens vor Aratas Augen in eine andere Dimension gezogen wurden. Davon überzeugt seine Cousine zu retten, beschließt Arata zu lernen, wie er seine Magie kontrollieren kann. Aus diesem Grund geht er auf die königliche Biblia-Akademie, eine Magieschule an der die gleichaltrige Lilith bereits als Lehrerin tätig ist. Dort erfährt er, dass er um sein Ziel zu erreichen, die Trinity Seven, sieben mächtige Magierinnen, benötigt. Wie sich herausstellt ist Lilith eine von ihnen.

Magische Mächte

Die auf der gleichnamigen, in Deutschland bisher nicht erschienenen, Manga-Reihe von Kenji Saitō und Akinari Nao basierende Anime-Serie Trinity Seven ist den Genres Action-Comedy und Harem-Ecchi zuzuordnen. Bereits früh fällt auf, dass sich die Serie nicht ganz ernst nimmt und das ist auch gut so, da manche Gegebenheiten an sich bereits etwas lächerlich wirken, so aber amüsant umgesetzt werden. Protagonist Arata Kasuga wird, nachdem er der von einem Zauberbuch erschaffenen Scheinwelt entkommen ist, Schüler an der königlichen Biblia-Akademie. Es überrascht wenig, dass außer ihm und dem Direktor der Magieschule nur weibliche Charaktere zentrale Rolle einnehmen. So sind auch die mächtigen Trinity Seven ausschließlich Magierinnen.

Zeitweise ist nicht klar in welche Richtung Trinity Seven nun gehen möchte. Sollen Comedy und Erotik im Mittelpunkt stehen oder liegt die Konzentration doch auf Fantasy und der Geschichte? Letztlich verbindet die Serie alle Elemente – und das sogar ziemlich gut. Die Haupthandlung um Aratas Cousine Hijiri und die Zerfallsphänomene, die die Welt bedrohen, ist interessant und macht neugierig auf mögliche weitere Entwicklungen. Besonders die von Arata an den Tag gelegte hohe magische Begabung und die in Episode drei gezeigte Wendung seine Fähigkeiten betreffend, hat Potenzial. Allerdings wird Aratas Magie auch genutzt, um zusätzliche Ecchi-Elemente einzubauen. So verlieren die in seiner Umgebung befindlichen Mädchen fast alle ihre Kleidung, sobald er seine Magie wirkt. Der Grund dafür wird zwar logisch erklärt, trotzdem wirkt es so, als wäre hier nur eine weitere Möglichkeit genutzt worden, um erotische Comedy einzubauen. Das ist es dann aber auch, was die Ecchi-Elemente weniger auffällig macht. Davon abgesehen, dass wichtige Stellen der nackten Charaktere durch Stoffetzen, Licht oder Dampf weitgehend verdeckt bleiben, werden die entsprechenden Szenen stets amüsant genutzt.

Dennoch ist Arata in weiten Teilen ein typischer Ecchi-Comedy-Protagonist. Übermächtig und als sogenannter Teufelskandidat zugleich gefürchtet und verehrt. Gleichzeitig aber auch überaus Pervers und sehr auf schöne Frauen bezogen. Der wichtigste Unterschied ist allerdings, dass er sich dessen bewusst ist und überaus Selbstbewusst und wenig tollpatschig oder trottelig auftritt. Dadurch grenzt sich Arata ein wenig von anderen Genre-Helden ab. Ähnliches gilt auch für die weiblichen Hauptfiguren, von denen allerdings noch nicht alle eingeführt oder lediglich mit kurzen Auftritt bedacht wurden. Trotzdem gelingt es, zumindest die wichtigen Charaktere wie Lilith oder Arin gut vorzustellen. Dabei offenbaren sich klassische Stereotypen, die allerdings durch individuell wirkende Persönlichkeiten und die unterschiedlichen Magiestile aufgelockert werden. Gerade letztere machen die Protagonistinnen interessant. Trotz der nicht unbedingt kleinen Anzahl an Figuren, gelingt es auch deshalb den Überblick zu erhalten und die Mädchen eigenständig genug zu gestalten.

