Erster Blick: Anime-Frühjahr-Season 2025 Teil 5
Im fünften und letzten Teil der Erster-Blick-Reihe zur Frühjahrs-Season 2025, werden einige weitere Ersteindrücke zu neuen Anime-Serien vorgestellt.
Zum Abschluss der Erster-Blick-Artikel-Reihe zur Frühjahrs-Season 2025 werden noch einige Anime-Serien mit Ersteindrücken vorgestellt, die in den vergangenen Tagen als Simulcast erschienen sind. Wie immer gilt: Die Auswahl der Serien basieren, wenn nicht anders erwähnt, auf der ersten Episode der jeweiligen Serie. Fortsetzungen sind möglich. Die Auswahl der Serien ist subjektiv getroffen worden.
Dieses Mal wird ein erster Blick auf die Serien A Ninja and an Assassin Under One Roof, Food for the Soul, Me and the Alien MuMu, Mono und Teogonia geworfen.
A Ninja and an Assassin Under One Roof
Studio: SHAFT Inc. | Genre: Slice of Life, Komödie | Termin: Donnerstag um 15:00 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Story: Satoko Kusagakure ist eher durch Zufall und unfreiwillig aus ihrem Ninja-Dorf geflohen. Vor Hunger in einer Seitenstraße zusammengebrochen, wird sie von Oberschülerin Konoha Koga entdeckt. Diese zeigt im ersten Moment jedoch überraschend wenig Mitgefühl. Als die beiden plötzlich von einer Verfolgerin Satokos angegriffen werden, schaltet Konoha diese mit Leichtigkeit aus. Die unscheinbare Oberschülerin ist in Wahrheit eine fähige Assassine, die jedoch Probleme damit hat, die Orte ihrer Arbeit sauber zu hinterlassen, weshalb sie in der Assassinen-Rangliste nicht weiter aufsteigt. Da kommt Satokos Fähigkeit, jegliche Objekte, auch Leichen, in Blätter verwandeln zu können, genau richtig. Kurzerhand nimmt Konoha die Ninja bei sich auf, um mit ihr zusammenzuarbeiten und den ersten Platz in der Rangliste zu erreichen.
Ersteindruck: A Ninja and an Assassin Under One Roof beginnt mit einem unerwarteten Retro-Anstrich und setzt in den ersten Szenen auf ein 4:3-Bildformat. Das verleiht dem Serien-Einstieg nicht nur eine einzigartige, perfekt passende Stimmung, sondern beweist früh, dass sich die Slice-of-Life-Comedy-Serie nicht ernst nimmt. Noch deutlicher wird das im weiteren Verlauf der ersten Episode. Sowohl das Kennenlernen von Satoko und Konoha als auch die ersten Konfrontationen mit anderen Ninja sind eher amüsant und leicht überzeichnet inszeniert. Das sorgt zumindest für ein paar Schmunzler, auch wenn der Humor nicht immer zum Lachen verleitet. Dafür versprüht A Ninja and an Assassin Under One Roof viel Charme und manch makaberen Witz, der viel zur Eigenständigkeit der Serie beiträgt. Schwarzer Humor ist bei der Grundidee der Serie genau richtig und fügt sich passend ein. Zusätzlich wissen die tollpatschige und als Ninja kaum brauchbare Satoko und die kühle, abgeklärte und fähige Assassine und Oberschülerin Konoha bereits zu überzeugen. Ein gelungener und spaßiger Serien-Anfang, der Lust auf die weiteren Episoden weckt.
Food for the Soul
Studio: P.A. Works Co., Ltd. | Genre: Slice of Life | Termin: Samstag um 19:00 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Story: Mako lebt als neue Studentin zum ersten Mal alleine. Freunde hat sie keine und es fällt ihr schon seit ihrer Schulzeit schwer, Kontakte zu knüpfen. Deshalb ist die ruhige und introvertierte Studentin eine Einzelgängerin. Trost findet sie in ihrer Liebe für Essen und dem Kochen. Gerne würde sie auch einmal auswärts essen. Dafür ist sie alleine aber zu schüchtern. Als sie eines Tages auf dem Campus zu Mittag isst, taucht plötzlich eine andere Studentin auf. Bei dieser handelt es sich um Shinon Ogawa, Makos Kindheitsfreundin aus Grundschulzeiten. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Kurea Furutachi und Tsutsuji Higa will Shinon eine Esskultur-AG gründen. Dafür benötigen sie aber noch eine vierte Person und laden Mako ein, sich ihnen anzuschließen.
