Rezension: Sugoro Quest: Dice Heroes (Switch)
Vier Helden ziehen in Sugoro Quest: Dice Heroes los, um mit Würfeln das Böse in verschiedenen Ländern zu bekämpfen.
Ratalaika Games und Shinyuden spendieren dem ursprünglich für Famicom erschienenen Sugoro Quest: Dice Heroes erstmals eine Veröffentlichung auf Englisch und Spanisch. In Sugoro Quest reisen die Abenteurer Fighter, Dwarf, Elf und Half-Elf nach Dice-Land, um dort als Helden im Auftrag des Königs gegen das Böse zu kämpfen. Dafür ziehen sie in verschiedene Brettspiel-ähnliche Level aus, um mit einem rundenbasierten Würfel-Kampfsystem Gegner zu bekämpfen und schließlich die gefährlichen Bosse zu besiegen.
Wüfel-Helden
Schon der Titel von Sugoro Quest: Dice Heroes lässt erahnen, dass das Rollenspiel auf eine sehr präsente Würfel-Mechanik setzt. Bevor es jedoch in die verschiedenen Level geht, können in der als Liste dargestellten Stadt in verschiedenen Läden Ausrüstung sowie Items wie Heilgegenstände gekauft werden. Dabei ist zu beachten, dass die vier Charaktere unabhängig agieren, sich aber Geld und Items teilen. Bei der Ausrüstung hingegen muss genau überlegt werden, wer was kauft, da Tauschen nicht möglich ist. Immerhin können nur Waffen, Rüstungen und Schilde erworben werden, die der jeweilige Held tragen kann.
Sobald die Vorbereitungen, die zu Spielbeginn aus Geldmangel noch kurz ausfallen, abgeschlossen sind, geht es in eines der Level. Aufgrund des steigenden Schwierigkeitsgrades, ist es ratsam, die unterschiedlichen Länder nacheinander zu besuchen. Jedes Level ist wie ein Brettspiel aufgebaut und besteht entsprechend aus verschiedenen Feldern mit unterschiedlichen Effekten. Während auf Standard-Feldern Gegner warten, bringen andere Felder Heilquellen, Göttinnen, die Ausrüstung stärken, Flüche oder Dörfer. Der Aufbau ist recht linear und nur manchmal können abweichende Wege, die meist schnell wieder zusammenlaufen, gewählt werden.
Nerviger Glücksfaktor
Kommt es zu einer der häufigen Begegnungen mit Gegnern, wird ein rundenbasierter Kampf ausgelöst. Je nach Charakter stehen neben einfachem Angriff auch verschiedene Zauber zur Verfügung. Außerdem ist es möglich, Items einzusetzen oder einen Diceman zur Unterstützung zu rufen. Dieser wird zufällig erwürfelt und das ist meist hilfreich, da die verschiedenen Würfelwürfe zusätzliche Effekte haben. Bereits daran zeigt sich, dass die Kämpfe stark auf Würfel-Mechaniken setzen. Sogar der grundlegende Ablauf hängt davon ab und verfügt über einen hohen Glücksfaktor.
Unabhängig davon, ob mit einer Attacke angegriffen oder ein Zauber ausgeführt wird, es wird stets ein Würfel geworfen. Die maximal mögliche Augenzahl hängt dabei vom Charakter und der individuellen Fähigkeit für Nahkampf und Magie sowie der Ausrüstung ab. Der eigene Wurf wird anschließend dem Wurf des Gegners gegenübergestellt. Wer die höhere Zahl gewürfelt hat, gewinnt und darf mit der Differenz beider Würfel angreifen. Bedeutet, wenn der Gegner eine zwei wirft und ich eine drei, darf ich mit einer Attacke oder einem Zauber auf Level eins agieren. Der Schaden hängt zusätzlich von den Angriffs- und Verteidigungswerten ab. Grundsätzlich ist das Kampfsystem durchaus interessant, leider ist der Glücksfaktor viel zu hoch und es kann vorkommen, dass ein Kampf ohne eigene Aktion verloren geht – ärgerlich und frustrierend.
Standardmäßige Neuauflage
Weitere Spielmechaniken hat Sugoro Quest: Dice Heroes nicht. Allerdings fällt schon bald die Bedeutung des Levelns und Geldsammelns auf. Grinding ist kaum zu vermeiden, wenn die späteren Level erfolgreich abgeschlossen werden sollen. Zumal jeder Held eigenständig Erfahrungspunkte sammelt und immer nur einer der Charaktere loszieht. Mehrmaliges Abschließen von Leveln ist somit kaum zu vermeiden. Etwas Abhilfe können hierbei die im übergeordneten Menü des Remasters verfügbaren Cheats schaffen. Diese gewähren unendlich Gesundheit, Mana und Geld, das höchste Charakterlevel oder das Bezwingen von Gegnern mit einem Treffer. Allerdings können die Cheats den Spielspaß negativ beeinflussen. Dennoch ist es schön, dass sie optional vorhanden sind.
Auch sonst setzt Sugoro Quest: Dice Heroes auf bekannte Standards für weitgehend originalgetreue Neuauflagen von alten Spielen. So kann zwischen der originalen 8-Bit und der verbesserten 16-Bit Grafik sowie Musik gewechselt oder verschiedene optische Darstellungsformen und Scanlines eingestellt werden. Allzu umfangreich sind die Funktionen zwar nicht, aber ausreichend. Zudem ist es jederzeit möglich zu speichern und eine Galerie liefern Boni wie die japanische Anleitung, einen Scan der Famicom-Verpackung des Rollenspiels und Artworks der vier Charaktere. Damit erfüllt Sugoro Quest zwar lediglich das notwendigste, dafür ist die Switch-Umsetzung gelungen.
Fazit
Sugoro Quest: Dice Heroes ist ein Famicom-Spiel, von dem ich bisher nichts gehört habe. Dank der Neuveröffentlichung, konnte ich das Rollenspiel nachholen und hatte durchaus etwas Spaß. Die grundlegende Würfel-Spielmechanik ist interessant, setzt aber gerade in den Kämpfen auf einen zu hohen Glücksfaktor, der mitunter frustrierend sein kann. Wer sich daran nicht stört, erhält ein kurzweiliges, klassisches Rollenspiel im Brettspiel- und Würfel-Format. Zudem ist die Switch-Umsetzung gelungen und bringt ein paar kleine Boni wie eine Galerie und Cheats.
Kurzfazit: Neuauflage eines Famicom-Rollenspiels, dessen interessante Gameplay-Mechanik einen frustrierenden Glücksfaktor hat, aber trotzdem eine zeitlang unterhalten kann.
Vielen Dank an Ratalaika Games für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Sugoro Quest: Dice Heroes!
Details
Titel: Sugoro Quest: Dice Heroes
Genre: Rollenspiel, Brettspiel
Publisher: Ratalaika Games
Entwickler: Shinyuden, Technos Japan Corp.
Spieler: 1
Syteme: Switch (getestet), PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S Xbox One
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 07. Februar 2025
© 2025 Ratalaika Games S.L. © 2025 ARC SYSTEM WORKS © 2025 LLC Shinyuden