Rezension: Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere (Blu-ray)

der-hobbit-die-schlacht-der-fuenf-heere-coverSeit einigen Tagen ist „Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere“ auf Blu-ray erhältlich. Mit dem im Dezember 2014 im Kino gestarteten Film endet nicht nur die Trilogie rund um Bilbo Beutlin und die dreizehn Zwerge, sondern auch Peter Jacksons Mittelerde-Saga.

Schlachtengetümmel

Der Titel des dritten Hobbit-Films macht bereits deutlich, dass das Finale der Trilogie von einer großen Schlacht dominiert wird. Diese nimmt dann auch einen nicht geringen Teil der zweiten Hälfte des Filmes ein und führt in gewisser Weise sämtliche bisherigen Handlungsstränge zusammen, sofern diese nicht bereits beendet wurden. Doch schon vor der Namensgebenden Schlacht an der Zwerge, Elben, Menschen und Orks beteiligt sind, bekommt der Zuschauer einige Kämpfe zu sehen. Sei es Gandalfs Befreiung in Dol Guldur oder Smaugs Angriff auf Seestadt. Action steht im abschließenden Teil klar im Mittelpunkt und immer wieder werden neue Höhepunkte gesetzt. Bereits zu Beginn wird mit dem Drachen Smaug ein neues Highlight geboten, das zwar nur kurz dauert, aber dennoch wie schon in „Smaugs Einöde“ überzeugen kann. Doch auch im weiteren Verlauf weiß „Die Schlacht der Fünf Heere“ zu gefallen.

Der übliche Aufbau von ruhigeren Szenen auf die Action oder Spannung folgt, bleibt auch im Finale der Trilogie erhalten, aber das war zu erwarten und stört nicht. Dabei rücken nun zahlreiche Charaktere ins Zentrum der Handlung. Darunter neben Bilbo, Thorin, Kili und Gandalf auch wieder der Mensch Bard und die beiden Elben Tauriel und Legolas. Besonders gefallen hat mir die Umsetzung der Auswirkungen des Goldes von Erebor auf Thorin. Es ist mehr als deutlich wie es ihn beeinflusst und verändert. Dies führt dann auch zu Handlungen manch eines Charakters, die in dieser Form nicht immer zu erwarten war.

Ein klein wenig enttäuscht war ich im Endeffekt allerdings von der Schlacht der Fünf Heere selbst. Sie ist zwar schön in Szene gesetzt und lässt wieder Erinnerungen an die „Der Herr der Ringe“-Trilogie aufkommen, doch leider gelingt es Peter Jackson nicht an die beiden großen Schlachtmomente der ersten Mittelerde-Filme anzuknüpfen – an die Schlacht von Helms Klam und die Schlacht um Minas Tirith. Es ist schwer zu sagen, was genau fehlt, vielleicht liegt es auch daran, dass es in „Die Schlacht der Fünf Heere“ nichts Neues mehr war. Aber auch die Inszenierung ist nicht ganz so gelungen wie 2002 und 2003. Dazu kommt, dass an mancher Stelle – meiner Meinung nach – die CGI-Effekte deutlich stärker offensichtlich waren als jemals bei der Ringe-Trilogie. Das ist wirklich schade, sollte die weiterentwickelte Technik so etwas doch eigentlich besser können und damit verhindern. Schade drum.

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Das Ende des Films hat mich dann doch etwas überrascht und ich habe ehrlich gesagt nach dem Film erst einmal das Buch herausgeholt, um ein paar Details nachzuschlagen. Zumindest grob bleibt Jackson der Vorlage von J.R.R. Tolkien treu, wandelt aber auch einiges ab. Manche Entscheidungen sind nachvollziehbar und logisch und entweder dem Medium Film oder der brachialeren, ernsteren Grundstimmung zu zuschreiben. Oder auch dem Publikum, das zwar die Ringe-Filme kennt, nicht aber die Buchvorlagen. Dennoch ist es schade, dass der Ablauf der Schlacht an vielen Stellen massiv geändert wurde. Bilbo erhält eine deutlich größere Rolle und natürlich mussten Figuren, die im Buch nicht vorkamen, irgendwie eine bedeutende Rolle erhalten. Das passt für sich genommen auch gut und soll nun keine negative Kritik sein, aber Kenner des Buches könnten sich unter Umständen daran stören.

Fazit

Mir hat „Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere“ gefallen. Der Film weiß zu unterhalten und vermittelt erneut ein tolles Fantasy-Flair. Dass teilweise starke Änderungen zum Buch vorhanden sind, war eigentlich zu erwarten. Mich persönlich stört es nicht, da ich Verfilmungen gerne als Interpretationen der Vorlage ansehe, doch manch ein Fan dürfte das nicht so leicht nehmen. Allerdings hatten diese wahrscheinlich auch mit den anderen Hobbit-Filmen ihre Probleme. Insgesamt ist der letzte Teil wirklich gelungen und kann etwas mehr überzeugen als „Smaugs Einöde“. Damit ist „Die Schlacht der Fünf Heere“ ein würdiger Abschluss einer spannenden, schönen Fantasy-Trilogie, die ich mir mit Sicherheit noch öfters ansehen werde.

Details
Titel: Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere
Genre: Fantasy, Abenteuer
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Martin Freeman, Richard Armitage, Ian McKellen, Orlando Bloom, Evangeline Lilly, Luke Evans, Ken Stott, Graham McTavish, Peter Hambleton, James Nesbitt, Mark Hadlow, Dead O’Gorman, Jed Brophy, John Callen, Stephen Hunter, William Kirchner, Adam Brown, Aidan Turner
Musik: Howard Shore
Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo Del Toro
Produktionsjahr: 2014
Herkunftsland: USA, Neuseeland, UK

Bilder Copyright Warner Bros. Entertainment, New Line Cinema, Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, Wignut Films