Rezension: Danmachi – Vol. 2 (Blu-ray)
Ende April ist das Fantasy-Comedy-Highlight Danmachi von Anime House mit drei neuen Episoden in die zweite Runde gegangen.
Als Abenteurer steigt Bell Cranel täglich in den Dungeon hinab, bekämpft dort Monster und sammelt die Edelsteine die diese hinterlassen, um etwas Geld zu verdienen. Sein größter Traum ist es große Schätze zu finden und irgendwann eine Frau im Dungeon zu retten. Statt dessen wurde er von der starken Abenteurerin und Traumfrau Aiz Wallenstein gerettet, was ihm überaus peinlich ist. Mittlerweile konnte er allerdings deutlich stärker werden. Das verdankt er auch seiner Göttin Hestia. Als einziges Mitglied ihrer Familia stehen die beiden sich sehr nahe, so dass Bell von ihr nicht nur eine besondere Waffe geschenkt bekommen hat. Als er jedoch tiefer in den Dungeon hinab steigen möchte, wird selbst ihm bewusst, dass er Hilfe braucht. Da kommt es gerade recht, dass ihm die Supporterin Liliruca Arde ihre Dienste anbietet. Doch Lili ist weit geheimnisvoller, als Bell erkennt. Sowohl Hestia als auch seine Dungeon-Beraterin Eina haben ihre Bedenken, was die Supporterin angeht. Zudem bahnt sich eine weitere Bedrohung für Bell an, ohne das irgend jemand ahnt, dass der junge Abenteurer das Interesse einer Göttin erregt hat.
Dungeon-Helfer
Bell und Hestia haben die Ereignisse der Monsterphilia hinter sich gebracht und der Alltag holt sie wieder ein. Während der junge Abenteurer wieder in den Dungeon hinabsteigt, geht seine Göttin ihren Jobs nach, um Geld für die Familia zu verdienen und ihre Schulden tilgen zu können. Dabei greift Danmachi auch in den drei Episoden von Volume zwei auf das bereits vom Auftakt bekannte Rezept zurück. Der Mix aus Fantasy und Comedy ist wieder hervorragend gelungen und fesselt auf angenehme Weise vor den Fernseher. Das verdankt die Serie neben der spannenden Geschichte besonders dem exzellenten Charakensemble. Erneut gelingt es ein herrliches Zusammenspiel zwischen Hestia und Bell aufzubauen, das besonders in Episode fünf zum Tragen kommt. Doch auch Lili fügt sich perfekt in das Figurenensemble ein.
Als Supporter ist es ihre Aufgabe Abenteurer in Dungeons unterstützend zur Seite zu stehen. Allerdings ist vom ersten Moment an klar, dass Lili weitaus mehr verbirgt, als man vielleicht angesichts ihrer Erscheinung glauben würde. So wirkt sie bereits bei ihrem ersten Auftritt zweifelhaft. Trotz einiger Andeutungen und immer stärker werdenden Vermutungen zu ihrer Person, erfährt man erst in Episode sechs die genauen Hintergründe von ihr. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass die Charaktere von Danmachi tiefgründiger daher kommen, als man anfangs vielleicht erwartet. Auch hinter Lili verbrigt sich eine interessante, bewegende Vergangenheit, die ihre Persönlichkeit geprägt hat und ihr Handeln auf logische Weise beeinflusst. Um so schöner ist es mit anzusehen wie Bell sich ihr gegenüber verhält.
Charakterentwicklung
Die Konzentration der Geschichte liegt in den vorliegenden drei Episoden klar auf Lili und den Anfängen der Zusammenarbeit zwischen Bell und ihr. Doch auch andere Charaktere kommen nicht zu kurz. Im Gegenteil. Manch wichtige Nebenfigur, die bisher nur kleine Auftritte hatte, rückt sogar etwas mehr in den Vordergrund. Das gilt allen voran für Bells Dungeon-Beraterin Eina Tulle. Schon von Anfang an war klar, dass sie ihrem Schützling weit mehr verbunden ist, als das mit anderen Abenteurern der Fall sein dürfte. Allgemein fällt durch diverse Figuren auf, dass Bell besonders bei Frauen Eindruck hinterlässt. Besonders deutlich wird Einas engere Beziehung zu Bell in Episode vier. Zum Auftakt von Volume zwei gehen die beiden einkaufen und sie hilft ihm, damit seine Dungeon-Streifzüge sicherer für ihn werden. Amüsant ist dabei die erste Begegnung von Eina und Hestia.
