Rezension: Goblin Slayer! The Singing Death – Band 1 (Manga)

29. Juli 202029. Juli 2020 Alexander Geisler altraverse, Goblin Slayer!, Goblin Slayer! The Singing Death, Manga, Manga Rezension, Rezension, SB Creative Corp., Square Enix

Eine junge Gruppe unerfahrener Abenteuer findet sich in Goblin Slayer! The Singing Death Band 1 zusammen, um sich einem tödlichen Labyrinth zu stellen.

Aus einem finsteren Labyrinth hoch im Norden der Welt strömt der Tod persönlich. Ganze Armeen haben sich bereits daran versucht, die unterste Ebene zu erreichen, um den Ursprung des Todes zu beseitigen. Doch sie sind genauso gescheitert wie die zahlreichen Abenteurer, die auf sie folgten. Als Ausgangspunkt für Erkundungen des Labyrinths und zum Schutz vor dessen finsterer Macht ist eine Festungsstadt direkt vorm Eingang des tödlichen Gebildes entstanden. Dort trifft eine junge Gruppe aus einem Krieger, einer Zauberin und einem Späher ein. Obwohl sie noch unerfahrene Abenteurer sind, wollen sie sich dem Labyrinth stellen. Bevor sie aufbrechen, suchen sie sich allerdings noch drei weitere Gruppenmitglieder, um ihre Schwächen auszugleichen und möglichst gut auf die tödlichen Gefahren vorbereitet zu sein.

Düstere Vorgeschichte

Goblin Slayer! The Singing Death spielt einige Zeit vor der titelgebenden Hauptreihe um den Goblintöter. An einem anderen Ort der Welt, hoch im Norden, befindet sich Labyrinth, das als Ursprung des wandelnden Todes, der die Länder bedroht, gilt. Dieses und die Festungsstadt direkt davor sind der Handlungsort der mit aktuell vier Bänden in Japan noch nicht abgeschlossenen Goblin-Slayer-Ableger-Reihe, die von Mangaka Aoki Shogo umgesetzt wird. Auf den ersten Seiten von The Singing Death Band 1 darf bereits ein Kampf der neuen Hauptfiguren rund um einen an einen Samurai erinnernden Krieger miterlebt werden. Anschließend springt die Geschichte zurück und zeigt einen Teil eben jener Gruppe kurz nach ihrer Ankunft in der Festungsstadt.

Der kurze Einblick in die Gefahren des Labyrinths und die dort harten Kämpfe ist gut gewählt, da sich der restliche Band vorwiegend auf die Vorstellung der sechsköpfigen Abenteurergruppe und das Szenario konzentriert. Mehrmals werden Informationen rund um das Labyrinth, dessen Entdeckung, Versuche der Armee das Problem zu lösen und die hohe Gefahr, die von dem Ursprungsort des Todes ausgeht, eingebaut. Dadurch erhält The Singing Death eine überaus düstere Atmosphäre. Die Festungsstadt ist kein Ort an dem Abenteurer fröhlich zusammensitzen, sich auch mal freundschaftlich helfen oder gemeinsam trainieren. Hier scheint der Tod ein stetiger Begleiter zu sein. Jede Erkundung des Labyrinths kann tödlich enden – oder Schlimmeres bedeuten. Zwar ist Goblin Slayer! auch sonst atmosphärische und düstere Dark Fantasy, The Singing Death schafft es aber, sich zumindest bezüglich der vorherrschenden Finsternis hoch im Norden noch etwas abzusetzen und fügt sich gleichzeitig gut in die Reihe ein.

Dazu tragen auch die meist stimmungsvollen, wenn auch nicht fehlerfreien Zeichnungen bei. Die Charaktere, zu denen unter anderem auch eine Speerkämpferin und eine erblindete Heilige (Goblin-Slayer-Fans können erahnen worauf das hinausläuft) gehören, überzeugen mit typischen, aber ausreichend individuellen Charakterisierungen. Das größte Problem von The Singing Death Band 1 ist vielleicht der bereits erwähnte Fokus auf die Einführung des Szenarios sowie der Charaktere, da nicht viel mehr passiert. Glücklicherweise bleibt die Geschichte stets interessant genug, um zu fesseln, auch wenn der Manga am spannendsten Punkt endet, ohne ausführliche Einblicke in die Ausrichtung innerhalb des Labyrinths gezeigt zu haben. Das kann einerseits störend auffallen, ist aber zugleich ein packender Cliffhanger, der den Wunsch weckt, Band zwei möglichst schnell lesen zu können. Dank des Anfangs und kleinerer weiterer Konflikte sowie den gut geschriebenen Dialogen und Charakteren wird zudem genug geboten, um an The Singing Death Band 1 zu fesseln.

Fazit

Wieder ein Goblin-Slayer-Ableger und wieder habe ich gespannt auf den ersten Band gewartet. Angesichts der Geschichte habe ich mir ein bisschen was anderes vorgestellt, wurde von Goblin Slayer! The Singing Death Band 1 aber keineswergs enttäuscht. Die ersten Seiten geben einen kurzen Einblick in die tödlichen Gefahren des Labyrinths, bevor sich der Band auf Charakter- und Szenariovorstellung konzentriert. Das ist angesichts der gut geschriebenen Dialoge und spannenden Geschichte trotzdem fesselnd und zu keiner Zeit wird The Singing Death Band 1 langweilig oder zieht sich. Das Ende verspricht zudem für den zweiten Band spannende Labyrintherkundung und somit auch allerlei Gefahren und ausreichend Kampfaction. Goblin-Slayer-Fans können bei The Singing Death bedenkenlos zugreifen. Erneut wird atmosphärische, düstere und gnadenlose Dark Fantasy geboten.

Kurzfazit: Düstere und atmosphärischer Dark-Fantasy-Manga, der zum Auftakt weniger auf Kämpfe und mehr auf Vorstellung von Charakteren und Szenario wert legt, aber bis zum Ende spannend bleibt.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Goblin Slayer! The Singing Death – Band 1!

Details
Titel: Goblin Slayer! The Singing Death – Band 1
Originaltitel: Goblin Slayer Gaiden 2: Dai Katana
Genre: Fantasy, Abenteuer, Action, Drama
Verlag: altraverse
Story: Kumo Kagyu
Zeichnungen: Aoki Shogo
Character Design: lack
Seiten: 196
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-96358-554-8
Verlagsseite: Goblin Slayer! The Singing Death – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 10. Juli 2020