Rezension: Alma – Band 2 (Manga)

Ray und Lukanya müssen in Alma Band 2 zur letzten Bastion der Menschheit fliehen und sich dort mit der zwiegespaltenen Gesellschaft auseinandersetzen.

Als Ray beim Angriff der Gijin mühelos einige zerstört, ist Lukanya endgültig überzeugt, dass er Zero, die letzte Hoffnung der Menschheit, ist. Um ihn in Sicherheit zu bringen, riskiert es Lukanya sogar, das von der KI Alma und den Gijin kontrollierte Internet wieder zu aktivieren, um das Mutterland kontaktieren zu können. Doch der Angriff ist zu übermächtig, weshalb sie Ray in Sicherheit bringen muss. In der letzten Bastion der Menschheit erwartet Ray und Lukanya kein warmer Empfang. Rays Dasein als Zero wird in Frage gestellt und er muss sich mit einigen fragwürdigen Personen auseinandersetzen, lernt jedoch auch das Leben der hunderttausenden dort lebenden Menschen kennen. Lukanya muss sich derweil für ihre Entscheidungen rechtfertigen. Dabei verfolgen ihre Brüder Finn und Arias eigene Ziele.

Postapokalyptische Gesellschaft

Alma Band 2 knüpft nahtlos an den Vorgänger an und inszeniert direkt zu Beginn noch einmal Rays Abwehr der angreifenden Gijin. Dadurch wird deutlich, dass es sich bei ihm um keinen einfachen Jugendlichen handelt. Vielmehr ist Ray tatsächlich Zero und somit die Hoffnung der Menschheit, die KI Alma besiegen zu können. Während Lukanya einige schwierige Entscheidungen trifft, muss sie zugleich versuchen, Ray in Sicherheit zu bringen. Hier baut Alma Band 2 ausreichend Spannung auf und verknüpft die Bedrohung für Ray, Lukanya und ihre Soldaten mit ein wenig Humor. Das garantiert etwas Abwechslung, was gerade angesichts der anschließend weitgehend ernsten Geschichte einen angenehmen Einstieg in den Manga ermöglicht.

Schon bald kommt es zur mehr oder weniger freiwilligen Flucht aus der Stadt, doch genau das führt zu einigen gut inszenierten Kämpfen gegen die als Gijin bekannten Maschinen. Hier dürfen sowohl Ray als auch Lukanya zeigen, was sie können und zugleich stärker zusammenwachsen. Ein Umstand, der gerade im letzten Viertel des Mangas entscheidend ist und eine wichtige Wendung maßgeblich beeinflusst. Zuvor inszeniert Alma Band 2 jedoch die Gesellschaft der letzten Bastion der Menschheit in Moskau. Dort müssen sich Ray und Lukanya großen Herausforderungen stellen und Ray muss erkennen, wie unterschiedlich Menschen sein können. Gerade Lukanyas Familie ist recht zwielichtig. Das trägt viel zur Spannung bei, auch wenn Alma Band 2 weiterhin auf bekannte Genre-Standards und Charakter-Stereotypen setzt. Ausgeglichen wird beides mit gut umgesetzten kleinen Figuren-Entwicklungen sowie der weiterhin stimmungsvollen Welt.

Allgemein gelingt es Alma Band 2 wieder sehr gut, die Gesellschaft und Welt der Science-Fiction-Geschichte weiter auszubauen. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf der Struktur der verbliebenen Menschen. Allerdings konzentriert sich der Manga nicht ausschließlich auf Militär, Politik und Führungsebenen, sondern nutzt mit kleinen Kniffen auch das Leben der Zivilisten. Hier profitiert die Geschichte spürbar von den trotz kleinerer Stereotypen gut geschriebenen und sehr individuellen Charaktere. Das gilt gleichermaßen für Ray und Lukanya als auch für neue Akteure wie Lukanyas Familie oder Rays neuen Begleiter Rucci. Trotz einiger offensichtlich beabsichtiger unsympathischer Charaktereigenschaften und Entscheidungen, tragen alle Charaktere zur packenden Atmosphäre und spannenden Geschichte, die schließlich in einem gelungenen Cliffhanger gipfelt, bei.

Fazit

Alma Band 2 baut wie erwartet auf den Grundlagen des Vorgängers auf und erweitert diese. Dabei bleibt der Science-Fiction-Manga bei Geschichte und Charakteren dem eingeschlagenen Weg treu. Trotz einiger Genre-Standards und Figuren-Stereotypen, wissen Handlung und Charaktere jedoch durchweg zu überzeugen. Das ist auch der stimmungsvollen Inszenierung und abwechslungsreichen Erzählweise zu verdanken. Anfangs actionreich mit etwas Humor, zieht Alma Band 2 noch vor der Hälfte spürbar an, wird ernster, setzt aber auch auf auflockernde ruhige Szenen. Gleichzeitig wird die Welt weiter ausgebaut, was auch mit Blicken in die Vergangenheit viel zum kurzweiligen Science-Fiction-Lesespaß beiträgt. Wer bereits den Vorgänger gerne gelesen hat, kann wieder bedenkenlos zugreifen.

Kurzfazit: Stimmungsvoller Science-Fiction-Manga, der trotz kleiner Schwächen abwechslungsreiche, packende und kurzweilige Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Alma – Band 2!

Details
Titel: Alma – Band 2
Originaltitel: Alma
Genre: Science-Fiction
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Shinji Mito
Seiten: 192
Preis: 12,00 €
ISBN: 978-3-75730-343-3
Verlagsseite: Alma – Band 2 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 06. Juni 2024

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