Anime-Simulcast-Herbstsaison 2020 Teil 4

Weitere Serien der Anime-Herbstsaison 2020 sind in den vergangenen Tagen als Simulcast gestartet.

In Teil vier der Erster-Blick-Reihe zur Anime-Herbstsaison 2020 wird es komödiantisch in Maesetsu! Opening Act, steigt eine Göttin in The Day I Became a God herab und turnen Samurai und Ninja in The Gymnastics Samurai.

Maesetsu! Opening Act

Studio: Axsiz, Studio Gokumi
Genre: Comedy, Slice of Life
Termin: 11. Oktober 2020
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Seit Mafuyu als Kind den Auftritt von Stand-up Comedians gesehen hat, träumt sie davon, selbst als Komikerin erfolgreich zu werden. Mit ihrer Freundin Fubuki hat sie in der Oberschule ein Duo gebildet und ihre Mitschülerinnen regelmäßig zum Lachen gebracht. Mittlerweile nicht mehr in der Schule versuchen die beiden weiterhin ihr Glück als Comedy-Duo und verbringen dabei auch häufig Zeit mit anderen Komikern wie ihren Freundinnen Rin und Nayuta.

Ersteindruck
Comedy über Comedy, so ungefähr lässt sich Maesetsu! Opening Act beschreiben. In der ersten Episode präsentiert sich die Serie über vier junge Frauen, die als Komikerinnen durchstarten wollen, als kurzweilige Slice-of-Life-Comedy-Unterhaltung. Hauptfiguren sind Mafuyu und Fubuki, die seit der Oberschule ein Comedy-Duo bilden, aber noch keinen größeren Erfolg haben. Die niedlich gestalteten Charaktere mit den sehr großen Augen verstehen es schnell, Sympathien zu wecken, auch, wenn sie insgesamt eher simpel ausfallen. Das gilt nicht nur für Mafuyu und Fubuki, sondern auch für Rin und Nayuta, ein befreundetes Duo, das gemeinsam mit Mafuyu und Fubuki beim Schulfest von Mafuyus Schwester Manatsu auftritt. Obwohl der Humor bisher eher seicht bleibt, verströmt die erste Episode viel gute Laune und schafft es, gerade mit der Leichtgängigkeit und angenehmen Stimmung hervorragend zu unterhalten. Viel mehr ist zwar nach dem Auftakt von Maesetsu! Opening Act nicht zu erwarten, aber das stört nicht, da die erste Folge einfach Spaß macht. Wenn die Serie diese Qualität halten kann, dann ist kurzweilige, gute Slice-of-Life-Comedy-Unterhaltung für zwischendurch garantiert.

The Day I Became a God

Studio: P.A. Works Co., Ltd.
Genre: Fantasy, Drama
Termin: 10. Oktober 2020
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Yota verbringt seine letzten Sommerferien der Oberschule mit dem Lernen für die Aufnahmeprüfungen der Universität und trifft sich mit freunden. Eines Tages taucht plötzlich ein Mädchen, das sich selbst als allwissende Göttin vorgestellt, auf. Sie behauptet, dass in dreißig Tagen die Welt untergeht. Anfangs hält Yota sie für eine Grundschülerin mit zu viel Fantasie, aber als immer mehr ihrer Vorhersagen eintreffen, kommen ihm Zweifel, ob sie nicht doch hellseherische Fähigkeiten hat.

