Rezension: The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 1 (Manga)
Aya verliebt sich in The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 in den Plattenladen-Mitarbeiter, ohne zu ahnen, dass er in Wahrheit ihre Mitschülerin Mitsuki ist.
Oberschülerin Aya Osawa ist auf den ersten Blick ein typisches Girlie. Aufgestylt, hübsch und beliebt, zieht sie viel Aufmerksamkeit auf sich. Doch es stimmt sie traurig, dass niemand ihre Leidenschaft zu alternativer, westlicher Musik teilt. Als sie einen kleinen Plattenladen entdeckt, ist sie sofort vom dortigen Angebot begeistert. Außerdem arbeitet dort ein hübscher geheimnisvoller Junge mit fantastischem Musikgeschmack. Sofort schwärmt Aya für ihn und hofft, ihm näherzukommen. Dass er immer wieder mit ihr flirtet, trägt zu ihrer Verliebtheit nur noch mehr bei. Allerdings ahnt Aya nicht, dass es sich bei dem Mitarbeiter in Wahrheit um ihre unscheinbare Klassenkameradin und Sitznachbarin Mitsuki Koga handelt. Dieser ist die ganze Situation unangenehm und eigentlich will sie alles aufklären, verfällt aber immer wieder in schnulzig, flirtende Aussagen, wenn sie im Plattenladen Aya begegnet.
Musikalische Leidenschaft
Ursprünglich hat Mangaka Sumiko Arai die Slice-of-Life-Girls-Love-Reihe Kininatteru Hito ga Otoko ja Nakatta auf Twitter veröffentlicht. Nachdem die Romantik-Comedy-Geschichte in Japan bereits zwei Bände erhalten hat, ist mit The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 der Auftakt bei Carlsens Label Hayabusa auf deutsch erschienen. Die Geschichte folgt den Oberschülerinnen Aya Osawa und Mitsuki Koga, die auf ungewöhnliche Weise zueinander finden. Aya liebt als typisches Girlie alternative, westliche Musik. Doch von Bands wie Nirvana, Black Sabbath oder den Red Hot Chilli Peppers haben ihre Freundinnen noch nie etwas gehört. Deshalb kann sie ihre Leidenschaft für Musik mit niemandem teilen. Das ändert sich als sie in einem kleinen Plattenladen einen süßen, jungen Mitarbeiter kennenlernt. Der stets in schwarz gekleidete und eine Mund-Nasen-Maske tragende Musik-Liebhaber teilt ihre Liebe zu rockigen Klängen. Sofort ist Aya Feuer und Flamme und verliebt sich in den für sie namenlosen Mitarbeiter. Schon nach wenigen Seiten wird jedoch enthüllt, dass es sich bei ihm um Ayas unscheinbare Klassenkameradin und Sitznachbarin Mitsuki Koga handelt. Statt das Missverständnis aufzuklären, flirtet sie ungewollt immer wieder im Plattenladen mit Aya, wodurch sie sich näher kommen.
The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 setzt auf eine Erzählweise in kleinen Unterkapiteln. So sind die drei Kapitel jeweils in kleine, oft nur vier Seiten lange Szenen aufgeteilt. Diese knüpfen allerdings gekonnt aneinander und ermöglichen einen angenehmen Lesefluss, der schnell an den Manga fesselt. Zumal die Unterkapitel auch maßgeblich zur Charakterentwicklung und -darstellung sowie Geschichte beitragen. Regelmäßig wechselt die Perspektive und ermöglicht so verschiedene Blickwinkel auf Situationen sowie die sich entwickelnde Beziehung von Aya und Mitsuki. Dabei setzt The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 auf leichtgängigen, perfekt platzierten Humor sowie knisternde Romantik zwischen den Protagonistinnen. Gleichzeitig erhalten Aya und Mitsuki viel Aufmerksamkeit, wodurch nicht nur ihre Persönlichkeiten deutlich werden, sondern es auch leicht fällt, Sympathie für sie zu entwickeln und mit ihnen zu fiebern. Unterstützt werden sie dabei von einigen nicht weniger gelungenen Nebenfiguren wie Mitsukis Onkel Joe, Ayas Freundinnen Chizuru und Mao sowie ihrem Klassenkamerad Narita. Dabei rücken sie auch zeitweise in den Mittelpunkt und Szenen werden aus ihren Blickwinkeln erzählt. Dadurch erhalten Joe, Chizuru, Mao und Narita viel Tiefe, was auch wichtig ist, da sie maßgeblichen Einfluss auf die Protagonistinnen haben.
