Rezension: Seraph of the End – Vol. 2: Battle in Nagoya (DVD)

seraph-of-the-end-vol-2-coverSeraph of the End geht in die zweite Runde. Die zwölf neuen Episoden von Volume 2 knüpfen direkt an das Ende der ersten Serien-Hälfte an.

Yuichiro erinnert sich nicht mehr daran, dass er bei der Schlacht von Shinjuku die Kontrolle verloren hat. Um so bewusster ist er sich dem unerwarteten Wiedersehen mit dem totgeglaubten Mikaela. Nun sucht er einen Weg seinen Ziehbruder vom Vampir wieder in einen Menschen zu verwandeln, während dieser alles daran setzt um Yu vor den Menschen zu retten. Doch eine neue Konfrontationen zwischen Vampiren und Menschen steht kurz bevor. Der grausame General Leutant Kureto Hiragi verfolgt seine Pläne und entsendet Guren und die Mond-Dämonen-Einheit auf ein Himmelfahrtskommando, bei dem sie adelige Vampire ausschalten sollen. Gemeinsam mit Shinoa, Mitsuba, Yoichi und Kimizuki ist auch Yu an den bevorstehenden Kämpfen beteiligt. Doch auch die Vampire bereiten sich auf den Krieg vor, während Königin Krul Tepes und Ferid Bathory zusätzlich ihre eigenen Pläne verfolgen.

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Familie

Bei Battle in Nagoya handelt es sich um die zweite Staffel der Endzeit-Dark-Fantasy-Serie Seraph of the End, die Universal Pictures fortlaufend als zweites Volume am 8. Dezember veröffentlicht. Dementsprechend wird auch die Episodenbezifferung mit dreizehn bis vierundzwanzig weitergeführt. Die Geschichte knüpft beinah nahtlos an das Ende des ersten Volumes an. Yuichiro hat auf dem Schlachtfeld in Shinjuku erfahren, dass sein bester Freund und Ziehbruder Mikaela überlebt hat und zum Vampir gemacht wurde. Von seinem Kontrollverlust haben ihm seine Kameraden allerdings bisher nichts erzählt. Und so versucht Yu einen Weg zu finden, um Mika wieder in einen Menschen zurück zu verwandeln. Schließlich geht Familie über alles. Das treibt auch Mikaela, der Yu vor den Menschen retten will, an.

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Familie ist ein Stichwort, dass in den zwölf Episoden von Volume 2 häufig fällt. Aufopferung und der bedingungslose Kampf für jene, die einem wichtig sind, sind zentrale Elemente der Geschichte. So zählt Yu längst seine Kameraden Shinoa, Mitsuba, Yoichi und Kimizuki aber auch seinen Retter und Vorgesetzten Guren Ichinose zu seiner Familie. Für sie würde er alles tun, was an mehreren Stellen im Zuge des zweiten Volumes auch mehr als deutlich wird. Es ist nicht verwunderlich, dass diese tiefe Verbundenheit zu Freunden, Kameraden und Verwandten teilweise etwas übertrieben wirkt, aber man kann Yu und die anderen verstehen. Gerade in einer Endzeit-Welt wie sie Seraph of the End bietet, ist Blutsverwandtschaft längst nicht alles und Freundschaften stellen sich als etwas überaus wertvolles heraus.

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Geheimnisse

Obwohl sich dieses zentrale Thema alleine schon durch Yu und Mika stets durch die Serie zieht, nimmt es nie zu sehr Überhand ein oder unterdrückt die restlichen Elemente der durchaus spannenden, wenn auch meist nicht gerade überraschenden Geschichte. Die zweite Serien-Hälfte greift viele aufgeworfene Fragen und Andeutungen der ersten zwölf Episoden auf und spinnt sie weiter, liefert neue Informationen oder sogar Antworten. So erfährt man mehr über die Dämonenwaffen und den titelgebenenden End-Seraphen. Auch die Machenschaften der Königin der Vampirin, Krul Tepes sowie des Vampir-Adeligen Ferid Bathory werden weitergesponnen, laufen allerdings gerade in der ersten Hälfte des zweiten Volumes etwas zu sehr im Hintergrund ab.

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Dafür wird die mächtige Hiragi-Familie, die als Herrscher die Kontrolle über die Japanisch Kaiserliche Dämonenarmee hat, endlich besser eingeführt und auch in die Geschichte mit eingeflochten. Besonders der grausame General Leutnant Kureto Hiragi spielt eine wichtige Rolle in der zweiten Seraph-of-the-End-Staffel. Es gelingt sogar seine wahren Beweggründe und Machenschaften bis zum großen Finale weitgehend geheim zu halten und viele Verwicklungen – seien es nun die der Menschen oder Vampire – erst langsam in den letzten Episoden aufzulösen. Das sorgt dann schließlich dafür, dass die Serie tatsächlich noch mit unerwarteten Wendungen, die in einem spannenden Showdown gipfeln, auftrumpfen. Bedauerlich ist lediglich, dass gerade dann, wenn Seraph of the End am interessantesten wird, die Serie endet. Zwar wird ein durchaus runder Abschluss geboten, dennoch ist offensichtlich, dass die Geschichte noch nicht abgeschlossen ist. Gerne möchte man erfahren wie es mit Yu und seinen Kameraden weitergeht und welche Maschenschaften die Führung von Menschen und Vampiren noch verfolgen. Da die Manga-Vorlage noch nicht abgeschlossen ist – im Dezember erscheint der dreizehnte Band in Japan – ist eine Fortsetzung durchaus denkbar. Allerdings umfasst die Handlung der Serie bereits elf Bände, so dass eine dritte Staffel noch etwas auf sich warten lassen könnte – sofern sie denn kommt.

