Rezension: Two Point Museum (PC)

In Two Point Museum gilt es verschiedene Museen zu errichten, zu verwalten und zum Erfolg zu führen.

Nach Krankenhäusern in Two Point Hospital und Universitäten in Two Point Campus, wenden sich die Two Point Studios im dritten Teil der Strategie-Reihe Museen zu. Two Point Museum fällt beim Umfang zwar etwas kleiner aus als die beiden Vorgänger, beschäftigt aber noch immer viele Stunden und ist direkt zur Veröffentlichung für dreißig Euro erhältlich. Wie schon in den beiden anderen Two-Point-Spielen, gilt es in Two Point County auszuhelfen und verschiedene Museen aufzubauen. Die Kampagne umfasst dabei fünf thematisch sehr unterschiedliche Museen. So wird es nicht nur prähistorisch, sondern auch das Meer oder das Übernatürliche dienen als Hauptaugenmerk eines individuellen Museums.

Aufgaben eines Kurators

Die Kampagne von Two Point Museum beginnt mit einem fast vollständig geleerten Museum, dessen vorheriger Kurator plötzlich verschwunden ist. Bereits in der kurzen Einleitung zeigt sich der typische Humor der Reihe, auch wenn dieser nicht immer so zündet oder so abgedreht ist wie bei den Vorgängern. Anschließend sorgen gut verständliche Erklärungen dafür, dass langsam ein funktionierendes Museum mit Exponaten und Besuchern errichtet wird. Dafür gilt es Ausstellungsstücke zu platzieren, Dekorationen für eine ansprechende Optik aufzustellen und erforderliche Räume wie ein Angestelltenzimmer, Toiletten oder einen Souvenirladen zu bauen. Optionale Möglichkeiten wie Trennwände oder spezielle Türen ermöglichen es, die Museen noch mehr den eigenen Vorstellungen anzupassen.

Am wichtigsten für ein Museum sind natürlich die Ausstellungsstücke. Um an diese zu gelangen, müssen Expeditionen an verschiedene Orte durchgeführt werden. Die jeweils individuellen Herausforderungen verlangen nach unterschiedlichen Angestellten und können mit Gegenständen zusätzlich beeinflusst werden. Ist eine Expedition zurückgekehrt, darf das gefundene Exponat ausgestellt werden. Eine Spendenbox in der Nähe bringt zusätzliche Einnahmen. Während der Fokus im ersten Museum auf prähistorischen Fundstücken liegt, rücken später das Paranormale, die Ozeane oder der Weltraum in den Mittelpunkt. Außerdem sorgen Fische, Geister und ähnliches für zusätzliche Herausforderungen, da ihre jeweiligen Anforderungen erfüllt werden müssen. Hier helfen die sehr übersichtlichen Anzeigen, so dass tiefergehende Statistiken nur selten gebraucht werden.

Eigenwillige Angestellte

Natürlich kann ein Museum nicht ohne Angestellte funktionieren. Diese werden nicht nur für die Expeditionen benötigt, sondern auch, um den Betrieb sicherzustellen. So gilt es Experten, Assistenten, Hausmeister und Sicherheitsleute einzustellen, um dafür zu sorgen, dass im Museum alles glatt läuft. Dabei ist es wichtig auf die verschiedenen Persönlichkeitsmerkmale und Fähigkeiten zu achten. Neue Fähigkeiten können im Weiterbildungszimmer erlernt werden. Das kann sehr wichtig sein, da manche Expeditionen bestimmte Expertisen erfordern. Allerdings können Angestellte auch unzufrieden werden. Besonders Verletzungen bei Expeditionen, aber auch andere Faktoren wie das Gehalt, haben hierauf Auswirkung. Bei entsprechender Reaktion, bleiben Kündigungen jedoch normalerweise aus.