Allgemein gelingt es The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 eine überaus angenehme Slice-of-Life-Romantik-Comedy-Geschichte mit Girls-Love-Ausrichtung zu erzählen. Zu verdanken ist das vor allem den Hauptfiguren, die schnell ins Herz geschlossen sind, doch auch der Humor trägt viel zur unterhaltsamen Geschichte bei. Unterstützt wird diese zudem von der einzigartigen Atmosphäre, die stark auf die Musik-Thematik setzt. Ayas und Mitsukis Leidenschaft für alternative, westliche Bands und Musiker ist ein zentraler Faktor, der viel Einfluss auf ihre Beziehung hat. Gleichzeitig ist es leicht sich in bestimmte Situationen zu versetzen, wenn auf bekannte Lieder angespielt wird. Zusätzlich versteht es Mangaka Sumiko Arai die Geschichte in gelungenen Zeichnungen darzustellen. Dabei fällt vor allem die Verwendung eine grellen Grüntons abseits der sonstigen Schwarz-weiß-grau-Bilder auf. Dieser Farbaspekt hebt bestimmte Details gekonnt hervor. Dadurch werden etwa die Charaktere noch stärker in den Mittelpunkt gerückt oder Hintergründe erhalten eine größere Wirkung. Zusätzlich wird das grün für besondere Effekte, etwa einen starken Ausdruck in den Augen genutzt. Das unterstreicht noch mehr die sowieso lebendige Mimik der Charaktere und zeigt, wie viel die Zeichnungen zur Stimmung und zum Lesespaß von The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 beitragen. Bedauerlich ist nur, dass das offene Ende erst im Januar 2025 mit der Veröffentlichung des zweiten Bandes aufgelöst wird.
Fazit
The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 ist schon aufgrund der Erzählstruktur in kurzen Unterkapiteln sehr eigenständig. Der verwendete Grünton in den Zeichnungen verleiht der Slice-of-Life-Romantik-Comedy-Geschichte noch eine zusätzliche Individualität und fügt sich hervorragend in den Manga ein. Zugleich versteht es der Girls-Love-Manga mich mit der ruhig erzählten Geschichte über Musik-Leidenschaft, Verwechslung und Liebe früh zu fesseln und bis zum Ende nicht mehr loszulassen. Aya und Mitsuki habe ich schnell ins Herz geschlossen und immer wieder mit ihnen mitgefiebert. Zugleich setzt Mangaka Sumiko Arai auf gut platzierten Humor, der nicht nur für Auflockerung sorgt, sondern auch maßgeblich zur Charakterdarstellung beiträgt. Bis zum offenen Ende, versteht es The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 1 damit abwechslungsreichen sowie gefühlvollen und witzigen Lesespaß zu bieten. Dabei funktioniert die Geschichte gleichermaßen als Slice-of-Life-, Romantik-Comedy- und Girls-Love-Erzählung, weshalb Fans aller drei Genres unbedingt zumindest reinlesen sollten.
Kurzfazit: Stimmungsvoller Slice-of-Life-Romantik-Comedy-Manga, der eine vielschichtige Girls-Love-Geschichte über Musik-Leidenschaft mit liebenswerten Protagonistinnen in individuellen Zeichnungen erzählt und mit Witz und Romantik charmanten Lesespaß garantiert.
Vielen Dank an Carlsen Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 1!
Details
Titel: The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 1
Originaltitel: Kininatteru Hito ga Otoko ja Nakatta
Genre: Romantik, Comedy, Slice of Life, Girls Love
Verlag: Hayabusa
Mangaka: Sumiko Arai
Seiten: 184
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-551-62429-1
Verlagsseite: The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 1 bei Carlsen Manga
Erscheinungsdatum: 30. Juli 2024
© 2023 Sumiko Arai / Kadokawa Corporation
© 2024 Carlsen Verlag GmbH