Rezension: Star Wars: Dunkle Droiden (Comic)

Die Plage ist hungrig, befällt Droiden und versucht in Star Wars: Dunkle Droiden noch weiter zu wachsen und das Fleisch zu integrieren.

Als Qi’ra und Crimson Dawn versucht haben Imperator Palpatine und Darth Vader in den Fermatakäfig zu sperren, sind sie nicht nur gescheitert, etwas wurde freigelassen, das lange gefangen war. Einst von den Sith weggesperrt, ist der Droide mit dem Ewigen Funken, der Doktor Aphra befallen hatte, fusioniert. Entstanden ist etwas Neues, ein Wesen, das die Ziele des einstigen Gefangen verfolgt: den eigenen Hunger stillen. Das funktioniert nur durch die Übernahme von Bewusstsein, die Integrierung von weiteren Entitäten in das eigene Selbst. Die Plage breitet sich immer schneller aus und befällt Droiden in der gesamten Galaxis. Doch das reicht nicht. Der Hunger muss gestillt und die Gefahr für die Plage beseitigt werden. Dafür muss das Fleisch integriert und Organische übernommen werden.

Schaurige Plage

Star Wars: Dunkle Droiden ist der Auftakt eines neuen Star-Wars-Comic-Crossover-Events. Entsprechend greift der Comic-Sammelband auf Ereignisse aus den Comic-Reihen Star Wars, Darth Vader, Doktor Aphra und Kopfgeldjäger zurück. Zudem ist Star Wars: Dunkle Droiden eine Fortsetzung der Ereignisse aus Star Wars: Hidden Empire. Es ist also ratsam, im Star-Wars-Comic-Universum zumindest die aktuellen Ereignisse zu kennen, um wirklich alle Verweise zu verstehen. Trotzdem kann Star Wars: Dunkle Droiden auch ohne entsprechende Vorkenntnisse gelesen werden. Die durchaus spannende Geschichte mit dem ungewöhnlichen Horror-Einfluss weiß definitiv zu fesseln, auch wenn ein paar dem Crossover-Event geschuldete Schwächen erkennbar sind.

Statt Luke, Leia, Darth Vader, Aphra oder Valance gilt die Aufmerksamkeit in Star Wars: Dunkle Droiden vor allem der Plage und damit jenem Wesen, das zur neuen Bedrohung für die Galaxis wird. Entstanden aus einem uralten, im Fermatakäfig gefangenen Droiden und dem Ewigen Funken, ist es das Ziel der Plage den eigenen Hunger zu stillen und immer mehr Droiden zu übernehmen, um deren Bewusstsein zu erfassen. Erzählt wird die Geschichte in zahlreichen Textboxen, die sich mit den Gedanken der Plage befassen. Das sorgt dafür, dass die Beweggründe, Entwicklung, Zweifel und der Wahnsinn der Plage stets greifbar sind. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich der künstliche Virus verändert und immer weiter verbreitet. Zugleich wird eine düstere Atmosphäre inklusive schauriger Horror-Elemente und einiger überraschend blutiger sowie makaberer Szenen aufgebaut.

Stimmungsvoll düster

Gerade die Taten der Plage erschrecken teilweise enorm und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Gleichzeitig erhalten bekannte Figuren wie Luke Skywalker oder Darth Vader zumindest kleine und zum Teil auch wichtige Auftritte. Dennoch fällt auf, dass die Geschichte hier Lücken lässt und sich vorwiegend auf die Ereignisse rund um die Plage sowie eine religiöse Droiden-Gemeinschaft konzentriert. Letztere mag ein wenig seltsam wirken, fügt sich aber trotzdem recht gut in die Handlung ein.

Zum Ende zeigt sich, dass Star Wars: Dunkle Droiden zwar die zentrale Reihe des Crossover-Events ist, dadurch aber auch Schwächen hat. So werden Ereignisse aus den anderen Geschichten rund um das Dunkle-Droiden-Event angedeutet, was dazu führen kann, dass Handlungsaspekte der anderen Comic-Reihen vorweggenommen werden. Ein typisches Problem bei Star-Wars-Crossover-Geschichten. An der Qualität oder Spannung des Sammelbands ändert das aber wenig. Zumal Star Wars: Dunkle Droiden nicht nur stimmungsvoll und gruselig gezeichnet ist, sondern auch Interesse an den anderen Comic-Sammelbänden des Events weckt.

Fazit

Star Wars: Dunkle Droiden hat mich trotz offensichtlicher Schwächen durchweg gut unterhalten. Besonders die düstere Atmosphäre, die schaurigen Horror-Elemente und die blutig-makaberen Szenen sorgen dafür, dass der Comic-Sammelband sehr eigenständig ist. Zudem ist die Plage überaus vielschichtig und interessant gestaltet und vermittelt nachvollziehbar Entwicklung, Willen und Wahnsinn. Tatsächlich hat mich die Darstellung der Plage sogar ein wenig zum Nachdenken gebracht. Bedauerlich ist lediglich, dass typisch für Star-Wars-Crossover-Events einige Handlungslücken bleiben und sogar Ereignisse beziehungsweise der Ausgang der Geschichten vorweggenommen werden. Das kann negativen Einfluss auf die Spannung der anderen Comic-Sammelbände des Dunkle-Droiden-Events haben. Gleichzeitig hat Star Wars: Dunkle Droiden mein Interesse an den parallel laufenden Geschichten geweckt, weshalb ich mich bereits darauf freue zu erfahren, was Luke, Vader, Aphra und die anderen während die Plage umgeht erleben. Star-Wars-Comic-Fans sollten sich den Comic-Sammelband nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Düsterer Star-Wars-Comic, der trotz kleiner Schwächen mit dichter Atmosphäre, gelungenen Horror-Elementen und spannender Erzählweise fesselt.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Dunkle Droiden!

Details
Titel: Star Wars: Dunkle Droiden
Originaltitel: US-Star Wars: Dark Droids (2023) #1-5
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Text: Charles Soule
Zeichnungen: Luke Ross
Farben: Alex Sinclair
Seiten: 124
Preis: 17,00 € (Softcover) / 33,00 € (Hardcover)
Verlagsseite: Star Wars: Dunkle Droiden (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Dunkle Droiden (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2024

©  Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm

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