Rezension: Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky (Blu-ray)
Nach dem offenen Ende des ersten Films, setzt Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky die Geschichte von Chizuru und den Shinsengumi fort.
Der Krieg um die Vorherrschaft in Japan tobt weiterhin und steht für die Shinsengumi schlecht. Die neue Regierung gewinnt immer mehr an Überhand und zwingt die Schwertkämpfer verlorene Schlachten und Rückzüge in Kauf zu nehmen. Als die Abreise nach Aizu bevorsteht, lässt Toshizou Hijikata die ihm loyal ergebene Chizuru Yukimura alleine in Edo zurück, in der Hoffnung sie auf diese Weise schützen zu können. Gleichzeitig wählen immer mehr Kämpfer der Shinsengumi das Dasein als Rasetsu, um die übernatürlichen Kräfte, die sie dadurch erhalten nutzen zu können. Doch die Verwandlung durch das Ochi-Wasser birgt auch Gefahren. Ihrem Herzen folgend bricht Chizuru auf, um Hijikata zu folgen und erhält dabei unerwartete Hilfe. Allerdings erfährt sie auch mehr über sich selbst und ihre eigene Vergangenheit.
Japan im Krieg
Genauso wie der erste Hakuoki-Film basiert auch Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky auf der Spiele-Reihe von Idea Factory. Studio Deen bringt die Geschichte um Chizuru, Hijikata, die Teufel, Rasetsu und Shinsengumi im zweiten Kinofilm zu Ende. Dabei fällt Teil zwei weitaus weniger Träge aus, was an der bereits bestehenden Kriegslage liegt. Nahm sich der erste Film noch Zeit für die Vorstellung der Charaktere und Rahmenbedingungen, ist der Kampf um Japan zu Beginn von Hakuoki: Warrior Spirit of the Blu Sky noch immer in vollem Gang. Das kommt sowohl der Erzählweise als auch dem Tempo des Films zu Gute, ohne dass die Kontinuität der Reihe gestört wird. Viel mehr fügt sich die Geschichte trotz eines nicht nahtlosen Übergangs gut an den Vorgänger an und bietet durch abweichende Kleidung einiger Figuren auch starke Eigenstellungsmerkmale im Charakterdesign.
Der Krieg um die Vorherrschaft in Japan spielt erneut eine wichtige Rolle, ist aber weiterhin nur Rahmen für die Geschichte von Chizuru und ihren Erlebnissen mit den Shinsengumi. Interessant ist dabei, dass die anderen Hauptfiguren etwas stärker in den Hintergrund treten und trotzdem angemessene Auftritte haben. Chizuru steht noch etwas mehr als beim ersten Teil im Mittelpunkt der Ereignisse. Das führt auch dazu, dass die direkten Kriegsereignisse, nachdem sie von Hijikata zurückgelassen wurde, noch etwas stärker in den Hintergrund treten. Dafür wird auch auf die wahre Identität der jungen Frau sowie ihre Vergangenheit und Familie eingegangen. Letztere ist durch ihren Vater bereits aus dem Vorgängerfilm bekannt. Trotz interessanter Details und einiger wichtiger Fakten, die nützliche Informationen zu den Beweggründen der Teufel – allen voran denen von Chikage Kazama – liefern, kommt auch dieser Teil der Geschichte ein klein wenig zu kurz. Insbesondere die Gegenspieler in der Geschichte haben nur vergleichsweise kleine Auftritte, wodurch etwas Potenzial verschenkt wird.
