Rezension: Sword of the Stranger (Blu-ray)

Von fremden Kriegern gejagt, heuert Kotaro in Sword of the Stranger einen namenlosen Samurai an, um ihn und seinen Hund zu beschützen.

Zusammen mit seinem Hund Tobimaru kann Kotaro einem Angriff auf den Tempel, in dem er lebt, entkommen. Auf der Flucht vor Kriegern der chinesischen Ming-Dynastie, heuert der Junge bei einer zufälligen Begegnung einen namenlosen Samurai an. Nachdem dieser Kotaro und Tobimaru bereits bei einem Angriff beschützt hat, soll er sie an ihr Ziel bringen: einen Tempel, in dem sie in Sicherheit sind. Anfangs widerwillig nimmt der namenlose Samurai den Auftrag aufgrund der vielversprechenden Bezahlung an. Allerdings ist der einstige Elitekämpfer aufgrund seiner Kriegserfahrungen nicht bereit, sein Schwert zu ziehen. Die Chinesen verfolgen derweil in loser Zusammenarbeit mit einem japanischen Feudalherren geheime Pläne, für die Kotaro unerlässlich ist. Unter ihnen ist auch ein blonder, blauäugiger Mann, der hofft, in Japan einen würdigen Gegner zu finden.

Namenloser Leibwächter

Ein von fremden Kriegern gejagter Junge, der einen namenlosen Samurai als Leibwächter beauftragt – ganz neu klang die Geschichte von Sword of the Stranger schon bei der japanischen Erstveröffentlichung 2007 nicht. Das ist jedoch keineswegs negativ, da sich der Orignal-Anime-Film des Studio Bones als spannend und gut inszeniert präsentiert. Schon die ersten Minuten wissen mit auch heute noch hochwertigen Animationen, einem eigenständigen Zeichenstil und vor allem brachialer und blutiger Kampf-Action zu überzeugen. Anschließend erzählt Sword of the Stranger eine durchgehend spannende und interessante, wenn auch nicht sonderlich tiefgründige Geschichte über geheimnisvolle Pläne chinesischer Gesandter und Krieger, die mit einem japanischen Feudalherren kooperieren.

Weshalb sie den jungen Kotaro jagen, bleibt für lange Zeit ein Geheimnis. Dafür inszeniert Sword of the Stranger die erste Begegnung zwischen dem Jungen und seinem Hund Tobimaru mit dem namenlosen Samurai amüsant. Sofort wird deutlich, dass die Beziehung zwischen Kotaro, Tobimaru und dem Namenlosen den Film trägt. Schnell wachsen die Protagonisten auch dank ihrer Eigenheiten und einiger nerviger Eigenschaften und Verhaltensweisen ans Herz. Hierbei profitiert der Film von den ruhigen Momenten, in denen Kotaro und der Namenlose im Mittelpunkt stehen. Auf regelmäßige Kämpfe wird trotzdem nicht verzichtet, zumal sich im Laufe des Films ein noch größerer Konflikt abzeichnet. Hier versteht es Sword of the Stranger, die gelungenen Nebenfiguren sinnvoll einzusetzen, um Abwechslung zu garantieren und zugleich mehr Spannung aufzubauen.

Dadurch wird Sword of the Stranger trotz bekannter Samurai-Geschichten-Standards niemals langweilig. Im Gegenteil, der Film schafft es, selbst typische Elemente gut einzubinden und ausreichend interessant zu gestalten. Entsprechend funktionieren auch etwas klischeehafte Szenen oder Figuren, zumal auch ein paar wenige unerwartete Wendungen geboten werden. Zum Ende zieht Sword of the Stranger außerdem spürbar an und gipfelt schließlich in einem grandios inszenierten Finale, das die herausragende Atmosphäre noch einmal hervorhebt. Allgemein profitiert die Geschichte maßgeblich von der dichten Atmosphäre, die auch dem bereits erwähnten Zeichenstil, der stimmungsvollen Musikuntermalung und der guten deutschen Synchronisation zu verdanken ist. Damit ist Sword of the Stranger vielleicht kein innovativer, aber ein sehr guter Samurai-Anime-Film.

Fazit

Sword of the Stranger mag auf zahlreiche bekannte Samurai-Film-Standards setzen, hat mich aber trotzdem gut unterhalten. So versteht es die Geschichte über geheime Pläne der Chinesen in Japan und der Verfolgung Kotaros ausreichend Spannung aufzubauen, um bis zum gelungenen Ende zu fesseln. Vor allem profitiert Sword of the Stranger aber von den sympathischen Hauptfiguren. Kotaro, der Namenlose und auch Hund Tobimaru sind schnell ins Herz geschlossen und ihre Interaktion ist vielschichtig und glaubhaft wachsen sie zusammen. Gleichzeitig sorgen die Ereignisse um die Chinesen und die mit ihnen zusammenarbeitenden Japaner für ausreichend Abwechslung. Zudem garantieren sie auch in den ruhigen Momenten von Kotaros Reise genau das richtige Maß an hervorragend inszenierter Kampf-Action. Dazu gesellen sich die audiovisuell stimmungsvolle Umsetzung und eine gute deutsche Synchronisation, die viel zur dichten Atmosphäre beitragen. Sword of the Stranger mag kein innovativer Samurai-Anime-Film sein, hat mich aber stets gut unterhalten. Genre-Fans sollten Sword of the Stranger unbedingt eine Chance geben.

Kurzfazit: Spannender Samurai-Anime-Film, der trotz bekannter Genre-Standards mit sympathischen Protagonisten-Duo, gelungenen Charakteren, gut inszenierter Action, dichter Atmosphäre und packender Geschichte unterhält.

Vielen Dank an polyband anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Sword of the Stranger!

Details
Titel: Sword of the Stranger
Originaltitel: Stranger: Mukō Hadan
Genre: Historie, Action, Drama
Regie: Masahiro Andō
Studio: Bones Inc.
Produktionsjahr: 2007
Laufzeit: ca. 103 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 29. November 2024
Herstellerseite: Sword of the Stranger (Blu-ray) bei polyband anime
Sword of the Stranger (DVD) bei polyband anime

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