Rezension: Neptunia Riders VS Dogoos (PS5)

Auf Motorrädern treten Uzume, Neptune und die anderen in Neptunia Riders VS Dogoos in einer fremden Dimension gegen Dogoos an.

Fast fünfzehn Jahre ist es mittlerweile her, seit mit Hyperdimension Neptunia das erste Spiel der Rollenspiel-Reihe von Compile Heart erschienen ist. Neben mehreren Hauptteilen und Remakes sind auch einige Spin-offs rund um Neptune und die anderen Gottheiten von Gamindustri erschienen. Der jüngste Ableger der Reihe ist Neptunia Riders VS Dogoos, ein, wie es offiziell bezeichnet wird, Motorcycle-Combat-Action-Spiel. Wie die Genre-Bezeichnung erahnen lässt, bleiben Rollenspiel-Elemente außen vor. Stattdessen schwingen sich Uzume, die als zentrale Protagonistin fungiert, Neptune, Noire, Blanc, Vert und Older Neptune auf Motorräder. Allerdings sollte kein Rennspiel erwartet werden.

Dimension der Dogoos

Bevor es um das Spielprinzip geht, jedoch noch kurz ein paar Worte zur sehr simplen Geschichte. Uzume, Neptune und die anderen gelangen in eine andere Dimension. In dieser herrscht eine Dogoo-Plage und die niedlichen Monster beeinflussen die Gamindustri-Gottheiten, so dass sie ganz vernarrt in die Dogoos sind. Wie sie in die Dimension gelangt sind oder weshalb sie plötzlich Motorrad fahren können, wissen sie nicht. Bevor sich jedoch die sechs Charaktere versammeln, gilt es sie jeweils vom Einfluss der Dogoos zu befreien. Dafür müssen die auf fünf Welten aufgeteilten fünfzehn Level absolviert werden. Nach rund drei bis vier Stunden ist das geschafft und Neptunia Riders VS Dogoos ist durchgespielt. Klingt kurz? Ist es, aber das ist definitiv positiv.

Das Gameplay lässt sich grob als Arena-Motorrad-Sammel-Duelle bezeichnen. In zwei gegen zwei Kämpfen, die jedoch alleine mit KI-Begleiterin und -Gegnern absolviert werden müssen, heißt es schneller als das gegnerische Team die benötigte Anzahl an Dogoos einzusammeln. Diese sind in den eher kleinen Arena-Level verteilt und müssen schlicht überfahren werden, damit sie als Knäuel am Motorrad kleben bleiben. Verschiedene Arten mit positiven und negativen Effekten bringen zwar ein wenig Abwechslung, wirken sich aber kaum merklich aus. Taktisch werden die Duelle dadurch überhaupt nicht. Genauso wenig sind die Gegner wirklich gefährlich. Mit jeweils einem Nah- und Fernkampf-Angriff lassen sich Dogoos stehlen, das war es aber auch weitgehend. Vielmehr bietet Neptunia Riders VS Dogoos nicht.

Minimale Anpassungen

Abseits der Duelle besteht lediglich die Möglichkeit, mit verdienten Punkten Teile für das Motorrad zu kaufen. Genauer werden Auspuff und Reifen angeboten. Diese ändern immerhin die fünf Werte des Motorrads und können bei jedem Charakter installiert werden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, verschiedene optische Stile für die Gefährte zu kaufen. Abseits davon können noch Accessoires für die Charaktere erworben werden. Diese sind allerdings rein kosmetischer Natur und haben im Gegensatz zu neuen Kostümen für Uzume, Neptune und die anderen keinen Einfluss auf die Statuswerte.

Wer die Neptunia-Reihe kennt, ist es mittlerweile gewohnt, dass die verschiedenen Ableger grafisch nicht auf der Höhe der Zeit sind. Das gilt auch wieder für Neptunia Riders VS Dogoos. Allerdings könnten die tristen Umgebungen aufgrund des durchaus noch vorhandenen Charmes der zwar grafisch nicht aufwendigen, aber immerhin detaillierten Anime-Charaktere verzeihbar sein. Unverständlich ist jedoch, dass auch das neue Neptunia-Spiel auf der PlayStation 5 nur in dreißig Bildern pro Sekunde läuft – und das trotz der schwachen Grafik. Dazu gesellt sich ein brauchbarer Soundtrack, der jedoch kaum hervorsticht oder im Gedächtnis bleibt. Immerhin weiß die japanische Sprachausgabe wieder zu überzeugen und auch die englische Vertonung ist gelungen. Angesichts der dünnen Geschichte fällt leider auch der gewohnte Humor der Reihe etwas schwach aus.

Fazit

Obwohl ich noch einige Lücken innerhalb der Neptunia-Reihe habe und einige Spiele nachholen muss, spiele ich die humorvollen Abenteuer von Neptune trotz Schwächen immer wieder gerne. Ich erwarte keine neuen Genre-Meisterwerke, aber charmante und kurzweilige Titel. Bereits in der Vergangenheit haben mich ein paar Neptunia-Spiele nicht vollends überzeugt, Neptunia Riders VS Dogoos ist aber das bislang schlechteste Spiel der Reihe, das ich kenne. Grundsätzlich steckt sogar etwas Potenzial in der Motocycle-Combat-Action-Idee. Das Gameplay ist aber zu einseitig, öde und unspektakulär. Nicht einmal die Geschichte, die sehr dünn ausfällt, oder der oft gelungene Humor stechen heraus. Immerhin leistet sich Neptunia Riders VS Dogoos trotz der schwachen Grafik und unverständlich geringen Bildwiederholrate von 30 fps auf der PlayStation 5 keine technischen Patzer oder Bugs. Deshalb ist der Titel auch nicht komplett misslungen. Wirklich spaßig ist Neptunia Riders VS Dogoos aber ebenfalls nicht. Deshalb ist es gut, dass nach rund drei bis vier oder vielleicht fünf Stunden, wenn alle optionalen Aufgaben erfüllt werden wollen, Schluss ist. Empfehlen kann ich Neptunia Riders VS Dogoos trotzdem höchstens absolut überzeugten Neptunia-Fans, die kein Spiel der Reihe verpassen wollen.

Kurzfazit: Schwaches Neptunia-Motorrad-Action-Spiel, das mit langweiligem Gameplay, dünner Geschichte und magerer Technik kaum überzeugt und den Charme der Reihe ungenutzt lässt.

Vielen Dank an Reef Entertainment & Idea Factory für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Neptunia Riders VS Dogoos!

Details
Titel: Neptunia Riders VS Dogoos
Genre: Action
Publisher: Reef Entertainment / Idea Factory International
Entwickler: Idea Factory / Compile Heart
Spieler: 1
Syteme: PlayStation 5 (getestet), PlayStation 4, Switch
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungsdatum: 28. Januar 2025