Rezension: Enigma of Fear (PC)
Auf der Suche nach ihrem Vater erkundet die paranormale Detektivin Mia in Enigma of Fear den Perimeter, löst Rätsel und stellt sich Monstern im Kampf.
Enigma of Fear sticht mit der Mischung aus Pixel-Art- und 3D-Grafik schon auf den ersten Blick heraus. Die schicken Pixel-Charaktere bewegen sich durch detailreich gestaltete 3D-Umgebungen, was zusätzlich von der dichten und schaurigen Atmosphäre begleitet wird. Hier steckt das größte Alleinstellungsmerkmal des Survival-Horror-Adventures von Dumativa, Cellbit und Nuuvem. Beim Gameplay setzt Enigma of Fear auf bekannte Genre-Elemente und verknüpft einen rätsellastigen Spielablauf mit ordentlichen Kämpfen und einer kryptisch-spannenden Geschichte.
Paranormale Untersuchung
Ohne große Erklärung startet Enigma of Fear nach der Ankunft von Mia, einer paranormalen Detektivin, im Perimeter. Gemeinsam mit ihrem Hund Lupi und ihren Kollegen Samuel und Agatha ist sie auf der Suche nach ihrem vermissten Vater. Dieser ist Anführer einer Organisation zur Untersuchung paranormaler Vorfälle und hat den Perimeter, einen geheimnisvollen Ort an dem bereits ein gesamtes Team der Organisation verschwunden ist, erforscht. Mia begibt sich nun selbst auf die Suche im Perimeter, um die dortigen Geheimnisse der Familie Stach und des verschwundenen Teams aufzuklären und herauszufinden, was aus ihrem Vater geworden ist.
Dafür gilt es, die teilweise offene Welt aus einer leicht isometrischen Perspektive zu erkunden. Vollkommen frei ist das nicht, da wie in anderen Survival-Horror-Spielen erst Wege geöffnet werden müssen, um voranzukommen. Dafür ist es erforderlich, Rätsel zu lösen, Feinde zu bekämpfen und Hinweise zu finden. Gerade die Kopfnüsse fallen in Enigma of Fear meist etwas komplexer aus, als vom Genre gewohnt. So ist es auch aufgrund fehlender Hilfsmechaniken notwendig, mittels Screenshot, Foto oder Stift und Papier selbstständig Notizen anzufertigen. Wirklich herausfordernd sind die meisten Rätsel aber letztlich nicht und die Lösungen lassen sich mit etwas nachdenken herausfinden. Leider leidet trotzdem immer wieder der Spielfluss unter den manchmal zu kryptischen Hinweisen.
Leichter Frustfaktor
Bei den Kämpfen setzt Mia auf ihre Pistole oder ein Brecheisen. Da Munition begrenzt ist, sind Nahkampfangriffe sinnvoll, allerdings fast unmöglich einsetzbar, ohne selbst Schaden zu erleiden. Das kann auch aufgrund der etwas zu schwammigen und behäbigen Steuerung schnell zu Frust führen. Umso wichtiger ist es sich an Gegner anzuschleichen, um sie heimlich auszuschalten. Hier wäre jedoch zumindest anfangs ein Hinweis für die richtige Taste praktisch, da statt mit einem Angriff mit dem Aktionsknopf die heimlichen Attacken ausgelöst werden. Ähnliches gilt für Finisher nachdem Gegner zu Boden gebracht wurden. Auch hier steckt ein wenig Frustpotenzial, das jedoch wegfällt, sobald die Mechaniken verinnerlicht sind. Wirklich motivierend sind die Kämpfe jedoch zu keiner Zeit.
Am spannendsten ist Enigma of Fear, wenn die Rätsel flüssig verlaufen und die interessante Geschichte vorangetrieben wird. Das Survival-Horror-Adventure setzt auf eine faszinierende Welt voller schauriger Kreaturen, abwechslungsreicher Schauplätze und ein Setting mit okkulten und paranormalen Elementen. Zugleich sorgen die bereits angesprochene schicke Pixel-Art/3D-Optik gemeinsam mit dem stimmungsvollen Soundtrack, der dichten Atmosphäre und der gelungenen englischen Vertonung für ein fesselndes Spielerlebnis. Bedauerlich ist allerdings, dass Enigma of Fear keine deutschen Texte spendiert bekommen hat. Am grundsätzlichen Spielspaß, der allerdings unter den angesprochenen Mängeln ein wenig leidet, ändert das aber nur bedingt etwas.
Fazit
Enigma of Fear hat mit der schicken Pixel-Art-/3D-Grafik, der dichten Atmosphäre und dem interessanten Setting sowie der paranormal-okkulten Geschichte mein Interesse geweckt. Hier zeigt das Survival-Horror-Adventure auch einige Stärken und trumpft mit einem fesselnden Spielerlebnis auf. Ebenso haben mich die zwar manchmal etwas unnötig komplizierten, aber insgesamt gelungenen Rätsel immer wieder aufs Neue motiviert. Umso bedauerlicher ist, dass die Kämpfe eher frustrierend ausfallen. Das ist zum einen der etwas zu behäbigen Steuerung und zum anderen dem Kampfsystem selbst geschuldet. Zwar schränkt das den Spielspaß nur bedingt ein, kann aber immer für nervige und frustrierende Momente sorgen. Trotzdem sollten Survival-Horror- und Adventure-Fans mit einem Faible für Rätsel und okkulte sowie paranormale Geschichten Enigma of Fear eine Chance geben.
Kurzfazit: Atmosphärisches Survival-Horror-Adventure, das trotz Schwächen mit einer spannenden Geschichte und einem stimmungsvollen Szenario fesselnden Genre-Spielspaß bietet.
Vielen Dank an Nuuvem Inc., Dumativa und Cellbit für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Enigma of Fear!
Details
Titel: Enigma of Fear
Genre: Survival-Horror-Adventure
Publisher: Dumativa, Nuuvem Inc.
Entwickler: Dumativa, Cellbit
Spieler: 1
Syteme: PC (getestet)
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 28. November 2024
© Dumativa / Cellbit / Nuuvem Inc.