Rezension: Black Torch – Band 1 & 2 (Manga)
Bei der Rettung einer schwarzen Katze stolpert Jiro in Black Torch Bans 1 & 2 in den alten Kampf zwischen Mononoke und Menschen.
Jiro Azuma ist alles andere als gewöhnlich. Der Jugendliche kann nicht nur mit Tieren sprechen, sondern stammt auch aus einer alten Shinobi-Familie und wird deshalb von seinem Großvater in Kampfkünsten unterrichtet. Mit seinen Fähigkeiten versucht Jiro Tieren zu helfen und legt sich, zum Missfallen seines Opas, regelmäßig mit Halbstarken an. Als Jiro eine schwer verletzte Katze im Wald findet, ahnt er noch nicht, dass sich dadurch sein Leben verändert. Bald stellt sich heraus, dass der schwarze Kater ein mächtiger Mononoke namens Rago ist. Bei dem Angriff eines anderen Mononke, wird Jiro tödlich verletzt. Um ihn zu retten, beschließt Rago, mit seinem Retter zu verschmelzen. Allerdings sind nun nicht nur Mononke hinter ihnen her, sondern auch die Behörde für Spionage, deren Aufgabe der Kampf gegen die gefährlichen Dämonen ist. Sie möchte Jiro und Rago für sich gewinnen.
Geister, Ninjas und Spione
Black Torch beginnt mit einem typischen Erlebnis von Hauptcharakter Jiro Azuma und stellt ihn damit vor. Um einer Katze und einem Raben zu helfen, legt sich Jiro mit einigen Halbstarken an. Im Anschluss daran bekommt er Ärger von seinem Großvater, da der Jugendliche die Shinobi-Kampfkünste für einfache Prügeleien nutzt. Hier wird bereits deutlich, dass Jiro ein festes Gerechtigkeitsprinzip hat, mit Tieren sprechen kann und keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier macht. Außerdem wird seine durchaus relevante Shinobi-Herkunft erwähnt. Dass sich Black Torch anschließend nicht viel Zeit lässt, um Jiro und Rago aufeinandertreffen zu lassen und damit die Mononoke ins Spiel zu bringen, zeigt, wie angenehm das Erzähltempo ist. Mangaka Tsuyoshi Takaki versteht es bei seiner ersten Reihe, die Handlung schnell in Fahrt zu bringen und im ersten Kapitel genau die richtige Mischung aus Charaktervorstellung, Settingeinführung, Action und Spannungsaufbau zu bieten. Dass Black Torch sich weder im ersten, noch im zweiten Band wenig wandelt, fällt kaum negativ auf. Eher funktionieren die ersten beiden Manga der fünfteiligen Reihe als kurzweilige Shonen-Action-Fantasy-Unterhaltung.
Dabei ist es das durchaus interessante Setting rund um Ninjas, Spione und Monoke, das viel zum Unterhaltungswert von Black Torch beiträgt. Dazu gesellen sich gut inszenierte Kämpfe und, zwar stereotypische, aber funktionierende Figuren. Lediglich die geringe Charakterentwicklung in den ersten beiden Bänden ist auffällig. Besonders, weil es nicht so wirkt, als würde sich daran in den kommenden Manga etwas ändern. Jiro ist vorlaut und impulsiv und setzt eher seine Fäuste als seinen Verstand ein. Damit wirkt er recht ruppig, fast schon rowdyhaft. Entsprechend derb fällt manchmal seine Sprache aus. Darin stehen ihm einige andere Figuen allerdings in nichts nach. Als kleiner Kontrast zu ihm wirkt Rago zumindest auf den ersten Blick etwas ruhiger, manchmal fast schon faul. Unnötigen Konflikten geht der Mononoke in Katzengestalt lieber aus dem Weg. Doch nicht nur die beiden Protagonisten bleiben fest in ihren Mustern verankert, auch die weiteren wichtigen Charaktere wie die Mononoke verabscheuende Ichika, die Kerle wie Jiro nicht leiden kann, oder der arrogante Schwertkämpfer Reiji, bleiben ihren anfänglichen Mustern treu.
Natürlich hat jede Figur ein prägendes Ereignis in der Jugend, das in einem der beiden Bände auch näher behandelt wird. Wirkliche Tiefe erhalten die Charaktere dadurch aber nicht. Negative Auswirkungen hat aber auch das nicht zwingend. Da Jiro, Rago, Ichika, Reiji und die anderen funktionieren und die Geschichte tragen können, fügen sie sich gut in das Setting ein. Dieses setzt schließlich auf regelmäßige Action. Egal ob nun Training, eine Auseinandersetzung unter Kollegen oder im Kampf gegen Mononoke, immer wieder fliegen die Fäuste, kommen Waffen oder besondere Fähigkeiten zum Einsatz. Das ist nicht nur hervorragend inszeniert, sondern zeichnerisch auch großartig umgesetzt. Black Torch überrascht mit lebendigen Zeichnungen und gelungenen Designs von Figuren, Umgebungen und monsterartigen Mononoke. Hier zeigt sich die wahrscheinlich größte Stärke der Reihe. Der düstere Stil von Mangaka Tsuyoshi Takaki setzt besonders auf viel Schwarz, was viel zur Stimmung beiträgt. Action-Fantasy-Fans mit einem Hang zu Mononoke, Geistern, Yokai, Ninja und ähnlichem, sollten zumindest Probelesen.
Fazit
Anfangs haben besonders die Zeichnungen und das Mononoke-Ninja-Setting mein Interesse an Black Torch geweckt. In dieser Hinsicht haben mich die ersten beiden Bände auch nicht enttäuscht. Dass die Geschichte eher einfach bleibt und die Charaktere bisher keinerlei Entwicklung zeigen, hat mich nicht gestört. Dafür funktioniert das Gesamtpaket aus Handlung, Figuren, Fantasy-Elementen und Action zu gut. Nie wird Black Torch langweilig, immer wurde ich so gut unterhalten, dass ich weiterlesen wollte. Dazu haben auch Jiro, Rago, Ichika und die anderen Charaktere beigetragen. Black Torch mag zwar nicht unbedingt aus der Masse herausstechen, ist aber ein gelungener Genre-Vertreter, an dem Action-Fantasy-Fans Gefallen finden dürften.
Kurzfazit: Trotz mangelnder Tiefe und einiger Stereotypen, verstehen es Black Torch Band 1 & 2 genau das zu bieten, was unterhaltsame Fantasy-Action-Manga benötigen
Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Black Torch – Band 1 & 2!
Details
Titel: Black Torch – Band 1
Originaltitel: Black Torch
Genre: Action, Fantasy
Verlag: Kazé Manga
Zeichnung/Text: Tsuyoshi Takaki
Seiten: 204
Preis: 7,50 €
ISBN: 978-2-88921-910-0
Verlagsseite: Black Torch – Band 1 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 04. April 2019
Details
Titel: Black Torch – Band 2
Originaltitel: Black Torch
Genre: Action, Fantasy
Verlag: Kazé Manga
Zeichnung/Text: Tsuyoshi Takaki
Seiten: 212
Preis: 7,50 €
ISBN: 978-2-88921-911-7
Verlagsseite: Black Torch – Band 2 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 05. Juni 2019
BLACK TORCH © 2016 by Tsuyoshi Takaki /SHUEISHA Inc.