Rezension: Star Wars 6: Darth Vader Teil 3 (Comic)
Im sechsten Star Wars Comic findet die erste Storyline um Darth Vader ein vorläufiges Ende. Das Comic-Heft erscheint am 20. Januar.
Nachdem Darth Vader beim Imperator aufgrund der Zerstörung des Todessterns in Ungnade gefallen ist, hat der dunkle Lord der Sith begonnen eigene Pläne zu schmieden. Gemeinsam mit der Archäologin Doktor Aphra und den eigensinnigen Droiden Triple-Zero und BT hat Vader eine alte Droidenfabrik gefunden und eine Privatarmee aufgestellt. Nun ist es an der Zeit den Hinweisen auf Palpatines geheime Pläne, die Vaders eigene Existenz bedrohen, nachzugehen.
Schüler und Ersatz
Star Wars 6 schließt direkt an das Ende der vorherigen Ausgabe an. Darth Vader und sein kleines Team haben von Cylo-IV, einem Agenten von Imperator Palpatine, Informationen über die geheimen Pläne des Meisters von Vader erhalten. Mit seiner Droiden-Armee im Hintergrund beschließt Vader den Stützpunkt anzugreifen, der ihm genannt wurde. Dort soll sich jemand verbergen, der ihn ersetzen könnte. Nach einem kurzen Vorgeplänkel trifft Darth Vader auch schon auf seine neuen Widersacher. Die anschließenden Kämpfe kommen gerade Vader selbst zu Gute, der in seiner Art sehr an die eher unbewegliche Maschine erinnert, die er nun einmal ist. Dennoch versteht er es seine eigenen Vorteile einzusetzen.
Doch auch charakterlich sind die beiden auftretenden Filmfiguren – neben Vader auch der Imperator selbst – gut getroffen. Palpatine tritt als unbarmherziger Herrscher und Sith-Lord auf, der zu niemandem eine tiefere Bindung verspürt. Selbst sein Schüler ist für ihn austauschbar. Das wird gerade durch einen Dialog im zweiten enthaltenen US-Heft deutlich. Gleichzeitig strahlt der Imperator jene Bedrohung aus, die ihn umgeben muss, damit er authentisch und als gefährlicher Herrscher wahrgenommen werden kann. Vader hingegen zeigt Anzeichen eines fanatischen Anhängers der Macht, der keine anderen Wege akzeptiert und sogar von Ketzerei spricht.
Am Anfang des Comics tritt zumindest kurz die menschliche Seite von Darth Vader hervor. Bereits im Vorgänger-Heft zeigte sich der Sith-Lord ungewohnt normal im Umgang mit Doktor Aphra ist und auch jetzt ist es die Archäologin, die ihm trotz der Bedrohung, die er darstellt, eine gewisse Menschlichkeit verleiht. Leider hat Aphra, die im fünften Comic erst eingeführt wurde und einen vielversprechenden Charakter darstellt, nur wenig Platz zur Entfaltung. Ihre Rolle im vorläufigen Finale der Darth Vader-Storyline ist relativ klein. Ähnliches gilt auch für die begrenzten Auftritte der beiden eigenwilligen und dadurch interessanten Droiden Triple-Zero und BT. Das ist schade, da gerade diese drei Charaktere eine noch genauere Ausarbeitung ihrer Figuren verdient haben. Hoffentlich werden sie in späteren Comics weiter genutzt – oder erhalten sogar eine eigene Storyline.
Gelungen ist die erneute Zusammenführung der beiden Haupt-Star-Wars-Comic-Reihen. In den USA erscheinen Star Wars und Darth Vader jeweils monatlich und nicht wie bei Panini abwechselnd als komplette Storylines. So begann die erste Geschichte um Vader nach den Ereignissen in den ersten Star Wars-Heften, während sie sich das Ende teilen. Hierbei zeigen sich wieder die Vorteile des neuen Kanons und des Versuchs diesen möglichst einheitlich zu gestalten. Es bleibt zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so gut gelingt.
Fazit
Der Abschluss der ersten Darth Vader-Storyline ist gut gelungen, fällt aber etwas schwächer aus als noch das vorherige Heft. Die Konzentration liegt stärker auf den gut inszenierten Kämpfen, in denen gerade Darth Vader selbst authentisch und den Filmen entsprechend wirkt. Zugleich stehen auch wichtige Dialoge im Mittelpunkt. Gerade der Auftritt des Imperators und das Ende des Heftes deuten auf weitreichende Folgen und Entscheidungen hin, die sogar Ereignisse in Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück erklären könnten. Dem entgegen stehen allerdings die leider nur kurzen Auftritte von Doktor Aphra, Triple-Zero und BT. Hoffentlich werden die neuen Figuren in Zukunft mehr genutzt. Außerdem wissen Vaders Gegenspieler nicht vollends zu überzeugen. Die grundsätzliche Idee ist zwar interessant, weist aber durch Designentscheidungen und austauschbar und langweilig wirkende Figuren deutliche Makel auf. Sollten diese behoben werden, dürfte die Fortsetzung der Abenteuer von Darth Vader noch interessanter werden. Ein unterhaltsames Star-Wars-Comic bleibt der dritte Teil von Darth Vader trotz allem.
Fazit: Leicht schwächelnde Fortsetzung, die trotz allem mit gut inszenierten Kämpfen, interessanten Dialogen und toll geschriebenen Charakteren überzeugen kann.
Details
Titel: Star Wars 6: Darth Vader Teil 3
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Kieron Gillen
Zeichner: Salvador Larroca
Seiten: 60
Preis: 4,99 €
Verlagsseite: Star Wars 6: Darth Vader Teil 3 (Kiosk-Ausgabe) bei Panini Comics
Star Wars 6: Darth Vader Teil 3 (Comicshop-Ausgabe) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 16. Dezember 2015
Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm