Rezension: Kizuna no Allele – Staffel 1 (Blu-ray)
Miracle strebt in Kizuna no Allele Staffel 1 ihrem großen Vorbild Kizuna Ai nach und besucht dafür als angehende Digital Artist die ADEN Academy.
An der ADEN Academy werden zukünftige digitale Entertainer ausgebildet. In verschiedenen Kursen für Artists, Designer und mehr wird dort alles unterrichtet, was angehende V-Tuber benötigen. Lehrgänge und fast das gesamte Schulleben finden dabei in virtuellen Welten statt. Miracle ist neu an der ADEN Academy und träumt davon genauso wie ihr großes Vorbild, die künstliche Intelligenz und V-Tuberin Kizuna Ai zu werden. Dafür veröffentlicht sie unterschiedliche Videos und streamt ihre musikalischen Auftritte. Doch der große Erfolg bleibt aus. Während ihrer Zeit an der ADEN Academy, findet sie Freunde und setzt auf deren Unterstützung.
Ausbildung zur V-Tuberin
Bei Kizuna no Allele Staffel 1 handelt es sich im Kern um eine recht typische Slice-of-Life-Musik-Serie mit Schulszenario. Allerdings erhält die von WIT Studio und Signal MD produzierte erste Staffel eine Besonderheit durch die V-Tuber-Thematik. An der ADEN Academy werden die angehenden virtuellen Video-Stars ausgebildet. Dabei verrät bereits der Titel, dass auch die fiktive Virtual-YouTuberin Kizuna Ai eine große Rolle spielt. Kizuna Ai ist nicht nur Teil des Titels der Serie, sondern auch ein großer KI-Star, der einige Jahre vor Beginn der Geschichte verschwunden ist. Als großes Vorbild für Protagonistin Miracle, ist Kizuna Ai trotzdem eng in die Handlung eingeflochten ohne dauerhaft präsent zu sein. Vorwiegend folgen die zwölf Episoden von Kizuna no Allele Staffel 1 dem Werdegang von Miracle an der ADEN Academy. Das schließt sowohl ihren Erfolg als angehende V-Tuberin als auch ihre neuen Freundschaften mit ein.
Dabei setzt Kizuna no Allele Staffel 1 stark auf das außerhalb Japans nicht so bekannte Phänomen der virtuellen YouTuber beziehungsweise V-Tuber. Entsprechend treten die Schüler der ADEN Academy in der virtuellen Schulumgebung mit Avataren, die nicht zwingend ihrem realen Aussehen entsprechen. Das wird zwar nicht bei allen Charakteren genutzt, ist aber zumindest zeitweise ein zentrales Element. Schließlich befasst sich Kizuna no Allele im Laufe der zwölf Episoden auch mit der Frage nach dem eigenen Selbst und der Vorstellung der Figuren von sich beziehungsweise wer sie sein wollen. Das gilt sowohl für Miracle, aber auch für ihre Freundinnen Chris und Noelle sowie den als putziges Wesen auftretenden Marumaru. Allgemein sind es die durchaus charmanten Charaktere, die Kizuna no Allele tragen. Zwar setzt die Serie hierbei auf ein paar bekannte Standards, Miracle und ihre Freundinnen wissen aber trotzdem zu überzeugen und wecken Sympathie sowie Interesse an ihrem Werdegang.
