Rezension: Prima Spatia Band 1: Die Erbin (Comic)
Die Entführung von Politiker-Tochter Alba hat in Prima Spatia Band 1: Die Erbin Einfluss auf die Besatzung eines einfachen Jagdschiffes.
Alba verbringt auf einem abgelegenen Asteroiden ihre langweiligen Tage im luxuriösen Anwesen ihrer Eltern. Zu ihrem eigenen Schutz muss die Politiker-Tochter dort bleiben, da ihr einflussreicher Vater galaxisweite Entscheidungen trifft und die Gefahr groß ist, dass Alba zum Ziel von politischen Gegnern und Rebellen wird. Als der Asteroid eines Tages angegriffen wird, muss Alba plötzlich zusammen mit ihrer Gouvernante Cyll fliehen. Derweil versucht die Besatzung des Jagdschiffs Flash riesige, Wal-ähnliche Sternenkreaturen aus denen das wertvolle Nano-Bioserum gewonnen wird, zu fangen. Wesen, zu denen Alba eine besondere Verbindung zu haben scheint.
Entführung & galaktischer Walfang
Prima Spatia Band 1: Die Erbin erzählt eine kurzweilige und zugleich spannende Science-Fiction-Geschichte und präsentiert sich dabei als klassisches Space-Opera-Abenteuer. Dabei beginnt der Comic mit Alba, die auf dem Privata-Asteroiden ihres Vaters ein langweiliges Leben fristet. Die ersten Seiten werden gut genutzt, um Alba und ihre Gouvernante Cyll sowie Albas Eltern und die politische Lage vorzustellen. Dass neben ihrem Vater als einflussreichen Politiker, auch ihr Onkel mit seinen ungewöhnlichen Ansichten und der sich daraus ergebenden Position für die Rebellen eine zentrale Rolle im drohenden Konflikt einnimmt, ist ebenfalls ein erster wichtiger Hinweis. Allerdings spielt Politik in Prima Spatia Band 1 eine weitaus kleinere Rolle, als es zu Beginn vielleicht wirkt. Stattdessen konzentriert sich die Geschichte auf Alba, die schon bald mit Cyll vor Angreifern fliehen muss und dabei erlebt, zu was ihre Gouvernante fähig ist. Allerdings verläuft die Flucht nicht ganz reibunglos.
Ohne jedoch genauer zu verraten, was aus Alba und Cyll wird, ändert sich die Perspektive und die Besatzung des Jagdschiffs Flash wird in den Mittelpunkt gerückt. Dieses jagt die Wal-ähnlichen Sternenkreaturen. Entsprechend nutzt Prima Spatia Band 1 Walfang-Elemente im Weltall. Dabei wird auch bereits der Umgang mit den Sternenkreaturen und die Ethik hinter der Gewinnung des Nano-Bioserums aus ihren Körpern aufgegriffen. Doch auch hier bleibt der Comic vorerst eher oberflächlich, was jedoch keineswegs der Geschichte schadet. Stattdessen konzentriert sich der Auftakt des Science-Fiction-Reihe auf die Charaktere. Davon profitieren sowohl Alba und Cyll als auch die Besatzung der Flash, die aus einigen illustren und interessanten Figuren besteht. Hierbei kommen zwar auch ein paar Klischees und Stereotypen zum Einsatz, diese fügen sich aber gut ein und zeigen bereits das Potenzial sich weiter zu entwickeln.
Gleichzeitig schafft es Prima Spatia Band 1 mit einer angenehmen Erzählweise und gelungenem Spannungsaufbau einen kurzweiligen sowie mitreißenden Lesefluss aufzubauen. Einmal angefangen, fällt es schwer, den Comic wieder aus der Hand zu legen. Dazu tragen auch ein paar unerwartete Wendungen, die der Geschichte mehr Tiefe verleihen, bei. Allgemein schafft es Prima Spatia Band 1 hervorragend eine leichtgängige und kurzweilige Space-Opera-Abenteuer-Geschichte zu erzählen und zugleich ausreichend Anspruch aufzubauen, dass der Comic nicht zu seicht wird. Davon profitiert auch das sich deutlich zeigende Potenzial sowie das spannende offene Ende, das den Wunsch weckt, möglichst bald weiterlesen zu können. Abgerundet wird Prima Spatia Band 1 von schönen Zeichnungen, die mit abwechslungsreichen Charakterdesigns inklusive verschiedenen Alien-Spezies, detailreichen Umgebungen sowie einigen atemberaubenden Szenen aufwarten.
Fazit
Prima Spatia Band 1: Die Erbin habe ich eher zufällig entdeckt und das Cover hat mich sofort angesprochen. Nicht ganz realistisch gezeichnete Science-Fiction-Comics wecken immer meine Neugier und ich bin froh, dass ich dem Auftaktband der Space-Opera-Abenteuer-Reihe eine Chance gegeben habe. Die Geschichte von Alba, ihrer Gouvernante und der Flash-Besatzung ist spannend, unterhaltsam und abwechslungsreich. Zugleich gelingt es dem Comic, die Grundlagen für ein faszinierendes Universum zu legen. Dazu tragen neben den politischen Verwicklungen oder der Sternenkreatur-Jagd vor allem die gelungenen Charaktere bei. Nach dem offenen Ende, bin ich bereits gespannt, wie die Geschichte weitergeht und hoffe, dass Band zwei nicht zu lange auf sich warten lässt. Science-Fiction- und besonders Space-Opera-Abenteuer-Fans sollten Prima Spatia Band 1: Die Erbin unbedingt eine Chance geben.
Kurzfazit: Space-Opera-Abenteuer-Comic, der zum Reihenauftakt mit einer spannenden Geschichte, gelungenen Charakteren und packender Inszenierung sowie schönen Zeichnungen abwechslungsreichen Genre-Lesespaß garantiert.
Vielen Dank an Splitter Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Prima Spatia Band 1: Die Erbin!
Details
Titel: Prima Spatia Band 1: Die Erbin
Genre: Science-Fiction, Space Opera
Verlag: Splitter Verlag
Szenario: Denis-Pierre Filippi
Zeichnungen: Silvio Camboni
Farben: Francesco Segala
Seiten: 56
Preis: 17,00 €
Verlagsseite: Prima Spatia Band 1: Die Erbin bei Splitter Verlag
Erscheinungsdatum: 24. Januar 2024
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