Rezension: Blade & Bastard – Band 1 (Manga)
Auf der Suche nach seiner Vergangenheit erkundet Iarumas in Blade & Bastard Band 1 den gefährlichen Dungeon und trifft ein seltsames Kind.
Ruhm, Reichtum und das Unbekannte locken zahlreiche Abenteurer zum Dungeon. In den düsteren Tiefen warten unbezahlbare Schätze, aber auch der Tod. In jedem Raum, hinter jeder Ecke könnten Monster lauern oder verborgene Fallen versteckt sein. Ein Fehler kann angesichts der Gefahren das Leben kosten. Als Leichensammler erkundet Iarumas den Dungeon auf der Suche nach den Leichen anderer Abenteurer, um sie zur Kirche zu bringen. Dort können sie gegen entsprechende Bezahlung wiederbelebt werden. Aber Iarumas verfolgt ein Ziel: Als einziger aus seiner Gruppe wurde er wiederbelebt und hat seine Erinnerungen verloren. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit und Leichen von Personen, die er kennen könnte, steigt er in die Tiefen des Dungeons hinab. Eines Tages begegnet er dort einem Schwert schwingenden, sich wie ein Hund verhaltenen Kind, das von einem finsteren Clan als Sklave gehalten und ausgenutzt wurde. Kampfstark und wild, folgt Garbage Iarumas fortan überallhin.
Leichensammler und wildes Kind
Die düstere Fantasy-Manga-Reihe Blade & Bastard basiert auf der gleichnamigen, ebenfalls bei altraverse erscheinenden Light-Novel-Reihe von Goblin-Slayer-Autor Kumo Kagyu. Schon ein Blick auf das Cover zeigt, dass Overlord-Illustrator so-bin für das Charakterdesign verantwortlich ist. Mangaka Makoto Fugetsu, bekannt für die Manga-Adaptionen Re:Zero: The Mansion und Granblue Fantasy, erschafft in detailreichen Zeichnungen schon früh in Blade & Bastard Band 1 eine düstere, fesselnde Atmosphäre. Dabei ist die Dark-Fantasy-Reihe in der Welt von Wizardry angesiedelt und nutzt Elemente der vor allem in Japan beliebten Rollenspiele. Trotzdem funktioniert Blade & Bastard Band 1 unabhängig. Wizardry-Fans werden eher kleiner Anspielungen, die Nostalgie wecken, entdecken. Darunter etwa bekannte Zauber oder das Erstellen einer Karte des Dungeons.
Blade & Bastard Band 1 beginnt mit dem Wiederbelebungsversuch von Abenteurern in der Kirche. Allerdings scheitert dies bei zwei Personen. Diese Gelegenheit wird genutzt, um sowohl den Glauben als auch die Methode der Wiederbelebung kurz zu erklären. Gleichzeitig wird Protagonist Iarumas als finsterer, pragmatischer und scheinbar gefühlloser Abenteurer vorgestellt. So zeigt er wenig Empathie für die Trauer der verbliebenen Abenteurer aus der Gruppe der endgültig verstorbenen. Auch sonst wird deutlich, dass Iarumas eine enge Verbindung zur elfischen Priesterin hat und in der Stadt mit Abneigung gesehen wird. Als Leichensammler, der die Leichen von Abenteurern aus dem Dungeon zurückbringt, erfüllt er trotzdem eine wichtige Aufgabe.
Früh begegnet Iarumas bei der Erkundung des Dungeons einem seltsamen Kind, das als einziges aus einer Abenteurer-Gruppe den Angriff von Monstern überlebt hat. Bereits bei dieser ersten Begegnung zeigt das Kind eine enorme Wildheit und ein Talent für den Schwertkampf. Allerdings verhält sich Garbage, so der Name des Kindes, den Iarumas später von einem anderen Abenteurer erfährt, wie ein Hund. Garbage kommuniziert ausschließlich mit Lauten, bellt und knurrt und auch sonst zeigt sich in ihrem Verhalten viel tierisches. Dazu zählt auch die neue Loyalität, die sie Iarumas gegenüber zeigt in dem sie ihm fortan folgt. Das ungleiche Hauptfiguren-Duo ist eine große Stärke des Auftakt-Mangas. Doch auch einige Nebenfiguren wissen zu überzeugen. Zugleich versteht es Blade & Bastard Band 1 mit gut inszenierten Kämpfen gegen Monster und anderen Abenteuer, eine durchaus spannende Geschichte, die düstere Atmosphäre und gut eingebauten Humor bis zum packenden Cliffhanger-Ende zu unterhalten. Ein gelungener Auftakt, der Lust auf die Reihe weckt.
Fazit
Als neue Reihe von Goblin-Slayer-Autor Kumo Kagyu war ich neugierig, was mich bei Blade & Bastard Band 1 erwartet. Verstärkt wurde das noch mehr durch die Verknüpfung mit den Wizardry-Rollenspielen. Doch auch unabhängig davon hätten mich Cover und Geschichte angesprochen. Der Auftakt-Manga der Dark-Fantasy-Reihe hat mich früh gefesselt und bis zum Cliffhanger-Ende nicht mehr losgelassen. Dabei präsentiert sich Blade & Bastard Band 1 als angenehm abwechslungsreich. Erstklassig inszeniert, packend erzählt und mit auflockerndem Humor versehen, versteht es der Manga mich stets zu unterhalten. Daran ändert auch die vielleicht noch etwas gemächlich fortschreitende Geschichte wenig. Zumal trotzdem viel passiert und der Fokus eindeutig auf der Etablierung von Iarumas und Garbage als ungewöhnliches Abenteurer-Duo liegt. Fans düsterer Fantasy-Manga, sollten sich Blade & Bastard Band 1 nicht entgehen lassen. Das gilt auch für Goblin-Slayer- und Wizardry-Fans.
Kurzfazit: Atmosphärischer Dark-Fantasy-Manga, der mit einer abwechslungsreichen Geschichte, dichter Atmosphäre und ungewöhnlichem Hauptfiguren-Duo spannende Genre-Unterhaltung bietet.
Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Blade & Bastard – Band 1!
Details
Titel: Blade & Bastard – Band 1
Originaltitel: Blade & Bastard
Genre: Fantasy, Abenteuer
Verlag: altraverse
Story: Kumo Kagyu
Artwork: Makoto Fugetsu
Character Design: so-bin
Seiten: 188
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-7539-2764-0
Verlagsseite: Blade & Bastard – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 16. September 2024
© Kumo Kagyu / SB Creative Corp. / Shogo Aoki / lack / Square Enix Co., Ltd. / altraverse
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