Ersteindruck
Eine allwissende Gottheit oder nur ein Mädchen in Nonnen-Cosplay? Mit dieser Frage muss sich Yota in Episode eins von The Day I Became a God befassen. Beim Basketballspielen begegnet er plötzlich jenem Mädchen, das sich selbst Herrin Odin nennt und behauptet, dass in dreißig Tagen die Welt untergeht. Da sie nicht nach Hause gehen will und an ihrer Geschichte festhält, bleibt Yota nichts anderes übrig, als sie mitzunehmen. Dadurch verbringen die beiden einige Zeit miteinander. Gerade dieser Kniff sorgt dafür, dass Yota und Odin beziehungsweise Sato gut charakterisiert und vorgestellt werden. Im Laufe der ersten Episode lernt man die beiden sehr gut kennen, ohne das sämtliche Aspekte ihrer Persönlichkeiten offenbart werden. So bleiben genug Möglichkeiten für Charakterentwicklung und Geheimnisse. Gerade Odin als allwissende Göttin, die tatsächlich so manches vorhersagen kann, ist überaus mysteriös und vielversprechend. Immer wieder stellt sich die Frage, ob sie nun wirklich eine Göttin ist oder nur an einer zu lebhaften Fantasy beziehungsweise dem Achtklässler-Syndrom leidet. Das mehr hinter ihr stecken muss, deutet allerdings das Ende an. Gelungen ist auch die Einbindung von Yotas Umfeld, insbesondere seiner Mitschülerin Izanami, die im weiteren Verlauf der Serie noch eine größere Rolle einnehmen könnte. Interessant dabei ist die Namenswahl der Figuren. So wird Yotas Nachname Narukami mit den Zeichen für Sonne und Gott geschrieben und Izanami trägt den Namen der Frau der japanischen Gottheit Izanagi. Ob das eine Bedeutung hat, muss abgewartet werden. Genauso offen bleibt, in welche Richtung sich die Serie entwickeln wird. Episode eins deutet eine ruhig, witzige Coming-of-Age-Comedy-Serie mit Romantik- und Drama-Elementen an. Aber ob diese Richtung auch beibehalten wird, lässt sich noch schwer sagen. The Day I Became a God ist ein Kandidat für eine große Wendung im Verlauf der Handlung. Alleine deshalb werde ich mir die Serie weiter ansehen, bin aber auch auf die Fortsetzung des durchaus interessanten Endes von Episode eins gespannt.

The Gymnastics Samurai

Studio: Mappa Co., Ltd.
Genre: Sport
Termin: 10. Oktober 2020
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Jotaro Aragaki stand einst an der Spitze der Turnwelt und hat als ehemaliger Leistungsturner der japanischen Nationalmannschaft sein ganzes Leben dem Turnen gewidmet. An seine alten Leistungen und Erfolge kann er trotz hartem Training nicht mehr anknüpfen. Deshalb rät ihm sein Trainer Amakusa zurückzutreten und das Turnen aufzugeben. Jotaro kommen Zweifel. Wie soll er das seiner Tochter Rei, die ihn immer unterstützt hat, erklären?. Eine zufällige Begegnung könnte für Jotaro schließlich alles verändern.

Ersteindruck
Als Leistungsturner hat Jotaro bereits Medaillen gewonnen, aber seine Karriere scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Deshalb wird ihm von seinem Trainer zu Beginn der Auftaktepisode der Rücktritt nahe gelegt. Im Anschluss daran dreht sich die erste Folge fast ausschließlich darum, wie er es seiner kleinen Tochter Rei, die ihm so gerne zusieht, mitteilt. Auch deshalb fährt er erstmals seit dem Tod von Reis Mutter mit dem Mädchen in einen Samurai-Ninja-Erlebnispark. Wie geschaffen für die von Ninjas faszinierte Rei. Schnell entsteht eine dynamische, wunderbare Verbindung zwischen Vater und Tochter, die zeigt, was für ein fantastisches Duo die beiden bilden. Doch nicht nur damit punktet The Gymnastics Samurai in der ersten Episode. So sind Jintaro und Rei nicht nur sympathisch, sondern zeigen genauso wie Reis Oma oder der seltsame Leo auch exzentrisch-witzige Eigenschaften und mehr Tiefe, als es vielleicht auf den ersten Blick wirkt. Gerade das und das Ende der Auftaktepisode versprechen eine unterhaltsame Sportserie, die weitaus durchgeknallter und bekloppter sein könnte, als es anfangs scheint. Zumindest Andeutungen diesbezüglich sind vorhanden, weshalb ich gespannt bin, wie sich die Serie entwickelt. Doch auch wenn die Serie bodenständig bleibt, könnte gute Sport-Comedy-Unterhaltung geboten werden.

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