Rezension: Immoral Guild – Vol. 2 (Blu-ray)

Kikuru muss sich in Immoral Guild Volume 2 weiterhin mit den Eskapaden seiner eigenwilligen Schützlinge auseinandersetzen.

Eigentlich hatte Kikuru Hoffnungen, sich als Wächter zur Ruhe zu setzen, um an der Universität seine verpasste Jugend nachzuholen. Doch die vier Gilden-Neulinge, die er ausbilden soll, haben sich als alles andere als geeignet herausgestellt. Ständig muss Kikuru aufpassen, dass seine vier Begleiterinnen nicht von Monstern lüstern überfallen werden. Zusätzlich haben die tollpatschige Faustkämpferin Hitamuki, die geniale aber ängstliche Lichtmagerin Maidena und die unmotivierte Schwarzmagierin Toxico kaum Angriffspotenzial. Selbst Kikurus Hoffnungen in die starke Kriegerin Hanabata, werden von deren unvorhersehbarer Raserei, in der sie außer Kontrolle gerät, zerstört. Neuzugang Noma zeigt mit einer Spezialisierung in Rotmagie zwar einiges an Potenzial und geht mit bedacht vor, ist aber zu unsicher und unerfahren, um Kikuru abzulösen. Besonders als ein mächtiges Monster erscheint, ist gerade Kikuru gefragt, die Gefahr für die Stadt zu beseitigen.

Anzügliche Monsterjagd

Immoral Guild Volume 2 bleibt im Kern genau das, was bereits die erste Serienhälfte gezeigt hat: seichte Fantasy mit sehr hohem Erotik-Anteil, der teilweise etwas fragwürdig ausfällt. Dabei beginnt Immoral Guild Volume sogar recht vielversprechend. Eine ungewöhnlich große und starke Weichspinne sorgt im Wald für Probleme und stellt eine große Gefahr für die Stadt dar. Nachdem bereits eine Abenteuergruppe gescheitert ist und jemanden zurücklassen musste, ist es an Kikuru, gegen das Monster anzutreten und eine Rettungsmission zu organisieren. Dabei stehen ihm natürlich seine vier Schützlinge Hitamuki, Maidena, Toxico und Hanabata zur Seite. Es dürfte nicht sonderlich überraschen, dass die vier Nachwuchswächterinnen schon bald in erotische Situationen geraten. So zeigt sich etwa Hitamukis Tollpatschigkeit in dem sie in ein Loch fällt, dort in einem großen Spinnennetz hängen bleibt und die ihr zur Hilfe eilende Maidena mit hineinzieht. Ganz Immoral Guild, wird das genutzt, um die beiden auf reichlich sexuelle Weise miteinander interagieren zu lassen und sie entsprechend in Szene zu setzen.

Auch Toxicos besondere Fähigkeiten, die sie benötigt, um Kikuru zu helfen, erfordert, dass sie beide halbnackt sind und anzüglich miteinander interagieren. In den weiteren Episoden kommt es auch wieder zu den gewohnt erotischen Szenen mit Monstern und Kikurus Schützlingen, zu denen mit Noma auch ein neuer Charakter hinzu stößt. Zweiköpfige Schlangen, die sich um die Körper der Figuren schlängeln, zwischen deren Beinen reiben oder an ihren Brüsten saugen oder auch Schleime, die fast genauso vorgehen, sind keine Besonderheit in Immoral Guild Volume 2. Da ist der Kampf gegen die starke Weichspinne in den ersten anderthalb Episoden trotz der erotischen Einlagen eine zumindest leichte Abwechslung. Abseits davon konzentriert sich Immoral Guild Volume 2 aber vor allem auf kurzweilige Geschichten aus dem Alltag von Kikuru und den anderen.

