Rezension: Death Dealer – Band 1 (Comic)

Der verfluchte Barbar Kur versucht in Death Dealer Band 1 den Dämon in seinem Helm zu kontrollieren und eine Frau und ihr Baby zu retten.

Kur ist verflucht auf ewig dem in seinem Helm gebannten Dämon ausgesetzt zu sein. Mit allen Mitteln versucht Kur, seine Wut zu kontrollieren und nicht die teuflische Macht des Dämons zu nutzen. Gemeinsam sind sie der Death Dealer und sobald Kur dies ausspricht, übernimmt der Dämon die Kontrolle. Dann wütet der Barbar und schlachtet brutal seine Feinde und Verbündete nieder. Um seine begangene Schuld zu sühnen, hat sich Kur an einen abgelegenen Ort zurückgezogen. Auf der Jagd rettet er im Wald die von Wölfen umzingelte Admira und ihren Sohn Mesh. Schnell baut er eine Bindung zu ihnen auf. Doch finstere Mächte sind hinter dem Death Dealer her und in einem Moment der Unachtsamkeit werden Admira und Mesh entführt. Kur setzt alles daran, um sie zu retten.

Verfluchter Krieger

Der amerikanische Science-Fiction- und Fantasy-Illustrator Frank Frazetta entwarf den Death Dealer 1973 für ein Gemälde, das dem finsteren Krieger große Popularität einbrachte. Roman- und Comic-Reihen, Pen-&-Paper-Rollenspiel-Abenteuer, Sammelfiguren und mehr folgten. Die bei Cross Cult erscheinende neue Comic-Reihe nimmt sich dem verfluchten Barbaren Kur und weiteren von Frazetta entworfenen Figuren an und erzählt eine düstere Fantasy-Geschichte. Dabei verzichtet der erste Band zu Beginn auf eine Erläuterung von Kur und dem in seinem Helm eingesperrten Dämon, mit dem er gemeinsam zum Death Dealer wird. Erst nach etwa der Hälfte des Comics verrät ein Rückblick, wie Kur zum Death Dealer wurde. Zuvor konzentriert sich die Geschichte auf die Vorstellung von Kur, seine Verbindung zu dem Helm und sein Dasein als Death Dealer sowie die Begegnung mit Admira und Mesh.

Es fällt auf, dass nicht nur Kur, sondern auch Admira eher einfach strukturiert sind. Sonderlich viel Tiefe sollte von den Charakteren gerade zu Beginn nicht erwartet werden. Das ist allerdings nicht zwingend negativ. Schließlich hat gerade Kur noch genug Zeit sich zu entfalten und zeigt im Verlauf von Death Dealer Band 1 auch einige weitere Aspekte seiner Persönlichkeit. Zugleich erfüllt er als Hauptfigur durchaus seinen Zweck und versteht es, die Geschichte zu tragen. Dabei setzt Death Dealer Band 1 auf bekannte Sword-and-Sorcery-Standards, wie sie auch von Conan der Barbar bekannt sind. Kur ist ein muskulöser Krieger, der geschickt und brachial seine Axt schwingt und eine anziehende Wirkung auf Frauen hat. Entsprechend dürfen weder blutige Kämpfe noch kurze erotische Szenen inklusive Sex nicht fehlen. Trotz der manchmal etwas holprigen Erzählweise, fügt sich alles gut zusammen, so dass Death Dealer Band 1 spannende und düstere Fantasy-Comic-Unterhaltung bietet.

Gleichzeitig versteht es der Auftaktband nicht nur wichtige Charaktere wie Kur, den verfluchten Helm oder die Zauberin ausreichend zu etablieren, auch Szenario und Welt erhalten genau das richtige Maß an Aufmerksamkeit. So wird zwar vorwiegend in den Dialogen, aber auch in den detailreichen Zeichnungen ein Eindruck von der brutalen und harten Welt geboten. Zudem verfolgt Death Dealer Band 1 eine interessante Prämisse zum im Hintergrund laufenden Kampf, in den Kur unweigerlich verwickelt wird. Hier baut der Comic genau das richtige Maß an Spannung auf, um nach dem Cliffhanger-Ende Interesse am Nachfolger zu wecken. Dazu trägt auch das zusätzliche, fünfte Kapitel bei, das sich statt auf Kur auf die Meerhexe konzentriert. Ein gelungener Abschluss des Reihen-Auftaktes, der zusätzliche Neugier weckt.

Fazit

Da ich das Gemälde von Frank Frazetta und somit die Figur des Death Dealers kenne, war ich gespannt auf die Comic-Reihe rund um den verfluchten Barbaren Kur. Death Dealer Band 1 mag nicht ganz an andere Sword-&-Sorcery-Fantasy-Comic-Reihen wie Conan der Barbar heranreichen, hat mich aber trotzdem gut unterhalten. Gerade Kur als verfluchter Krieger, der gezwungen ist, seinen Helm, in dem ein mächtiger Dämon gebannt ist, immer zu tragen, ist eine tragische Hauptfigur. Das Leid des Barbaren wird im Laufe der Geschichte ausreichend vermittelt, so dass auch das offene Ende seine Wirkung entfalten kann. Zwar bleibt Death Dealer Band 1 dabei bekannten Genre-Standards treu, das wirkt sich aber nicht negativ aus. Vielmehr führt das zu angenehm kurzweiliger Sword-&-Sorcery-Fantasy-Unterhaltung, die mit einer spannenden Welt und einer düsteren Stimmung zu fesseln weiß. Zusätzlich überzeugen Nebenfiguren wie die Zauberin oder die Meerhexe und wecken zusätzlich mein Interesse an der Reihe. Auch deshalb bin ich bereits gespannt, wie die Geschichte im Nachfolger weitergeht. Fantasy- und Sword-&-Sorcery-Fans sollten unbedingt einen genauen Blick wagen.

Kurzfazit: Spannender Sword-&-Sorcery-Fantasy-Comic, der trotz kleiner Schwächen mit gelungenen Charakteren, düsterer Atmosphäre und fesselnder Geschichte unterhält.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Death Dealer – Band 1!

Details
Titel: Death Dealer – Band 1
Originaltitel: Death Dealer
Genre: Fantasy
Verlag: Cross Cult
Text: Mitch Iverson (#1-4), Torun Gronbekk (#5)
Zeichnungen: Stefano Martino (#1-4), Leonardo Manco (#4), Axel Medellin (#4), Diego Galindo (#5)
Farben: Luis Antonio Delgado
Seiten: 160
Preis: 25,00 €
ISBN: 978-3-98666-510-4
Verlagsseite: Death Dealer – Band 1 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2024

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