Rezension: Star Wars: Eine neue Hoffnung (Comic)
Nachdem die Adaption von Star Wars: Eine neue Hoffnung im brasilianischen Original für Aufsehen sorgte und auch in den USA erschien, hat Panini den Comic in Deutschland veröffentlicht.
Die Geschichte von Star Wars: Eine neue Hoffnung dürfte fast jedem bekannt sein. Prinzessin Leia wird vom bösen Galaktischen Imperium und dem Sith-Lord Darth Vader gefangen genommen. Der Hilferuf der Prinzessin gelangt durch die Droiden C-3PO und R2-D2 durch Zufall zu dem Farmersjungen Luke Skywalker. Damit beginnen seine Abenteuer an der Seite von Leia, Han Solo und Ben Kenobi.
Der erste Star-Wars-Film von 1977 legte den Grundstein für den heutigen Kult um das Franchise. Bei der vorliegenden Adaption, die von Alessandro Ferrari geschrieben und von Igor Chimisso, Matteo Piana und Alessandro Pastrovicchio gezeichnet wurde, entstand für den brasilianischen Verlag Editora Abril. Dabei folgt der Comic strikt der Handlung des Films und versprüht durch die von Marc Winter übersetzten Dialogen ein nostalgisches Star-Wars-Flair.
Bereits durch die Bezeichnung als Junior Graphic Novel wird klar, dass sich Star Wars: Eine neue Hoffnung vorwiegend an ein jüngeres Publikum richtet. Das wird auch bei der Umsetzung der bekannten Filmhandlung deutlich. Zwar orientiert sich Autor Alessandro Ferrari sehr genau an der Vorlage, doch einige Szenen fallen komplett weg. Besonders härtere Momente wie der Tod von Onkel Owen und Tante Beru oder die Ereignisse in der Cantina von Mos Eisley werden entweder nur sehr gekürzt oder gar nicht gezeigt. Das stört aber nicht, da die Geschichte dennoch gut funktioniert und durch die sehr nah am Film orientierten Dialoge für die richtige Atmosphäre sorgt. Immer wieder sorgen Originalfilmzitate für Gänsehaut. Dem entgegen stehen gelegentliche leichte Abwandlungen, die nur wenig störend auffallen.
Polarisieren dürfte der Zeichenstil der Comicadaption. Die Bilder des Dreiergespanns Igor Chimisso, Matteo Piana und Alessandro Pastrovicchio wirkt wie eine Mischung aus Cartoons und Manga. Einige Charaktere, besonders Luke und Leia, wirken extrem kindlich. Zugleich lässt die Mimik die Charaktere teilweise etwas seltsam wirken. So hat Han Solo manchmal einen fast schon trotteligen Gesichtsausdruck. Andere Figuren wie Tarkin oder Obi-Wan Kenobi sind hingegen sehr gut getroffen. Zu loben ist jedoch der Einsatz der Hintergründe. Diese erinnern regelmäßig an den Film und unterstützten das richtige Star-Wars-Flair. Da sich die Figuren gut in die Hintergründe einfügen entsteht ein positives Gesamtbild. Manche Panels orientieren sich in ihrer Darstellung sogar sehr genau an den Filmszenen und sorgen damit ebenfalls für nostalgische Gänsehautmomente. Alles in allem ist der Stil Geschmacksfrage.
Fazit
Star Wars: Eine neue Hoffnung ist die erste Comicadaption des Films im neuen Kanon. Der Zeichenstil mag nicht jedem gefallen und die eher auf ein jüngeres Publikum ausgerichtete Erzählweise und Umsetzung der Handlung könnte erwachsene Fans stören, doch gerade durch die gut übersetzten Dialoge kommt eine gelungene Star-Wars-Atmosphäre auf. Für jüngere Leser, die an Star-Wars-Comics herangeführt werden sollen, ist die Adaption aus Brasilien absolut zu empfehlen. Doch auch erwachsene Leser werden durch die kurzweilige Umsetzung des ersten Star-Wars-Films gut unterhalten.
Kurzfazit: Gelungene Filmadaption mit Ausrichtung auf eine jüngere Leserschaft und einem Zeichenstil der polarisieren könnte.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Eine neue Hoffnung – Der offizielle Comic zum Film!
Details
Titel: Star Wars: Eine neue Hoffnung
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Alessandro Ferrari
Zeichner: Matteo Piana / Alessandro Pastrovicchio / Igor Chimisso
Seiten: 76
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-95798-710-5
Verlagsseite: Star Wars: Eine neue Hoffnung bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 23. Februar 2016
Bilder Copyright Panini/Editora Abril/Disney