Rezension: Aldnoah.Zero – Vol. 3 (Blu-ray)
Actionreich, charakterbetont und handlungsreich geht der Kampf um die Erde in Aldnoah.Zero Volume 3 weiter.
Ein vermeintliches Attentat auf Prinzessin Asseylum Vers Allucia hat nach 15 Jahren Waffenruhe einen erneuten Krieg zwischen Erde und Mars heraufbeschworen. Die versianischen Landungsschiffe sind überall auf der Erde eingefallen und der Krieg hat nach Äußerungen des Kaisers von Vers offiziell begonnen. Um seine Kameraden und Freunde zu schützen, stellt sich der als Soldat eingezogene Oberschüler Inaho gemeinsam mit seiner Schwester Yuki und seiner Schulkameradin Inko dem Kataphrakt der Vers-Gräfin Femieanne auf der Insel Tanegashima. Hilfe erhalten sie dabei von Slaine Troyard.
Enthüllte Geheimnisse
The Boys of Earth, die siebte Episode von Aldnoah.Zero beginnt mit einem kleinen Rückblick auf die Ereignisse kurz zuvor. Das ist gut so, da die aktuelle Ausgangslage dadurch klarer ist. Das Schiff auf dem sich Inaho und Prinzessin Asseylum befindet ist bei Tanegashima unerwartet auf einen versianischen Kataphrakt getroffen. Gemeinsam mit Inko und Yuki verteidigt Inaho das Kriegsschiff vor den Angriffen, doch nur dank Slaines Eingreifen, überleben Inaho und die anderen. Während Kapitän Magbaredge den Befehl erteilt mit dem Schiff einen geheimen Anleger anzusteuern, der durch die Kämpfe freigelegt wurde, stellen sich Inaho, Yuki und Inko als Ablenkung der versianischen Angreiferin. Der Kampf zwischen den Kataphrakten und Slaines Gleiter dominiert die gesamte Episode. Damit beginnt die dritte Volume von Aldnoah.Zero äußerst actionreich, was gut zur Serie passt.
Dennoch verzichtet die Serie auch bei den drei vorliegenden Episoden nicht auf die Weiterentwicklung von Charakteren und Geschichte. Gerade die Folgen acht und neun treiben die Handlung weiter voran und bringen einen überraschenden Fund sowie die Lüftung eines Geheimnisses mit sich. Beides sorgt für interessante Wendungen, die unter anderem zeigen, dass selbst im Krieg nicht zwingend blinder Hass zwischen Angehörigen der verfeindeten Parteien herrschen muss. Zugleich wird deutlich, dass bloßes Misstrauen für Leid sorgen kann. Hierfür wird Slaine verwendet, dessen weiteres Schicksal erneute Einblicke in die versianische Seite des Krieges ermöglicht. Besonders gelungen ist eine Szene, in der Harmonie und Qual in direktem Kontrast zueinander stehen. Die überaus glückliche Asseylum wird im strahlenden Licht des blauen Himmels, Slaine gegenüber gestellt, der in einem tristen Raum gefoltert wird. Beklemmend und fröhlich zugleich.
Verrat
Ebenfalls spannend ist das Verhalten der Charaktere zu beobachten. Die Reaktionen einzelner Figuren auf einige der Ereignisse und Enthüllungen, fallen anders aus als ursprünglich erwartet. Das sorgt dafür, dass sie menschlicher und glaubhafter wirken. Dennoch bleiben ein paar Charaktere, wie Calm und Nina, weiterhin etwas blass und erfüllen in erster Linie eine kleine, manchmal stereotypische Rolle. Dafür erhalten die Protagonisten und wichtige Nebencharaktere genug Zeit, um sich weiter zu entfalten. Teilweise wird sogar aus kurzen Auftritten viel herausgeholt. Besonders interessant ist erneut zu sehen wie Hauptmann Marito versucht mit der Hilfe von Dr. Yagarai sein Post-Traumatisches-Stresssyndrom in den Griff zu bekommen. Gegen Ende der Volume nimmt Rayet eine etwas größere Rolle ein und ihre Gefühle und Gedanken angesichts des Todes ihres Vaters und des Verrats der versianischen Verschwörer an ihm, werden deutlicher. Das führt schließlich auch zu einer unerwarteten Handlung im Cliffhanger, der den Wunsch eröffnet, sofort zu erfahren wie es weitergeht.