Auch die Göttin von Bell spielt als zweite Hauptfigur wieder eine zentrale Rolle, obwohl sie leider etwas mehr in den Hintergrund rückt als erwartet. Dennoch hat sie logischerweise einige wichtige Auftritte und nimmt – wenn auch eher passiv – Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte. Hierbei stellt sich erneut das Zusammenspiel von Bell und Hestia als eine der größten Stärken von Danmachi heraus. Allerdings ist Hestia auch ohne Bell ein erstklassiger Charakter, deren Rolle unter den Göttern immer wieder zum Schmunzeln einlädt. Das wird dieses Mal durch die Göttin Demeter und ihre Freundinnen deutlich, die Bells und Hestias Pläne ordentlich durcheinander bringen. Etwas anders verhält es sich mit Aiz Wallenstein, deren Rolle ebenfalls größer als noch in den ersten drei Episoden ausfällt. Es zeigt sich deutlich, dass sie für die weitere Handlung noch wichtig sein dürfte. Zugleich wird ihre Persönlichkeit noch mehr definiert und es bestätigt sich die Vermutung, dass sie weitaus freundlicher ist, als man bei einer Abenteurerin ihrer Stärke und Position annimmt. Besonders Bell gegenüber zeigt sie zeitweise eine fast schon liebevolle Herangehensweise. Dennoch bleibt ihre kühle, vielleicht absichtlich etwas gefühllose Art erhalten.
Weltenausbau
Während die ersten drei Episoden noch manche Thematik der Welt von Danmachi erklärt hat, setzt die Serie mittlerweile ein gewisses Grundwissen voraus. Dennoch werden immer wieder Kleinigkeiten eingebaut, die mehr über die Welt verraten. Das gelingt so gut, dass es niemals aufgesetzt wirkt. Jede Information ist auf sinnvolle Weise in die Gespräche und Handlung eingebaut, so dass sie einfach aufgenommen wird, ohne dass man groß darüber nachdenkt. Einfach perfekt.
Das gilt auch weitgehend für die Präsentation der Serie. Abgesehen von nicht immer runden Animationen, kann sich die Serie auch bei Volume zwei sehen und hören lassen. Charaker- und Monsterdesign überzeugen und die musikalische Untermalung passt genauso wie die Effekte. Dazu gesellt sich die hervorragende deutsche Synchronisation bei der jeder Sprecher perfekt zum jeweiligen Charakter passt und die Dialoge glaubhaft vermittelt. Als Bonus liegen ein Booklet mit Zusatzinformationen und zwei Postkarten bei.
Fazit
Danmachi überzeugt auch mit Volume zwei auf unterhaltsame Weise. Der Genre-Mix ist erneut hervorragend gelungen. Zugleich fesselt die Handlung mit einer angenehmen, stets passenden Atmosphäre und spannenden Ereignissen. Eine der größten Stärken bleibt mit den Charakteren erhalten. Egal ob Bell, Hestia, Eina, Aiz oder die neu eingeführte Lili, das Ensemble von Danmachi sticht hervor und kommt mit weitaus tiefgründigeren Persönlichkeiten daher, als man zeitweise erwartet. Dazu kommt die erstklassige Einbindung von Rollenspiel-Thematiken, auch wenn Elemente wie das Statusupdate nur noch nebenbei eingebaut sind. Doch genau so muss es sein, schließlich kennt man die Grundlagen bereits und die Zeit wird für andere Dinge wie Lilis Einführung oder Bells Problem mit einem magischen Buch besser verwendet. Wie schon Volume eins gelingt es auch dem Nachfolger das Interesse und die Neugier auf die Fortsetzung der Serie zu wecken. Am liebsten würde ich sofort Volume drei ansehen, um zu erfahren welchen Problemen sich Bell und Hestia künftig stellen müssen. Andeutungen auf eine Gegenspielerin deuten große Ereignisse an. Für Spannung ist also gesorgt.
Kurzfazit: Ausgezeichnete Fortsetzung, die dem Auftakt von Danmachi in nichts nachsteht und den gelungenen Mix aus Humor, spannender Story und liebenswerten Charakteren exzellent beibehält.
Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Danmachi – Vol. 2!
Lesetipp: Rezension von Danmachi – Vol. 1 (Blu-ray)
Details
Titel: Danmachi– Vol. 2
Genre: Fantasy, Comedy
Regie: Yoshiki Yamakawa
Studio: J.C. Staff
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 80 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 29. April 2016
Herstellerseite: Anime House
Bilder Copyright J.C. Staff / Anime House
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