Liebe im Krieg
Das ist der Konzentration auf Chizuru und ihre Beweggründe geschuldet. Schon im ersten Hakuoki-Film waren leichte Romantik-Elemente enthalten. Diese schufen enge Bindungen zwischen Chizuru und einigen der Mitglieder der Shinsengumi. Waren einige eher geschwisterlich oder freundschaftlich, zeichnete sich eine noch tiefere Bindung zwischen Hijikata und seiner Untergebenen ab. Es ist Chizurus unabdingbarer Wunsch Hijikata wiederzusehen, der den Großteil des Films und ihre damit verbundene Reise bestimmt. Fast alle Auftritte und Schicksale anderer wichtiger Figuren sind damit verbunden. Dennoch bleiben Szenen, in denen Chizuru zu Gunsten der Shinsengumi nicht vorkommt, nicht aus. Dadurch wird auch ausreichend auf das Schicksal der anderen Hauptfiguren eingegangen.
Trotz allem verzichtet der Film nicht auf die gewohnten Kampfszenen, die zum Teil mit toller Choreographie inszeniert sind. Hierbei bleibt sich Hakuoki auch beim zweiten Film treu. Die Konfrontationen der Samurai, Soldaten, Teufel und Rasetsu sind wuchtig, brachial und angemessen brutal-blutig umgesetzt. Das passt zum Schauplatz und zur Zeit des feudalen Japans. Gleichzeitig fügen sich die mystischen Fantasy-Elemente wie schon beim Vorgänger gut in die Geschichte ein und bringen angenehme Abwechslung mit sich, die der gelungenen Japan-Flair-Atmosphäre zu Gute kommt. Begrüßenswert ist außerdem, dass stärker auf die Teufel und Rasetsu eingegangen wird und auch neue Details zu ihnen und ihrer Herkunft verraten werden. Dennoch bleiben manche Dinge etwas im Dunkeln, was jedoch kaum stört, da sie keine Relevanz für die Handlung haben. Allerdings könnten unter Umständen die zahlreichen japanischen Namen und Begriffe für Verwirrung sorgen. Auch etwas Vorwissen in der Geschichte des Landes sowie der behandelten Zeit, kann nicht schaden, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Fazit
Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky stellt eine gelungene Fortsetzung des ersten Films dar und führt die Geschichte von Chizuru und Hijikata zu einem guten, zufriedenstellenden Ende. Auf manche Details und Charaktere hätte gerne etwas mehr eingegangen werden können, doch es ist verständlich, dass die Konzentration stärker auf Chizuru und ihre Reise gelegt wurde. Die begrenzte Zeit des Films hätte nicht gereicht, um alle Aspekte ausführlich zu beleuchten. Trotzdem ist es bedauerlich, dass mancher Charakter etwas zu kurz kommt. Das gilt insbesondere für einige der Gegenspieler und Feinde von Chizuru und den Shinsengumi. Hier verbergen sich gute Ansätze, die relativ einfach und schnell beendet werden. Auf gewisse Weise passt es zwar, dennoch bleibt ein leicht unbefriedigender Nachgeschmack. Alles in allem versteht es der zweite Hakuoki-Film allerdings durch ein etwas höheres Tempo und eine gute Mischung aus allen Elementen den Vorgänger knapp zu übertreffen. Das liegt zu einem Großteil daran, dass sich der Film zu keiner Zeit zieht oder die Erzählweise gestückelt wirkt, wie es noch beim ersten Teil der Fall war. Aufgrund des Nachfolger-Charakters ist es jedoch zwingend erforderlich auch Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Wild Dance of Kyoto zu sehen. Gerade als Gesamtpaket sind die Filme Anhängern von japanischer Geschichte mit Fantasy-Einschlag zu empfehlen.
Kurzfazit: Spannender Ausflug ins feudale Japan. Gelungener Mix aus Geschichte und Kämpfen sowie der sympathischen Protagonistin sorgen für gute Unterhaltung.
Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky!
Details
Titel: Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky
Genre: Historie, Action, Drama, Fantasy
Regie: Osamu Yamasaki
Studio: Studio Deen
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 87 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) , Japanisch (DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 08. August 2016
Herstellerseite: Hakuoki – Demon of the Fleeting Blossom: Warrior Spirit of the Blue Sky bei KSM Anime
Bilder Copyright Studio Deen / KSM Anime