Rezension: Ripper – Band 1 (Manga)

Seit zehn Jahren lebt Junk in Ripper Band 1 in einer endzeitlichen Welt mit dem Waschbär Crappy zusammen, als eine unerwartete Begegnung alles verändert.

Die Erde wurde von einer schweren Katastrophe heimgesucht und ist für Menschen lebensfeindlich geworden. Wendigos, Kreaturen aus der Tiefe, beherrschen den Planeten. Allerdings stellen sich die letzten überlebenden Menschen ihrem Untergang entgegen. In dem Versuch, eine neue Heimat zu finden, ziehen die Ripper aus, bekämpfen Wendigos und beschaffen benötigte Ressourcen. Auf der tödlichen Oberfläche lebt Junk seit zehn Jahren mit seinem Waschbär-Freund Crappy ein einfaches, aber fröhliches Leben. Gemeinsam stellen sie sich den täglichen Herausforderungen, ohne jemals anderen Menschen zu begegnen. Das ändert sich jedoch, als sie plötzlich der Ripper-Einheit Eichenstamm gegenüberstehen.

Lebensfeindliche Welt

Ripper Band 1 setzt auf den ersten Blick auf ein altbekanntes Szenario: die Welt ist durch eine Katastrophe untergegangen und Kreaturen aus der Tiefe der Erde bevölkern nun den Planeten. Gleichzeitig ist die Erde für Menschen lebensfeindlich geworden und die wenigen Überlebenden müssen sich den neuen Gegebenheiten stellen. Zusätzlich verknüpft Mangaka Jeronimo Cejudo das relativ typische Endzeit-Szenario mit übernatürlichen Kräften, einem geheimnisumwitterten Protagonisten und einer zweifelhaften Organisation, die hinter den titelgebenden Rippern steht. Entsprechend ist es nicht überraschend, dass Ripper Band 1 typische Fantasy-Science-Fiction-Endzeit-Action-Kost bietet. Allerdings schafft es der Manga trotzdem zu fesseln. Zu verdanken ist das neben der spannenden Geschichte und dem sympathischen Hauptfiguren-Duo vor allem der gelungenen Erzählweise, dem guten Handlungsaufbau und der erstklassigen Inszenierung.

Dabei beginnt Ripper Band 1 nach einer kurzen Einführung in die Ausgangslage der Welt mit dem ganz normalen Alltag von Protagonist Junk und seinem Waschbär-Freund Crappy. Letzterer ist allerdings kein normaler Waschbär, sondern blau und kann sprechen. Für Junk das Normalste auf der Welt, schließlich kennt er es nicht anders. Gerade in der zweiten Hälfte setzt der Manga auf einige Andeutungen bezüglich der gemeinsamen Vergangenheit von Junk und Crappy. Zugleich werden immer wieder neue Fragen rund um Junk aufgeworfen. Bevor es jedoch soweit ist, versteht es der Manga mit einer unterhaltsamen Mischung aus Abenteuer, Action und Humor zu begeistern. Dadurch schaffen es die ersten Seiten zu fesseln und in die Spannungsspirale des Mangas immer weiter anzuziehen. Gerade der Auftritt der titelgebenden Ripper in Person von Lance, Nessa, Der Pi und Billie bringt einige Veränderungen und verleiht der Geschichte neue Nuancen. Hier zeigt sich, dass Ripper Band 1 schon zum Reihenauftakt überaus vielschichtig und wendungsreich ist.

Zugleich überzeugt der Manga mit gut inszenierten Kämpfen. Das ist gerade im letzten Drittel wichtig, wenn die Geschichte noch einmal spürbar anzieht. Zwar setzt Mangaka Jeronimo Cejudo hierbei auch auf ein paar altbekannte Klischees und Genre-Standards, gleichzeitig werden diese aber auch gekonnt in die Geschichte eingeflochten, so dass sie dem Lesespaß kaum schaden. Zumal Ripper Band 1 mit einer erstklassigen Atmosphäre, zum Großteil interessanten Charakteren und der spannenden Geschichte bis zum offenen Ende samt hartem Cliffhanger zu fesseln weiß. Dazu tragen auch die detailreichen und stimmungsvollen Zeichnungen, die die Kämpfe gut einfangen, viel bei. Zudem sorgen die gut geschriebenen Dialoge für einen angenehmen Lesefluss, der den Manga abrundet.

Fazit

Zeitweise war ich skeptisch, ob Ripper Band 1 nicht zu sehr auf altbekannte Endzeit-Elemente setzt. Doch schon nach einigen Seiten hat mich der Charme des Mangas gepackt. Junk und Crappy sind ein herrlich-liebenswertes Protagonisten-Duo, das hervorragend von den anderen Charakteren unterstützt wird. Lance, Nessa, Der Pi und Billie sind eine erkennbare Bereicherung, die auch im weiteren Verlauf der Reihe noch wichtige Rollen einnehmen dürfen. Abseits davon versteht es Mangaka Jeronimo Cejudo altbekannte Genre-Standards mit einer spannenden Geschichte zu verknüpfen und sinnvoll zu verwenden. Zudem hat mich Ripper Band 1 mit dem angenehmen Lesefluss sowie den detailreichen Zeichnungen an den Manga gefesselt. Dazu tragen auch die gut geschriebenen Dialoge sowie die gelungene Mischung aus Endzeit-Science-Fiction, Fantasy, Action, Abenteuer und Humor bei. Nach dem offenen Ende bin ich bereits gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Genre-Fans sollten Ripper Band 1 unbedingt eine Chance geben.

Kurzfazit: Spannender Endzeit-Abenteuer-Manga, der trotz bekannter Standards mit packender Geschichte, erstklassiger Atmosphäre, großartigen Charakteren und gut inszenierter Action fesselnde Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Ripper – Band 1!

Details
Titel: Ripper – Band 1
Originaltitel: Ripper
Genre: Fantasy, Science-Fiction, Abenteuer, Action
Verlag: altraverse
Mangaka: Jeronimo Cejudo
Seiten: 228
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-7539-1801-3
Verlagsseite: Ripper – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 11. März 2024

© Jeronimo Cejudo / Ankama Editions / Altraverse GmbH