Rezension: Danganronpa – Vol. 2 (Blu-ray)
Das mörderische Spiel an der Hope’s Peak High geht weiter und Monokumas Intrigen führen zu neuen Toten.
Monokuma, der mysteriöse Direktor der Hope’s Peak High, hat fünfzehn Schüler in ein mörderisches Spiel verwickelt. Nur wer den perfekten Mord begeht und unentdeckt bleibt, kann gewinnen. Nach einem ersten Mord wurde der Täter während des Strafprozesses entlarvt und hingerichtet, weshalb nur noch dreizehn der Gefangenen übrig sind. Gemeinsam erkunden sie die ihnen neu offen stehenden Bereiche der Schule und beschließen zusammenzuarbeiten, statt sich gegenseitig zu töten. Doch Monokuma ist nicht bereit dieses Verhalten zu akzeptieren und stellt ein Ultimatum: Sollte innerhalb von 24 Stunden kein Mord geschehen, veröffentlicht er intimste Geheimnisse der gefangenen Schüler. Bereits am nächsten Morgen wird ein neues Todesopfer aufgefunden.
Bekannte Muster
Wie schon der Serienauftakt, erhalten die vier Episoden von Danganronpa Volume 2 die schnelle Erzählweise bei und bringen die Geschichte zügig voran. Deshalb überrascht es auch wenig, dass es relativ bald zu einem weiteren Mord kommt. Die Serie folgt dabei den bereits aufgezeigten Mustern und lässt die Schüler nach dem Fund einer Leiche ermitteln, bevor es zum Strafprozess kommt. Erneut werden zahlreiche Anlehnung an die Vorlage mit eingebaut. So erinnern nicht nur die Einblendungen häufig an ein Videospiel, sondern auch die Art wie Beweise katalogisiert werden oder Makoto Aussagen während des Strafprozesses auseinander nimmt, sind hervorragend der Vorlage entnommen und erstklassig umgesetzt worden.
Die Befürchtung, dass sich Danganronpa zu sehr an das in den ersten drei Episoden aufgezeigte Muster hält, wird glücklicherweise nicht gänzlich bestätigt. Zwar läuft der allgemeine Alltag der Schüler rund um Mord, Ermittlung und Strafprozess ähnlich ab wie bereits zuvor, doch die Geschichte weist genug Wendungen und Eigenheiten auf, um spannend und abwechslungsreich zu bleiben. So kommen nicht nur die Todesfälle von Volume 2 überraschend, auch die Täter und ihre Gründe sind nicht sofort zu erahnen. Besonders Episode fünf, die ausschließlich einen Strafprozess behandelt, sticht durch die Wortgefechte, Beweisführungen und logischen Schlüsse hervor. Hier zeigt Danganronpa die wohl größten Stärken: die gut geschriebenen Charaktere und die intelligente, wendungsreiche Geschichte.
Wendungsreich
Es ist die Erzählweise, die über die gesamte Laufzeit der vier Episoden vor den Fernseher fesselt. Jederzeit könnte etwas passieren und selbst die ruhigen Momente sind durch die Versuche der gefangenen Schüler, Hinweise über den Drahtzieher zu finden oder einfach nur Interaktionen zwischen ihnen gut gefüllt. Immer wieder zeigt Danganronpa durch unerwartete Ereignisse oder intelligent eingebaute Wendungen wie spannend das Grundkonzept tatsächlich ist. Schließlich sind die Schüler in einer ausbruchssicheren Schule gefangen und müssen fürchten, dass jederzeit einer der eigenen Verbündeten versuchen könnte sie zu ermorden. Das sorgt für eine angespannte Grundstimmung, ohne dass diese zu beklemmend wird. Zugleich gelingt es allerdings auch ein wenig Humor mit einzubauen.
Auch die Charaktere werden immer ausführlicher vorgestellt, so dass man unweigerlich einige ins Herz schließt, während andere wiederum unsympathisch erscheinen. Um so größer ist die Wirkung, wenn ein persönlicher Favorit ermordet – oder selbst zum Mörder wird. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Figuren tragen zusätzlich dazu bei, dass für Abwechslung und Konflikte gesorgt ist, während es immer weniger möglich scheint, die Schüler richtig einschätzen zu können. Dazu gesellt sich der herrlich skurrile Monokuma, der mit seinen Durchsagen und Auftritten immer wieder überzeugen kann und für die nötige Bedrohung sorgt. Das gelingt zudem auch durch die stilvollen grafischen Mittel, die gelegentlich zum Einsatz kommen und der Serie einen abgedrehten Anklang verleihen.
Fazit
Danganronpa hinterließ bei mir nach den ersten drei Episoden einen guten Eindruck, allerdings war ich skeptisch, ob das Konzept auf Dauer funktionieren kann. Mit Volume 2 beweist die Serie zur Halbzeit, dass trotz gleichbleibender Strukturen für genug Abwechslung gesorgt ist, um die Spannung hochzuhalten. Das liegt auch an den unerwarteten Wendungen und Todesfällen. Gerade letztere wirken um so intensiver, wenn ein persönlicher Lieblingscharakter betroffen ist. Dadurch fällt es noch schwerer die einzelnen Schüler wirklich ins Herz zu schließen, da jederzeit eine neue Seite an ihnen zu Tage treten kann. Das sorgt für zusätzliche Spannung und lädt sowohl während den Ermittlungen als auch während den gut umgesetzten Strafprozessen zum miträtseln ein.
Kurzfazit: Wendungsreiche Fortsetzung, die befürchtete Schwächen vergessen macht und mit spannenden Entwicklungen fesselt.
Vielen Dank an FilmConfect für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Danganronpa – Vol. 2!
Lesetipp: Rezension zu Danganronpa Vol. 1 (Blu-ray)
Details
Titel: Danganronpa – Vol. 2
Genre: Mystery, Thriller
Regie: Seiji Kishi
Studio: Lerche
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 98 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonus: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 28. Oktober 2016
Herstellerseite: Danganronpa bei FilmConfect
Spezialseite: Danganronpa
Bilder Copyright Lerche / FilmConfect