Rezension: Lonely Castle in the Mirror – Band 2 (Manga)
Kokoro und die anderen besuchen in Lonely Castle in the Mirror Band 2 weiterhin das Schloss, doch die Stimmung zwischen den Jugendlichen schwankt.
Nach anfänglicher Unsicherheit, ist das geheimnisvolle Schloss im Spiegel zu einem Rückzugsort für Kokoro geworden. Hier kann sie den Sorgen und der Angst ihres Alltags entkommen und mit ihren neuen Freunden schöne Stunden verbringen. Besonders seit sie Aki und Fuka erzählt hat, weshalb sie nicht mehr zur Schule geht, hat sich eine enge Bindung zwischen den Mädchen aufgebaut. Die Suche nach dem Schlüssel zum Wunschraum scheint keinen der sieben Jugendlichen mehr zu interessieren. Als Kokoro jedoch das Haus verlässt, um für Fuka ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen, wird ihr bewusst, wie schwer es ihr mittlerweile fällt, unterwegs zu sein. Damit nicht genug, konfrontiert ihre Mutter sie plötzlich mit einem unerwarteten Gespräch. Auch im Schloss ist die Stimmung immer angespannter und es kommt zu einem folgenschweren Streit.
Belastete Freundschaften
Nach anfänglicher Unsicherheit, hat sich Kokoro zu Beginn von Lonely Castle in the Mirror Band 2 an das Schloss und die anderen sechs Jugendlichen gewöhnt. Tag für Tag verbringt sie ihre Zeit in dem geheimnisvollen Gebäude hinter dem Spiegel. Gemeinsam mit Aki, Fuka, Masamune, Subaru, Ureshino und Rion hat sie viel Spaß im Schloss. Wie wichtig ihr ihre neuen Freunde sind, zeigt sich, als sie erfährt, dass Fuka Geburtstag hat. Genauso wie Ureshino und Aki will Kokoro ihrer Freundin unbedingt ein Geschenk kaufen. Hier fällt schnell auf, wie tiefgehend Kokoros Ängste sitzen und wie schwerwiegend das Trauma angesichts der zum Ende von Band eins enthüllten schrecklichen Ereignisse sind. Besonders als sie einige Schüler in der Uniformer ihrer Mittelschule sieht, gerät Kokoro in Panik. Ein Umstand, der mehr als verständlich ist und hervorragend umgesetzt wird. Kokoros Angst wird genauso feinfühlig und glaubhaft umgesetzt wie ihr Kampf damit, das Haus zu verlassen.
Ähnliches gelingt Lonely Castle in the Mirror Band 2 auch mit den anderen Charakteren. Immer wieder wird deutlich, dass auch sie tiefsitzende Probleme haben oder von irgendetwas belastet werden. Bevor die Geschichte in der zweiten Hälfte hierbei näher ins Detail geht, kommt es zu einem Konflikt zwischen Kokoro und ihrer Mutter. Dieser zeigt deutlich, wie schwierig die Situation auch für die Eltern der Protagonistin ist. Zugleich wird aber auch auf bedrückend-sanfte Weise die tiefe Liebe von Kokoros Mutter und ihre Sorge vermittelt. Damit schafft es Lonely Castle in the Mirror Band 2, einmal mehr realistisch, bodenständig und bewegend Emotionen zu vermitteln und auf diese Weise ein Verständnis für die Figuren und ihre Lage zu schaffen.
Besonders das Mobbing-Thema bleibt dabei ein beständiger Teil von Lonely Castle in the Mirror Band 2. Hierbei zieht der Mystery-Fantasy-Drama-Manga in der zweiten Hälfte deutlich an. Die Konflikte zwischen den Jugendlichen werden deutlicher und brechen auf. Auch die bisher unausgesprochenen Tatsachen werden hervorgehoben, was schließlich zu Streit führt. Das verändert vieles und sorgt zugleich für einige erschreckende, mitnehmende Enthüllungen, die ein tieferes Verständnis für einige Charaktere schaffen. Gleichzeitig hält sich die Geschichte bei anderen Figuren vorerst zurück. Hier dürfte in den kommenden Bänden noch mehr verraten werden. Das ist jedoch sinnvoll, da auf diese Weise mehr Aufmerksamkeit auf bestimmten Figuren und deren Situation liegt. Obwohl Lonely Castle in the Mirror Band 2 durchaus ernst, emotional, bedrückend und auch melancholisch ist, erhält sich der Manga trotzdem auch eine fröhliche, sanfte Art, die immer wieder hervorscheint und den vielschichtigen Charakteren zu verdanken ist. Dank des gut platzierten Cliffhangers, wird eine exzellente Überleitung zum Nachfolger sowie der Wunsch möglichst bald weiterlesen zu können geschaffen.
Fazit
Nach dem Vorgänger war ich bereits gespannt, wie die Geschichte in Lonely Castle in the Mirror Band 2 weitergeht. Besonders Kokoros Erlebnisse haben mich im Reihenauftakt tief mitgenommen. Der zweite Band präsentiert gerade zu Beginn einen fröhlichen Alltag im Schloss, wird aber schnell auch wieder ernster. So wird Kokoros Angst davor, das Haus zu verlassen, nachvollziehbar in die Handlung eingeflochten. Auch Kokoros Mutter und ihre Sorgen werden gekonnt aufgegriffen. Zugleich erhalten die anderen Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit, was zu weiteren bedrückenden Enthüllungen führt. Damit bietet Lonely Castle in the Mirror Band 2 bis zum offenen Ende wieder abwechslungsreiche Mystery-Fantasy-Drama-Unterhaltung, die mitunter schwer zu verdauen ist, emotional mitnimmt und dennoch dank der vielschichtigen Charaktere eine sanfte Grundnote beibehält. Wer bereits den Vorgänger gerne gelesen hat, sollte unbedingt wieder zugreifen.
Kurzfazit: Emotionaler, abwechslungsreicher Fantasy-Drama-Manga, der eine bewegende Geschichte mit berührenden Enthüllungen und vielschichtigen Charakteren erzählt.
Vielen Dank an Carlsen Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Lonely Castle in the Mirror – Band 2!
Details
Titel: Lonely Castle in the Mirror – Band 2
Originaltitel: Kagami no Kojō
Genre: Fantasy, Mystery, Drama
Verlag: Hayabusa
Story: Mizuki Tsujimura
Art: Tomo Taketomi
Seiten: 224
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-551-62416-1
Verlagsseite: Lonely Castle in the Mirror – Band 2 bei Carlsen Manga
Erscheinungsdatum: 26. September 2023
© 2019 by Mizuki Tsujimura / POPLAR, Tomo Taketomi / Shueisha Inc. / Carlsen Verlag GmbH
Lesetipp: Rezension: Lonely Castle in the Mirror – Band 1 (Manga)