Rezension: Gantz:E – Band 2 (Manga)
Für Hanbei, Masakichi und die anderen geht der Kampf ums Überleben in Gantz:E Band 2 gegen riesige Monster weiter.
Unter großen Mühen hat die Gruppe um Hanbei und Masakichi die angreifenden Yokai besiegt. Erschöpft, verletzt und mit Verlusten hoffen sie auf ein Ende des Kampfes, doch noch mächtigere, riesige Gegner stellen sich der zusammengewürfelten Gruppe entgegen. Während die Prinzessin versucht, die beiden Kinder zu schützen, stellen sich Masakichi und Hanbei den Monstern. Im Gegensatz zur restlichen Gruppe scheinen sie mit jeder Auseinandersetzung noch stärker zu werden. Allerdings wartet noch immer das wahre Ziel: der mächtige Miyamoto Musashi.
Kampfreiche Nacht
Gantz:E Band 2 knüpft direkt an den Vorgänger an und konfrontiert Hanebi, Masakichi und die anderen mit weiteren, überaus starken Gegnern. Riesige Mönche und Krieger stellen sich den bereits verstorbenen entgegen. Nur dank des erfahrenen Jünglings wissen sie, wie sie mit den seltsamen Waffen und der stärkenden Ausrüstung umzugehen haben. Doch auch diese schützen nicht komplett vor Verletzungen und die Yokai zeigen unerwartete Widerstandskraft. Schon recht früh im zweiten Band fällt auf, dass sich Gantz:E weiterhin auf den bereits im Vorgänger begonnenen Kampf konzentriert. Nur, wenn sie die Nacht überleben oder den General der Yokai besiegen, können die einst gestorbenen und von einer geheimnisvollen Kugel in einen Tempelraum beförderten Menschen überleben. Dass Gantz:E im Gegensatz zur Originalreihe im alten Japan angesiedelt ist, ist besonders an den Yokai sowie einigen Kampfstilen der Hauptfiguren zu erkennen.
Besonders Hanbei und Masakichi greifen auf Techniken mit dem Katana zurück, wenn sie sich den Samurai und Mönchen entgegenstellen. Allzu große Charakterdarstellung oder -entwicklung sollte aber nicht erwartet werden. Sämtliche Figuren bleiben ihren eher oberflächlichen Rollen des Vorgängers treu und somit auch weitgehend blass. Lediglich wenige Ausnahmen, wie im Fall des erfahrenen Jünglings, zeigen eine sehr seichte Spur von Figurenausbau. Wirkliche Tiefe erhält dadurch aber niemand in der Gruppe, so dass Hanbei und Masakichi als Protagonisten weiterhin die meiste Persönlichkeit zeigen und trotzdem recht eindimensional wirken. Allzu negativ wirkt sich das aber nicht auf die Geschichte aus. Das liegt allerdings daran, dass die Handlung ebenfalls recht simpel ausfällt. Große Wendungen oder viel Inhalt sollte von Gantz:E nicht erwartet werden. Der Erzählstil der Reihe fällt eher gemächlich aus, so dass im zweiten Band ausschließlich die weiteren Auseinandersetzungen mit den Yokai im Mittelpunkt stehen.
Entsprechend wichtig sind die gut inszenierten, brachialen und blutigen Kämpfe, die zu den größten Stärken des Mangas gehören. Optisch in detailreichen und schönen Zeichnungen umgesetzt, versteht es Gantz:E, gerade aufgrund der Auseinandersetzungen zwischen Hanbei, Masakichi und den anderen mit den Yokai, kurzweilig zu unterhalten. Immerhin deuten die eher spärlich gesäten Dialoge erste Verbindungen zwischen Figuren an. Die größte Überraschung und möglicherweise auch Handlungsentwicklung zeigt sich jedoch erst zum Ende und bildet den durchaus spannenden Cliffhanger des Mangas. Gerade deshalb gelingt Gantz:E Band 2 eine packende Überleitung zum Nachfolger. Zugleich wird das Interesse an der Fortsetzung geweckt. Diese muss aber auch beweisen, dass Gantz:E mehr zu bieten hat, als ansehnliche Kämpfe.
Fazit
Bereits der Vorgänger war in Sachen Handlung und Charaktere eher schwach aufgestellt. Gantz:E Band 2 fehlen die im Reihenauftakt erforderlichen Charaktervorstellungen und Geschichtseinführung. Dadurch liegt der Fokus des Mangas fast ausschließlich auf den durchaus ansehnlichen und gut inszenierten Kämpfen. Wirkliche Tiefe in Sachen Handlung oder Figuren bleibt aber fast komplett aus. Lediglich kleine Hinweise auf mögliche Charakterbeziehungen oder angedeutete Entwicklungen wecken hier die Hoffnung auf eine Besserung in den kommenden Bänden. Offensichtlich ist aber, dass sich Gantz:E einer eher gemächlichen Erzählweise und einem starken Fokus auf brachiale und blutige Kämpfe verschrieben hat. Negativ ist das nicht, da gerade die Action kurzweilige Unterhaltung bieten kann. Dank des durchaus neugierig stimmenden und spannenden Endes, möchte ich außerdem wissen, wie es im nächsten Band weitergeht. Genre- und Gantz-Fans können erneut zugreifen, sollten sich aber auf keine zu großen Story- und Charakterentwicklungen einstellen.
Kurzfazit: Auf gut inszenierte und blutige Kämpfe fokussierte Action-Science-Fiction-Historien-Manga-Fortsetzung, die trotz wenig Story und blassen Charakteren ausreichend Ansätze zeigt um kurzweilig zu unterhalten.
Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Gantz:E – Band 2!
Details
Titel: Gantz:E – Band 2
Originaltitel: Gantz:E
Genre: Science-Fiction, Action, Drama, Historie
Verlag: Manga Cult
Text: Hiroya Oku
Zeichnungen: Jin Kagetsu
Seiten: 208
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96433-568-5
Verlagsseite: Gantz:E – Band 2 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 03. Februar 2022
© Hiroya Oku / Jin Kagetsu / Shueisha Inc. / Manga Cult
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