Zugleich ist Slaines weiteres Schicksal von großer Bedeutung und dürfte noch Einfluss auf den weiteren Kriegsverlauf nehmen. Es ist seine Rolle in den Ereignissen der drei vorliegenden Episoden, die für Graf Cruhteo entscheidend sind. Der Hass des versianischen Adeligen auf die Menschen der Erde, treibt ihn dazu Slaine aufs härteste zu Foltern. Eine wichtige Rolle hierbei spielt auch Graf Saazbaum, dessen Handlungen in der letzten Episode etwas unerwartet kommen, aber im Nachhinein logisch sind. Die versianische Seite des Krieges birgt noch viel Potenzial für die weitere Geschichte von Aldnoah.Zero und dürfte demnach einigen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Handlung nehmen. Es wird spannend, wie die erste Staffel von Aldnoah.Zero in den drei Episoden von Volume vier ihr Ende findet.
Wie schon Volume zwei weichen die Episoden sieben bis neun ein wenig vom begleitend erschienenen Manga ab, allerdings nicht so stark, dass die Änderungen relevant wären. Sie sind mehr dem Medium geschuldet und nutzen die Möglichkeiten, die eine Anime-Serie bietet. Die Handlung von Anime und Manga sind identisch und viele Szenen stimmen fast eins zu eins überein. Allgemein funktioniert die Serie etwas besser, da gerade die Action in Bewegung schön zur Geltung kommt. Gelungen sind dabei die eingesetzten CGI-Elemente, die zwar erkennbar sind, aber trotzdem gut zur Serie passen. Gerade bei der Darstellung der Kataphrakte, die erneut auf versianischer Seite über gute, unterschiedliche Designs verfügen, ist der Einsatz von CGI sinnvoll. Weiterhin ist die Action schön in Szene gesetzt und wirkt brachial. Unterstützt werden die Ereignisse durch stets passende, teils mystisch anmutende Musik und knallige Soundeffekte. Besonders in einer Szene in Episode sieben wird die Lautstärke von Inahos Schüssen sowohl optisch als auch in Sachen Sound erstklassig dargestellt. Als Extra liegt der dritten Volume erneut ein Booklet mit Zusatzinformationen bei.
Fazit
Aldnoah.Zero wird auch mit Volume drei konsequent fortgesetzt. Die brachiale Action funktioniert, die ruhigen Momente fügen sich gut ein und gelegentlich amüsante Momente lockern das Geschehen etwas auf, ohne dabei unnötig oder störend zu wirken. Eine besondere Stärke ist weiterhin die spannende Handlung, die durch die Intrigen auf versianischer Seite aber auch die Entscheidungen einiger Charaktere auf Seiten der Menschen interessante Wendungen nimmt. Allgemein konzentriert sich Aldnoah.Zero neben der Action am Anfang von Volume drei, später stärker auf die Charakterentwicklung, was der Serie sehr zu Gute kommt. Dadurch entwickeln neben Inaho, Asseylum und Slaine weitere Charaktere immer mehr Profil. Das Schicksal fast aller handelnden Charaktere ist damit von Interesse. Gespannt warte ich auf den Abschluss der ersten Staffel, besonders nach dem Cliffhanger von Episode neun.
Kurzfazit: Brachiale Action, interessante Charakterentwicklungen und spannende Wendungen sorgen für Unterhaltung mit einem fesselnden Cliffhanger.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Aldnoah.Zero – Vol. 3!
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Details
Titel: Aldnoah.Zero – Vol. 3
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Ei Aoki
Studio: A-1 Pictures, TROYCA
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 25. September 2015
Herstellerseite: Aldnoah.Zero – Vol. 3 bei Kazé Anime
Bilder Copyright A-1 Picture / TROYCA / Kazé Anime
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