Action-Ausbrecher

Allerdings setzt Trinity Seven nicht nur auf Comedy und Ecchi, sondern verbindet die gelegentliche Erotik und die sich meist um sexuelle Themen drehenden Witze und Anspielungen mit einer guten Portion Fantasy-Mystery und etwas Action. Beides passt gut zur Serie und zeitweise bekommt man sogar den Eindruck, dass Trinity Seven auch ohne die stets präsente Anzüglichkeit gut funktionieren würde – vielleicht sogar besser. Die Action kommt jedoch in den ersten vier Episoden noch etwas zu kurz, ohne dass es störend auffällt. Abgesehen von kurzen Konfontationen, die eher schnell vorbei sind, konzentriert sich die Geschichte auf Aratas extrem schnellen Werdegang als Magier und seine Interaktion mit den Protagonistinnen. Aufgrund seiner Verbindung zum Verfallsphänomen, seiner hohen Begabung und Kraft und der angedeuteten Mysterien, bleibt das Interesse an der Geschichte bestehen. Wirklich spannend wird es aber nur selten, da Episoden-Cliffhanger und aufkommende Bedrohungen nur bedingt funktionieren. Schließlich ist man sich immer bewusst, welche Figuren eine Situation überleben. Doch trotz dieser Tatsache gelingt es Trinity Seven dank Comedy und Figurenensemble, dass niemals Langeweile aufkommt. Wer jedoch anspruchsvolle Anime-Unterhaltung im Fantasy-Mystery-Bereich sucht, ist bei Trinity Seven nicht richtig.

Das für Trinity Seven verantwortliche Studio Seven Arcs Picutres hat bei der Umsetzung der Serie gute Arbeit geleistet. Flüssige Animationen, schöne Effekte und ein individuelles Charakter- und Artdesign sorgen für optisches Sehvergnügen. Dem schließt sich auch das scharfe 1080p-Bild der Blu-ray an. Mehr als gehobener Durchschnitt wird jedoch nicht geboten, ist aber auch nicht notwendig. Ähnliches gilt für die Sound- und Musikuntermalung, die das Geschehen ordentlich begleitet, aber nicht dauerhaft im Gedächtnis bleibt. Anders sieht es bei der guten deutschen Synchronisation aus. Man merkt, dass an Trinity Seven Sprecher mit (Anime-)Erfahrung beteiligt sind. Zwar kennen Anime-Vielschauer dadurch so manche Stimme aus anderen Serien und Filmen, dafür werden die Charaktere und Dialoge gut vermittelt. Volume 1 ist zusammen mit einem Schuber für alle drei Volumes der Serie erhältlich. Als Bonus liegt zudem eine Pin-up-Girl-Postkarte bei.

Fazit

Wie ihr beim Lesen der Rezension sicherlich bereits bemerkt habt, bin ich bei Trinity Seven etwas zwiegespalten. Zum einen ist es gut, dass sich die Serie nicht vollkommen ernst nimmt und auch die grundlegende Geschichte mit ihren Fantasy-Mystery-Elementen zeigt einiges an Potenzial. Auf der anderen Seite stehen die sehr präsenten Ecchi-Elemente samt entsprechendem Humor. Wirklich gestört hat mich das allerdings nicht, da trotz häufiger Anzüglichkeiten und Witzen mit sexuellem Bezug sowie Aratas offensichtlich perverse Veranlagung genügend Unterhaltungswert geboten wird. Dazu zählen natürlich auch die Ecchi-Elemente, doch auch Magie, Mysterien und Charaktere. Besonders letztere fallen in den meisten Fällen sympathisch auf und sind trotz offensichtlicher Stereotypen individuell genug, um interessant und auf ihre Weise liebenswert zu sein. Auch deshalb gelingt es Trinity Seven trotz nur schwacher Spannung, zusätzlich zur Geschichte um die Zerfallsphänomene, neugierig auf den weiteren Verlauf der Serie zu machen. Dennoch bietet Trinity Seven im ersten Drittel hauptsächlich seichte Fantasy-Ecchi-Comedy-Kost, die sich jedoch etwas vom Genre-Standard abheben kann, nie zu explizit wird und durchaus zu unterhalten weiß.

Kurzfazit: Ordentlicher Serienauftakt, der trotz eher seichter Spannung dank der weitgehend sympathischen Figuren mit Ecchi-Comedy-, Fantasy-Mystery- und Action-Elementen unterhalten kann.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Trinity Seven – Vol. 1!

Details
Titel: Trinity Seven – Vol. 1
Genre: Action, Comedy
Regie: Hiroshi Nishikiori
Studio: Seven Arcs Pictures
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Promo-Videos, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 13. März 2017
Herstellerseite: Trinity Seven – Vol. 1 bei KSM Anime

Bilder Copyright Seven Arcs Pictures / KSM Anime