Rezension: Arte – Vol. 1 (Blu-ray)

Eine junge Adelige versucht in Arte Volume 1 im Florenz des sechzehnten Jahrhundert Malerin zu werden.

Florenz im sechzehnten Jahrhundert. Die Renaissance hat die Kunst zu neuen Höhen erhoben. Arte eine junge Adelige träumt davon, ebenfalls Malerin zu werden. Für Frauen ist das fast unmöglich, ist der Beruf Männern vorbehalten. Entgegen dem Wunsch ihrer Mutter, die Arte möglichst gut verheiraten möchte, macht sich die junge Adelige auf die Suche nach einem Meister. Von vielen Werkstätten und Ateliers abgewiesen, landet sie schließlich beim mürrischen Einzelgänger Leo, der die naive, aber aufgeweckte und immer positive Arte schließlich als Lehrling akzeptiert.

Wunsch nach Entfaltung

Nur knapp zwei Monate nach dem Ende der japanischen Fernsehausstrahlung und dem Simulcast, veröffentlicht polyband anime die zwölfteilige Alltagsdrama-Serie Arte auf deutsch. Basierend auf der gleichnamigen Manga-Reihe von Kei Ohkubo, hat Seven Arcs Pictures die Geschichte der Titelfigur adaptiert. Im Mittelpunkt von Arte steht die namensgebende junge Adelige, die sich gerne in ihren Zeichnungen verliert. Nach dem Tod ihres Vaters, duldet ihre Mutter dieses Hobby jedoch nicht mehr, da sie befürchtet, dass ihre Tochter keinen guten Mann findet, wenn sie sich nicht damenhafter verhält. Arte denkt aber nicht ans Aufgeben und macht sich auf die Suche nach einer Anstellung als Lehrling. Die erste Episode befasst sich damit, die naive, aber immer positiv und unbeirrt agierende Arte vorzustellen. Das gelingt zum Einen mit dem Konflikt zwischen Mutter und Tochter und andererseits durch ihre ausdauernde Suche nach einem Meister. Obwohl sie als Frau überall harsch abgewiesen wird, gibt Arte nicht auf. Es überrascht letztlich nicht, dass ausgerechnet der mürrische Einzelgänger Leo sie einstellt.

In den anschließenden drei Episoden, zwischen denen auch mal mehrere Monate vergehen, erzählt Arte Volume 1 vom neuen Leben der Protagonistin. Sie muss ihr neues Heim – eine alte, verfallene Hütte auf dem Dach von Leos Werkstatt – selbstständig renovieren oder darum kämpfen, bei anderen Meistern wie männliche Lehrlinge behandelt zu werden. Die Serie erzählt den Werdegang von Arte, trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, mit einem fröhlichen und positiven Unterton. Arte lernt mit der Zeit andere Bewohner von Florenz, die ihr ebenfalls wohlgesonnen sind und sie unterstützen, kennen. Außerdem beeinflusst sie ihr Umfeld, kann sich ihren Zeichnungen widmen und erhält von Leo die Chance sich als Lehrling zu beweisen. Erzählt mit viel Charme, entwickelt Arte in den vier Episoden des ersten Volumes eine zugleich ernste, aber stets lockerleichte Atmosphäre, die wunderbar zur Serie passt. Artes positive Art färbt auf die gesamte Serie ab und trägt maßgeblich zur charmanten, angenehmen Art der Serie bei. Es fällt schwer, die Protagonistin nicht ins Herz zu schließen und mit viel Freude ihren Alltag zu erleben. Arte zeichnete eine wunderbare Mischung aus sanftem Drama und subtilem Humor aus, die maßgeblich dazu beiträgt, dass die Serie so unterhaltsam ist.

Arte überzeugt optisch mit schönen Bildern, schicken Charakteren und detailreichen Umgebungen. Dank flüssiger Animationen wird den Figuren und dem ungewöhnlichen Renaissance-Setting gelungen Leben eingehaucht. Die meist hellen und farbenfrohen Szenen vermitteln ein angenehmes, wenn auch vielleicht nicht immer vollkommen realistisches Bild von Florenz. Abgerundet wird Arte von einer guten bis sehr guten deutschen Synchronisation, die nur bei wenigen Sprechern nicht gänzlich überzeugen kann.

Fazit

Arte Volume 1 präsentiert sich als lockerleichte, fröhliche, aber mitunter auch ernste Alltagsdrama-Serie im Renaissance-Setting. Die titelgebende Protagonistin ist mit ihrer naiven, aber positiven und unbeirrten Art schnell ins Herz geschlossen, erfüllt damit aber auch bekannte Standards. Ähnliches gilt für ihren mürrischen Meister Leo. Negativ wirkt sich das aber nicht auf die Serie aus. Im Gegenteil. Gerade weil Arte ist, wie sie ist, war sie mir schnell sympathisch und ich konnte mich voll auf ihren Traum, Malerin zu werden, einlassen. Humorvoll und ernst erzählen die ersten vier Episoden von Artes Werdegang als Leos Schülerin und verstehen es mit verschiedenen Hürden, die sie zu meistern hat, kurzweilige und zugleich ausreichend tiefgründige Genre-Unterhaltung zu bieten. Wer eher positive gestimmte, fröhliche und dennoch ernstzunehmende Alltagsdrama-Serien mag, sollte definitiv einen genaueren Blick wagen.

Kurzfazit: Stimmungsvoller und charmanter Alltagsdrama-Serien-Auftakt in ungewöhnlichem Szenario mit liebenswerter Hauptfigur.

Vielen Dank an polyband anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Arte!

Details
Titel: Arte
Originaltitel: Arte
Genre: Alltag, Drama
Regie: Takayuki Hamana
Studio: Seven Arcs Pictures Ltd.
Produktionsjahr: 2020
Laufzeit: ca. 96 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 28. August 2020
Herstellerseite: Arte – Vol. 1 bei polyband anime

© Kei Ohkubo/COAMIX, Arte Production Committee / polyband Medien GmbH