Das ist nicht unbedingt negativ, da die Charaktere wie schon beim Vorgänger durchaus sympathisch sind. Allzu viel Tiefgang oder großartige Entwicklung sollte zwar nicht erwartet werden, dennoch zeigt sich hier genauso wie in den grundlegenden Fantasy-Ansätzen, dass Immoral Guild grundsätzlich auch mit weniger Erotik kurzweilige Unterhaltung bieten könnte. Stattdessen setzt die Serie in der zweiten Hälfte weiterhin auf das Grundkonzept möglichst vieler sexueller Szenen zwischen Kikuru und seinen Schützlingen oder diesen und Monstern. Komplett ungeschnitten ist die Immoral Guild Volume 2 Ankündigung allerdings nicht. Eine kurze Szene aus der zweiten Episode des Volumes wurde in Rücksprache zwischen peppermint anime und der USK entfernt. Das fällt jedoch nicht auf und sorgt für keinerlei Verständnisproblemen. Zum Ende versucht die Serie zwar noch eine Erklärung für das Interesse der Monster vor allem an Hitamuki einzubauen, notwendig ist das aber nicht. Mehr als ein seichter Abschluss, der die Serie ordentlich beendet, wird nicht geboten.

Fazit

Immoral Guild Volume 2 ist genau das, was ich nach den ersten sechs Episoden erwartet habe. Die Serie setzt auch in der zweiten Hälfte wieder vor allem auf teils fragwürdige erotische Szenen verpackt in eine seichte Fantasy-Slice-of-Life-Abenteuer-Geschichte. Dabei zeigt sich durchaus Potenzial für eine weitaus witzigere Unterhaltung, was auch den grundsätzlich sympathischen Charakteren zu verdanken ist. Leider wird das aber von der starken sexuellen Note meist zunichtegemacht. Ein wenig Erotik ist kein Problem, Immoral Guild Volume 2 übertreibt es aber oftmals, so dass Geschichte und Charaktere darunter leiden. Trotzdem bietet die Serie für alle, die wissen, was sie erwartet, kurzweilige Genre-Kost für zwischendurch. Nur allzu viel Anspruch oder Tiefe sollte nicht erwartet werden. Dass eine Szene komplett entfernt wurde, stößt zusätzlich etwas sauer auf, hat mich aber nicht wirklich gestört. Zumal der Schnitt gut gesetzt ist und keine Verständnisprobleme auftreten. Genre-Fans, die sich daran nicht stören und bereits den Vorgänger mochten, können ruhig wieder einen Blick wagen.

Kurzfazit: Erotiklastige Fantasy-Ecchi-Comedy-Serienfortsetzung, deren kurzweilige Geschichten und sympathischen Charaktere die zu zahlreichen sexuellen Situationen nicht aufwiegen können.

Serienfazit: Immoral Guild erzählt vom zwanzigjährigen Wächter Kikuru, der in den Ruhestand gehen möchte, um seine verpasste Jugend nachzuholen. Allerdings ist Kikuru einer der erfahrensten Wächter der Gilde und wird für den Schutz der Stadt vor Monster benötigt. Um dieses Problem zu lösen, soll er Nachwuchswächterinnen ausbilden. Diese stellen sich jedoch als recht unfähig heraus und geraten immer wieder in zweifelhafte, erotische Situationen mit Monstern. In zwölf Episoden setzt Immoral Guild vor allem auf starke Erotik und zahlreiche sexuell angehauchte Szenen zwischen den weiblichen, oft eher jungen, Figuren und Monstern. Das ist nicht nur manchmal fragwürdig, sondern schadet auch Geschichte, Humor und Charakteren spürbar. So werden Hitamuki, Maidena, Toxico und Hanabata regelmäßig von Monstern ihrer Kleidung entledigt und sexuell angegangen. Damit ist Immoral Guild nicht nur oft ein wenig zweifelhaft, sondern auch überaus seicht. Bei den grundsätzlich sympathischen Charakteren darf weder Tiefe noch wirkliche Entwicklung erwartet werden und der ordentliche Humor bleibt ebenfalls hinter den Möglichkeiten zurück. Zudem wurde eine Szene aus der achten Episode der Serie entfernt, um den Altersfreigabe-Bestimmung und deutschen Gesetzen zu entsprechen.

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Immoral Guild – Vol. 2!

Details
Titel: Immoral Guild – Vol. 2
Originaltitel: Futoku no Guild
Genre: Ecchi, Fantasy, Comedy
Regie: Takuya Asaoka
Studio: TNK Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2022
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 18
Erscheinungstermin: 22. September 2023
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: Immoral Guild – Vol. 2 bei Akiba Pass Shop

©Taichi Kawwazoe / Square Enix, Immoral Guild Partners / peppermint anime gmbh

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