Ersteindruck: Food for the Soul beschreibt schon mit dem Titel sehr genau, was von der Slice-of-Life-Original-Anime-Serie zu erwarten ist: erholsame Wohlfühl-Unterhaltung rund um Essen. Entsprechend spielen Kochen und verschiedene Speisen bereits in der ersten Episode eine wichtige Rolle, dienen sogar dafür, um die ersten vier der insgesamt fünf Hauptfiguren zusammenzubringen. Dabei rückt Mako als zentrale Protagonistin vor allem in den Mittelpunkt. Neu an der Universität lebt sie erstmals alleine und widmet sich abseits ihres Studiums ihrer Liebe für Essen und Kochen. Dabei fällt auf, wie introvertiert, unsicher und schüchtern Mako ist. Gleichzeitig zeigt sie genauso wie die anderen Charaktere eine liebenswerte und sympathische Seite. Es fällt leicht, mit Mako und den anderen zu entspannen, während die Alltagsgeschichte viel Wohlfühl-Stimmung verspricht. Zudem setzt Food for the Soul auf schöne Animationen und Zeichnungen, bei denen das Essen besonders aufwändig und somit appetitlich in Szene gesetzt ist. Damit zeigt der Serien-Auftakt viel Potential und verspricht entspannten, witzigen und charmanten Slice-of-Life-Anime-Spaß.
Me and the Alien MuMu
Studio: OLM, Inc. | Genre: Slice of Life, Komödie, Science-Fiction | Termin: Mittwoch um 18:00 Uhr | Stream bei ADN / Stream bei ADN (Prime Video) / Stream bei aniverse
Story: Seit das katzenartige Alien MūMū bei einer Notlandung in die Wohnung der schüchternen und sozial-unsicheren Studentin Sakurako Umeyashihi gekracht ist, hat sie einen unverhofften Mitbewohner. MūMū ist zur Erde gereist, um die dortige Technik zu erforschen, da die Spezies des katzenartigen Aliens bei einem planetarischen Krieg alle Wissenschaftler und Ingenieure verloren hat. Dadurch weiß niemand mehr die fortschrittliche Technologie zu nutzen. Das Erforschen verschiedener Gerätschaften auf der Erde soll dabei helfen, das alte Wissen zurückzuerlangen. Deshalb ist MūMū von all den verschiedenen Haushaltsgeräten fasziniert. Um deren Geheimnisse zu erfahren, nimmt er diese mit voller Überzeugung auseinander, ohne zu wissen, wie Mikrowelle, Kühlschrank und all die anderen Geräte wieder zusammengebaut werden.
Ersteindruck: Me and the Alien MuMu verknüpft eine kurzweilige und amüsante Slice-of-Life-Comedy-Science-Fiction-Geschichte mit Elementen einer Wissenssendung. Dabei folgt die erste Episode der schüchternen Studentin Sakurako, die Probleme mit sozialen Kontakten hat. Seit kurzem lebt bei ihr das katzenartige Alien MūMū, das für reichlich Chaos in Sakurakos Leben sorgt. Vor allem nimmt MūMū mit großer Faszination und in der Hoffnung die Technologie zu verstehen, sämtliche technischen Geräte wie Mikrowelle oder Kühlschrank auseinander. Zusammenbauen kann MūMū diese aber zum Ärger von Sakurako nicht. Parallel zu MūMūs Wüten recherchiert Sakurako über ihr Smartphone Fakten zu den jeweiligen Geräten, so dass die Funktionsweisen zumindest kurz und knapp erklärt werden. In der ersten Episode geht es etwa um Mikrowelle und Kühlschrank sowie Wärmeabfuhr und Reibungswärme. Das alles ist charmant erzählt und wird gut in die Handlung, die sich auch um Sakurakos Leben und ihre soziale Unsicherheit dreht, eingeflochten. Der Auftakt von Me and the Alien MuMu ist ausgesprochen kurzweilig und hat das Potential, leichtgängige, entspannte und witzige Slice-of-Life-Comedy-Unterhaltung zu bieten.
Mono
Studio: Soigne Animation Studio | Genre: Slice of Life | Termin: Samstag um 18:30 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Story: Kurz nach ihrem Eintritt in die Oberschule ist Satsuki Amamiya inspiriert von ihrer zwei Jahre älteren Mitschülerin Makinohara dem Foto-Klub beigetreten. Ein Jahr lang hat Satsuki mit ihrem Smartphone fast nur Makinohara dabei fotografiert, wie sie mit ihrer Digitalkamera Fotos der Landschaft schießt. Als Makinohara schließlich ihren Abschluss macht und die Schule verlässt, verliert Satsuki ihres Idols und ihrer Inspiration beraubt jegliche Motivation. Angetrieben von ihrer besten Freundin An Kiriyama, die gemeinsam mit Satsuki dem Foto-Klub beigetreten ist, beschließt Satsuki, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Kurz darauf begegnen sie auf der Suche nach Satsukis online ersteigerter, aber nie verschickter Kamera, Haruno Akiyama. Während Satsuki und An Haruno inspirieren, entdecken die beiden Oberschülerinnen neue Freuden beim Fotografieren und Drehen von Videos.