Allgemein ist Two Point Museum nicht unbedingt schwer. Wenn alles beachtet wird, die Missionen erfüllt und die Finanzen im Blick gehalten werden, spielt sich das Strategiespiel ausgesprochen entspannt. Doch gerade das ist eine der großen Stärken der Reihe. Zumal dennoch ein gewisser Anspruch gegeben ist. Schließlich sollen die Besucher möglichst begeistert sein und auch Wissen erlangen. Gerade wer Freude daran hat, schön und effizient zu bauen, kann sich in die Perfektionierung der Museen vertiefen. Doch auch ohne diesen Anspruch, ist es wirklich unterhaltsam, die Museen aufzubauen und immer weiter zu verbessern. Zumal die Kampagne mit fünf verschiedenen Schauplätzen, zwischen denen regelmäßig gewechselt wird, abwechslungsreich und spaßig ist.

Angenehme Freiheit

Abseits der Kampagne bietet der Sandbox-Modus die Möglichkeit, komplett frei zu agieren. Hier dürfen Museen ohne Vorgaben, Missionen oder dergleichen errichtet werden. Das bietet einige Möglichkeiten und gerade wer ein effizientes, schönes Museum anstrebt, kann sich frei entfalten. Es ist allerdings ratsam, zumindest die Grundzüge der Kampagne zuvor zu erleben, um die wichtigsten Mechaniken zu lernen. Wer die Vorgänger kennt, ist ein wenig im Vorteil, muss sich jedoch auch mit den neuen Elementen auseinandersetzen. Dank der witzigen und kurzweiligen Inszenierung, ist die Kampagne allerdings sowieso lohnend, während der Sandbox-Modus Abwechslung und Freiheit garantiert.

Optisch bleibt Two Point Museum der Reihe ebenfalls treu und setzt auf einen comichaften Stil, der an Animationsfilme erinnert. Das passt perfekt zur humorvollen Ausrichtung des Strategiespiels. Witzige Animationen, lustige Exponate und amüsante Besucher unterstreichen den Stil perfekt. Für zusätzliche Stimmung sorgen die hochwertig auf deutsch vertonten Durchsagen und Radiosendungen, die ebenfalls mit viel Humor angereichert sind. Die ruhige, entspannte Musik unterstützt zudem den angenehmen Spielfluss, der außerdem von keinen technischen Problemen gestört wird.

Fazit

Two Point Museum ist genau das, was ich erwartet habe. Erneut darf ich mit reichlich Humor etwas aufbauen. Statt Krankenhäuser und Universitäten sind es dieses Mal Museen. Das ist wie in den Vorgängern wieder überaus spaßig und motivierend. Besonders die Kampagne garantiert mit fünf thematisch unterschiedlichen Schauplätzen viel Abwechslung und überrascht mit sehr eigenwilligen Elementen wie Paranormalem oder den Ozeanen. Hier zeigt Two Point Museum, dass prähistorische Ausstellungen nur ein Teil meiner Aufgaben sind. Der Umfang fällt zwar etwas kleiner aus als bei den Vorgängern und auch der Humor kann nicht ganz mithalten, am allgemeinen Spielspaß ändert das aber nichts. Ich bin bereits gespannt, welches kreative Setting der nächste Teil bietet. Ausreichend Möglichkeiten gibt es noch und ich hoffe, dass die Reihe noch einige weitere Nachfolger bekommt. Genre- und Two-Point-Fans sollten sich Two Point Museum nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Spaßiges Strategiespiel mit viel Charme, Witz und Abwechslung, das einfallsreiche Gameplay-Mechaniken mit einem entspannten Spielgefühl verknüpft.

Vielen Dank an Sega für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Two Point Museum!

Details
Titel: Two Point Museum
Genre: Strategie
Publisher: Sega
Entwickler: Two Point Studios
Spieler: 1
Syteme: PC (getestet), PlayStation 5, Xbox Series X|S
Altersfreigabe: ab 0
Erscheinungsdatum: 04. März 2025

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