Rezension: Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London – Band 2: Orwood (Comic)
Die Geschichte der Golden Dogs geht am 26. Januar im zweiten Album der Comic-Reihe bei Panini weiter.
London. Die Golden Dogs haben sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Ruf als Diebesbande erarbeitet. Ihre Ziele rauben sie mit Effizienz aus. Sie sind zu viert. Orwood, Lario, Lucrezia und Fanny. Stärke der Golden Dogs ist ihr Zusammenhalt. Doch unter ihnen gibt es einen Verräter. Auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, kommt die Polizei der Bande auf die Spur. Zugleich versucht Fanny mehr über den mysteriösen Anführer Orwood zu erfahren, von dem sie sich nur wünscht geliebt zu werden.
Höhepunkt und Fall
Der zweite Band von Golden Dogs: Die Meisterdiebe von London beginnt mit der bekannten, relativ kurzen Vorbereitung für einen Überfall der vierer Gruppe. Diese fällt im Vergleich zum ersten Band allerdings etwas länger aus, gestaltet sich dennoch aber eher kurz. Auch der Diebstahl selbst geht schnell von Statten. Doch wie schon vom Vorgänger bekannt ist, liegt die Konzentration der Reihe weniger auf den Verbrechen selbst, sondern mehr auf den Charakteren. Das wird im zweiten Band, der nach dem Anführer der Golden Dogs benannt ist, noch deutlicher. Allerdings ist weiterhin Fanny die klare Protagonistin der Geschichte und nicht wie der Titel vermuten lässt Orwood.
Durch Fannys Beziehung zu dem Anführer der Golden Dogs, wird dieser trotz allem stärker in den Mittelpunkt der Ereignisse gerückt. Besonders in der ersten Hälfte erfährt man mehr über den mysteriösen Orwood. Wirklich viel ist das nicht, da die meisten Informationen nur angerissen werden, dennoch erhält der Charakter etwas mehr Persönlichkeit. Dafür sind jedoch die Rollen von Lario und Lucrezia überaus klein. In Teilen trifft das auch auf Orwood zu, da nach dem unvermeidlichen Höhepunkt der Karriere der Golden Dogs, im letzten Drittel der Geschichte ausschließlich Fannys weiterer Werdegang thematisiert wird.
Doch gerade das ist eine Stärke des Bandes. Bereits beim Serienauftakt stellte sich die Prostituierte als interessantester und sympathischster Charakter der Golden Dogs heraus. Dieser Eindruck wird in der Fortsetzung noch verstärkt. Weiterhin agiert sie als Erzählerin der Geschichte und in den Textbox unterhält sie sich mit einer bisher unbekannten Person über die Ereignisse. Dabei wird vieles erneut lediglich kurz angerissen und die Handlung schreitet genauso schnell voran wie die Zeit innerhalb der Geschichte.
Störte die schnelle Erzählweise im ersten Band noch aufgrund kleinerer Verständnis-Probleme in der Beziehung der Golden Dogs, passt sie nun perfekt. Gerade im letzten Drittel sind es Fannys Erzählungen, die das schnelle voranschreiten unterstützen. Wichtige Momente werden außerdem etwas ausführlicher behandelt. Dadurch schafft es der zweite Golden-Dogs-Band zu unterhalten und letztlich auch das Interesse für Fannys Schicksal und die weitere Geschichte zu wecken. Das liegt auch am offenen Ende.
In Sachen Zeichnungen hat sich im Vergleich zum ersten Band wenig getan. Der Stil fängt die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts gut ein und bringt gerade dreckige und heruntergekommene Orte und Gebäude gut zur Geltung. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass auch gänzlich andere Schauplätze innerhalb des Comics funktionieren. Dafür sind die Figuren zum Teil nicht so gut getroffen. Besonders die Mimik funktioniert nicht immer. Alles in allem stört das aber nicht und gerade Charaktere wie Fanny wissen trotzdem – besonders in den wichtigen Momenten – zu überzeugen.
Fazit
Im direkten Vergleich mit dem Auftakt der Reihe, kann Band zwei von Golden Dogs: Die Meisterdiebe von London mehr überzeugen. Besonders die Geschichte ist durch die Ereignisse interessanter und die weitere Konzentration auf Fanny trägt dazu bei. Wirkliche Spannung wird zwar nur selten erzeugt, aber das scheint auch nicht das Ziel hinter dem Comic zu sein. Stattdessen wird eine interessante Geschichte über eine Verbrecherbande und das Schicksal von ihnen erzählt. Dass der Höhepunkt und der damit verbundene Fall der Golden Dogs bereits im zweiten Band kommt, wirft Fragen für die weiteren Bände auf. Letztlich dürfte es in Zukunft darum gehen herauszufinden wer der Verräter in den eigenen Reihen war. Andeutungen lassen fast jedes der vier Mitglieder der Golden Dogs verdächtig erscheinen. Motive wären vorhanden und auch Gelegenheiten. Dadurch schafft es das Ende neugierig auf den dritten Band zu machen und zugleich jene Spannung zu erzeugen, die bisher etwas zu kurz kam.
Kurzfazit: Deutliche Steigerung zum Vorgängerband. Durch interessantere Ereignisse und Konzentration auf den sympathischsten Charakter unterhaltsam.
Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 2: Orwood!
Details
Titel: Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 2: Orwood
Genre: Abenteuer
Verlag: Panini
Autor: Stephen Desberg
Zeichner: Griffo
Seiten: 60
Preis: 13,99 €
ISBN: 978-3-95798-701-3
Verlagsseite: Golden Dogs – Die Meisterdiebe von London Band 2: Orwood bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 18. August 2015
Bilder Copyright Panini