Rezension: Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London – Band 3: Richter Aaron (Comic)
Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 3 bringt die vier Kameraden zurück nach London, wo sie sich der Bedrohung durch Richter Aaron stellen müssen.
Aufgrund eines scheinbaren Verrats waren die Golden Dogs gezwungen sich zu trennen und aus London zu fliehen; versprachen sich aber ein Jahr später nach London zurückzukehren und sich wiederzutreffen. Ohne zu wissen, was aus ihren Kameraden geworden ist, zog es Fanny von Paris nach Mexiko, da zu den Treffen am vereinbarten Ort niemand außer ihr erschienen ist. Nun ist sie zurück in London und entdeckt Lario. Von ihm erfährt sie, dass Lucrezia vor fast sechs Jahren von Richter Aaron festgenommen wurde. Unsicher, ob sie noch lebt, beginnen Fanny und Lario mit der Suche nach ihrer Freundin. Doch auch Orwood bleibt verschwunden. Im Gegensatz zu Lario will Fanny nicht glauben, dass er die Golden Dogs verraten und die gemeinsame Beute gestohlen hat. Die wahre Bedrohung für die vier Meisterdiebe ist allerdings Richter Aaron, der London mit eiserner Hand kontrolliert. Langsam kommen Fanny und Lario seinem finsteren Geheimnis auf die Spur.
Rückkehr
Bereits am Ende des zweiten Bandes kehrte Fanny nach London zurück. An diesem Punkt setzt Golden Dogs Band 3 an und offenbart, wen die Rothaarige in der Menschenmenge entdeckt hat: Lario. Nach erstem Schrecken überwiegt die Freude über das Wiedersehen und erneut gilt es zusammen zu arbeiten. Der Titel des Comics ist dem Antagonisten der Reihe gewidmet, Richter Aaron. Damit ist die Richtung der Handlung bereits vorgegeben. Langsam aber sicher wird der harte und überkorrekte Richter genauer charakterisiert, während Fanny und Lario ihm folgen. Es gelingt durch die langsamen Enthüllungen und die Erzählweise eine düstere Atmosphäre der Gefahr aufzubauen und zugleich dem Gegenspieler der Golden Dogs deutlich mehr Tiefe zu verleihen. Besonders sein dunkles Geheimnis zeigt, dass selbst der korrekteste, frommste und gesetzestreuste Mensch hinter seiner Fassade Ungeahntes verbergen kann.
Etwa die Hälfte des Bandes konzentriert sich auf Fannys und Larios Suche nach Lucrezia sowie den Ermittelungen und Beobachtungen von Richter Aaron. Durch gelegentliche Konfrontationen mit einer zusätzlichen Bedrohung sowie der stetig vorhandenen Gefahr entdeckt zu werden, schafft es Golden Dogs Band 3 wesentlich besser als seine Vorgänger Spannung aufzubauen, die bis zur letzten Seite anhalten kann. Vollends überzeugt der Comic trotzdem nicht, da einige Handlungselemente zu schwach oder kurz vermittelt werden, während auf andere Ereignisse zu viel Wert gelegt wird. Auch die Reaktionen der Figuren sind nicht immer ganz nachvollziehbar. Dafür versteht es die Geschichte mit all ihren Enthüllungen, angedeuteten Intrigen und noch nicht gelüfteten Geheimnissen zu unterhalten. Besonders die vier Hauptcharaktere könnten im kommenden Finale noch so manche Wendungen auslösen. Einige Hinweise werden bereits gestreut, während das offene Ende einen spektakulären letzten Coup verspricht.
Bei den Zeichnungen bleibt alles wie gewohnt. Das dreckige, heruntergekommene London ist gut eingefangen und auch die Darstellung der Charaktere kann überzeugen. Besonders in Sachen Kleidung, Frisuren und allerlei anderer Details trifft Zeichner Griffo den für die Zeit passenden Stil. Allerdings sind manche Panels misslungen und immer wieder treten unschöne oder seltsame Gesichter und Mimiken auf.
Fazit
Golden Dogs schafft es mit dem dritten Band endlich etwas mehr Spannung zu erzeugen und der Geschichte zugleich interessante Elemente hinzuzufügen. Insbesondere Richter Aaron wird gelungen charakterisiert und gemeinsam mit Lord Stirloin als hinterhältiger Antagnoist aufgebaut. Hierzu trägt stark sein dunkles Geheimnis bei. Dieses wird zwar nur angedeutet und nicht sehr explizit gezeigt, doch das stört nicht, da die gestreuten Informationen und Aussagen ausreichen, um sich ein Bild zu machen. Auch die Hauptfiguren wecken noch mehr Interesse, was in erster Linie an möglichen Geheimnissen ihrerseits und eventuell kommenden Wendungen liegt. Die alten Schwächen der Reihe bleiben trotzdem erhalten, so dass Golden Dogs auch in der dritten Runde zu keinem Meisterwerk wird, aber durch Atmosphäre, das alte London samt zeitgenössischem Flair und die Entwicklungen überzeugt. Damit hat es sich für mich gelohnt der Reihe treu zu bleiben und die Spannung auf Band vier ist deutlich angestiegen.
Kurzfazit: Trotz kleinerer Mängel unterhält Golden Dogs Band 3 durch Entwicklungen bei Geschichte und Charakteren sowie die gelungene Atmosphäre.
Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 3: Richter Aaron!
Lesetipp: Rezension von Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London – Band 2: Orwood
Lesetipp: Rezension von Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London – Band 1: Fanny
Details
Titel: Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 3: Richter Aaron
Genre: Abenteuer
Verlag: Panini
Autor: Stephen Desberg
Zeichner: Griffo
Seiten: 52
Preis: 13,99 €
ISBN: 978-3-95798-820-1
Verlagsseite: Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 3: Richter Aaron bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. August 2015
Bilder Copyright Panini