Virtuelle Leichtgängigkeit
Gleichzeitig werden die Möglichkeiten der virtuellen Umgebung sowie regelmäßige Streams der Hauptfiguren gut genutzt. So sind immer wieder Versuche von Miracle mehr Bekanntheit und Beliebtheit eingebunden, was für manche amüsante Szenen sorgt. Auch andere Figuren wie Chris, Noelle, Riz oder Marumaru wissen diesbezüglich zum Humor und zur Stimmung der Serie beizutragen. Außerdem dürfen auch Videospiele und Herausforderungen nicht fehlen. Schließlich bieten die virtuellen Welten gerade dafür die perfekten Umgebungen. Angesichts der Involvierung von Kizuna Ai sowie der V-Tuber-Thematik überrascht es zudem nicht, dass Musik sehr präsent ist. Recht bald streben Miracle und ihre Freundinnen die Teilnahme an einem bedeutsamen Award an. Dafür müssen sie jedoch erst in der Rangliste der ADEN Academy weit genug aufsteigen. Dafür werden diverse Auftritte absolviert. Auffällig ist jedoch, dass die Lieder sehr ähnlich klingen und sich oftmals nur der Text unterscheidet. Hierfür wird zwar eine Handlungserklärung geboten, trotzdem wäre etwas mehr musikalische Abwechslung willkommen.
Allgemein bleibt Kizuna no Allele eher seicht, versteht es aber mit den durchaus sympathischen Hauptfiguren, dem leichtgängigen Humor und der ausreichend interessanten Geschichte, kurzweilig zu unterhalten. Dafür überzeugt Kizuna no Allele Staffel 1 mit flüssigen Animationen, eigenständigen Charakterdesigns sowie gelungener CGI-Einbindung. Trotz der recht ähnlichen gesungenen Lieder ist die Musikuntermalung durchweg gelungen. Abgerundet wird der positive audiovisuelle Eindruck von der sehr guten deutschen Synchronisation. Besonders die Hauptcharaktere sind gut besetzt und verstehen es Miracle und ihren Freundinnen glaubhaft Leben einzuhauchen. Damit bietet Kizuna no Allele Staffel 1 vielleicht nicht die beste, aber zumindest recht angenehme Slice-of-Life-Musik-Unterhaltung. Die ungewohnte V-Tuber-Thematik könnte jedoch nicht jedem gefallen. Angesichts des offenen Endes bleibt zu hoffen, dass KSM Anime auch die zweite Staffel auf deutsch veröffentlicht.
Fazit
Bei Kizuna no Allele Staffel 1 fällt mir ein eindeutiges Urteil schwer. Einerseits ist die Slice-of-Life-Musik-Serie ziemlich seicht, andererseits verstehen es Miracle, Chris, Marumaru, Noelle und Riz in den zwölf Episoden ans Herz zu wachsen. Charmant und sympathisch erzählt die Serie eine zwar etwas simpel, aber kurzweilige Geschichte, die mich durchaus unterhalten hat. Zu verdanken ist das vor allem den Charakteren sowie der leichtgängigen und entspannten Erzählweise. Trotz bekannter Standards und gewohntem Drama, bleibt Kizuna no Allele Staffel 1 immer angenehm ruhig, weshalb sich die zwölf Episoden besonders für zwischendurch eignen. Genre-Fans, die keine Abneigung gegen die Grundthematik haben und sich an einer etwas seichten Serie nicht stören, sollten unbedingt einen Blick wagen.
Kurzfazit: Etwas seichte, aber trotzdem charmante Slice-of-Life-Musik-Serie, die eine leichtgängige Geschichte mit V-Tuber-Thematik und liebenswerten Hauptfiguren erzählt und kurzweilige Genre-Unterhaltung für zwischendurch bietet.
Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Kizuna no Allele – Staffel 1!
Details
Titel: Kizuna no Allele – Staffel 1
Originaltitel: Kizuna no Allele
Genre: Musik, Slice of Life, Coming of Age
Regie: Ken’ichirou Komaya
Studio: WIT Studio, Inc., SIGNAL.MD, Inc.
Produktionsjahr: 2023
Laufzeit: ca. 286 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Character Clips, TV-Spots, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungstermin: 14. November 2024
Herstellershop: Kizuna no Allele – Staffel 1 bei Anime Planet
© KA/Kizuna no Allele PJ
© Kizuna no Allele Partners
© KSM Anime / Plaion Pictures GmbH