Ersteindruck: Mono adaptiert die gleichnamige Manga-Reihe von Laid-Back-Camp-Mangaka afro. Entsprechend dürfen sich Fans der campenden Mädchen auf eine neue entspannte Wohlfühl-Slice-of-Life-Serie mit ähnlicher Stimmung freuen. Dabei setzt Mono auf niedliche Charaktere und verknüpft diese mit Fotografie. Ein wenig eigenwillig und zugleich liebenswert fällt es leicht, Satsuki, An und Haruno in der ersten Episode ins Herz zu schließen. Selbiges gilt natürlich auch für Harunos eigenwilligen Kater. Wunderschön animiert, präsentiert Mono ähnlich wie Laid-Back Camp einige atemberaubende Landschaftsaufnahmen und schickt die Protagonistinnen an verschiedene Orte. So widmen sich Satsuki und An bereits zum Serienauftakt einigen witzigen, charmanten und verzaubernden Projekten. Verknüpft wird das ganze mit Harunos Arbeit als Mangaka sowie dem gekonnten Spiel der Tageszeiten, das unterschiedliche Foto- und Videoaufnahmen ermöglicht. Der vielversprechende Auftakt von Mono lässt auf eine entspannte Wohlfühl-Slice-of-Life-Serie mit viel Charme und liebenswerten Hauptfiguren hoffen. Vor allem für Genre- und Laid-Back-Camp-Fans ein wahrscheinliches Season-Highlight.
Teogonia
Studio: Asahi Production | Genre: Fantasy, Abenteuer, Isekai | Termin: Freitag um 18:00 Uhr | Stream bei Crunchyoll
Story: Einfallende Halbmenschen-Stämme sind eine stetige Bedrohung für die Menschheit. In gnadenlosen Kämpfen müssen sie sich gegen ihre Feinde verteidigen. Dabei stehen die einfachen Soldaten an vorderster Front, während einige erwählte Mächtige mit besonderen Kräften der Götter gesegnet sind. Diese sind es auch, die den Trank der Göttersteine vorwiegend für sich beanspruchen, um ihre Fähigkeiten weiter zu stärken. Kai, ein Junge aus Lag und einfacher Soldat, ist entschlossen, noch stärker zu werden. Er möchte mit allen Mitteln sein Dorf und seine Kameraden verteidigen. Außerdem wird er von unerklärlichen Erinnerungen an eine fremde Welt heimgesucht. Diese bringen ihn auf eine Idee, die in einem Moment seines fast sicheren Todes sein Leben retten könnte.
Ersteindruck: Auf den ersten Blick wirkt Teogonia mit dem etwas eigenständigen Fantasy-Szenario durchaus interessant. Vor allem Kleidung und Kultur in Lag weichen vom üblichen Genre-Standard ab. Zudem weiß die erste Episode direkt mit einer immerhin ordentlich inszenierten Schlacht auch durchaus zu überzeugen. Leider zeigt Teogonia aber bald einige Schwächen. So nutzt die Fantasy-Serie trotz vielversprechender Ansätze bekannte Klischees und Stereotypen. Zudem deuten Kais Erinnerungen an eine andere Welt – oder vielmehr an Japan – eindeutig die Isekai-Elemente an. Diese sind es schließlich auch, die Kai dazu animieren, seine Seelenkräfte auszureißen und zu versuchen, Magie zu wirken. Hier setzt sich Teogonia ein wenig von anderen Genre-Vertretern ab, was sich auch daran zeigt, dass Kai – zumindest noch nicht – übermächtig ist. Es bleibt also abzuwarten, wie er sich entwickelt. Leider fallen die Charaktere etwas zu blass aus, um wirklich interessant zu sein. Einen kleinen Ausgleich bietet hier zwar das Szenario und die grundlegend durchaus brauchbare Geschichte, ob diese gemeinsam mit dem gelungenen Cliffhanger ausreichen, muss sich aber erst noch zeigen. Zum Serienauftakt bietet Teogonia eher durchschnittliche Fantasy-Unterhaltung mit ein wenig Potential, das hoffentlich genutzt wird.