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Zuwächse und Action

Neben Kureto Hiragi, der seinen ersten Auftritt bereits in der ersten Staffel hatte, wächst das sowieso bereits große Ensemble von Seraph of the End in den zwölf Episoden des zweiten Volumes weiter an. Dennoch gelingt es auf bemerkenswerte Weise, mit der hohen Anzahl an Figuren nicht zu überfordern. Das mag zu einem gewissen Teil an ihren kleinen Rollen oder den verwendeten Stereotypen liegen, doch auch Charakterentwicklung und -einsatz sind gelungen und tragen maßgeblich dazu bei. Im Mittelpunkt stehen natürlich weiterhin die bisherigen Protagonisten, allen voran Yu und Mika, doch auch Figuren wie Shinya Hiragi oder Gurens Teamkameraden erhalten etwas größere Auftritte.

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Trotz aller handlungsrelevanten Ereignisse verzichtet Seraph of the End natürlich auch in den neuen zwölf Episoden nicht auf brachiale Action bei der mächtige Angriffe, Waffen und Zauber zum Einsatz kommen. So werden Guren, Yu und die anderen von der Monddämonen-Einheit recht früh auf eine neue Mission geschickt, die sie in direkte Konfrontation mit den Vampiren bringt. Dadurch sind einige überaus ansehnliche Kämpfe garantiert. Besonders der große Showdown kann sich in Sachen Action sehen lassen. Dabei profitieren die Kämpfe genauso wie die Serie an sich von der überraschend guten Bildqualität der DVD, die auf Blu-ray noch besser zur Geltung kommen dürfte. Effekte und Animationen bewegen sich auf einem hohen Niveau und trotz des Endzeit-Settings wird mit einigen kräftigen Farben gearbeitet. Dem schließt sich die gut eingesetzte musikalische Untermalung an. Die Schwächen bei der deutschen Synchronisation sind zwar weiterhin vorhanden, fallen aber auch aufgrund des Gewohnheitsfaktors in den meisten Fällen nicht mehr so stark auf.

Fazit

Die zweite Staffel von Seraph of the End konnte mich noch etwas mehr von der Endzeit-Dark-Fantasy-Serie überzeugen, als es die ersten zwölf Episoden geschafft haben. Diente der Serien-Auftakt in erster Linie dazu die Figuren einzuführen und vorzustellen sowie erste Kämpfe und Geheimnisse aufzuwerfen, werden die Möglichkeiten genutzt, um direkt daran anzuknüpfen. Um so verständlicher ist es, dass Universal Pictures Battle in Nagoya als zweites Volume veröffentlicht, da Vorkenntnisse von Vampire Reign zu empfehlen sind. Die Charaktere mögen weiterhin stereotypisch sein und auch die Geschichte ist bis zu den Wendungen am Ende leicht vorhersehbar, dennoch kommt Spannung auf und das Interesse an den weiteren Ereignissen bleibt bestehen. Um so bedauerlicher ist das teilweise offene Ende, das trotzdem als eine Art Abschluss funktionieren kann.

Kurzfazit: Seraph of the End Volume 2: Battle in Nagoya schließt nahtlos an die ersten zwölf Episoden an und zeigt mit klischeebehafteten Figuren und guter Action ähnliche Stärken und Schwächen, überzeugt aber zusätzlich durch die Geschichte und interessante Wendungen.

Vielen Dank an Universal Pictures für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Seraph of the End – Vol. 2: Battle in Nagoya!

Lesetipp: Rezension von Seraph of the End – Vol. 1: Vampire Reign (DVD)

Details
Titel: Seraph of the End – Vol. 2: Battle in Nagoya
Genre: Fantasy, Science-Fiction, Endzeit
Regie: Daisuke Tokudo
Studio: Wit Studio
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 264 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch
Bonus (Limited Premium Edition): 30-seitiges Booklet, Artkarten, Poster etc.
Bonus: „Seraph of the Endless“ Bonus-Episode
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin (Limited Premium Edition): 08. Dezember 2016
Herstellerseite: Seraph of the End – Vol. 2: Battle in Nagoya Limited Premium Edition bei Universal Pictures

Bilder Copyright Wit Studio / Universal Pictures