Rezension: Spider-Man: Im Netz des Grauens (Comic)

Ein seltsames Lied und Schlaflosigkeit setzen Peter Parker in Spider-Man: Im Netz des Grauens zu und eines Morgens erinnert sich niemand mehr an ihn.

In seinen Träumen wird Peter Parker von einem seltsamen Lied, das er kurz darauf auch in der Realität hört, verfolgt. Alptraum für Alptraum sorgen bald dafür, dass Peter an Schlaflosigkeit leidet und Wirklichkeit und Illusion immer mehr miteinander verschwimmen. Doch nicht nur Peter scheint von dem Lied und seinem Einfluss betroffen zu sein. Langsam breitet sich die Finsternis der Alptraum-Dimension immer weiter aus und zieht Peter an. Eines Morgens scheint sich zudem niemand mehr an ihn zu erinnern. Erst ist seine Wohnung wie verändert und dann erkennen ihn Tante May und Mary Jane nicht mehr. Als wäre das nicht genug, sind auch seine Spider-Man-Kräfte weg. Als er eine geheimnisvolle Botschaft erhält, werden die Dinge immer unheimlicher und erschreckender und konfrontieren Peter mit einer wachsenden Angst.

Alptraumhafte Schrecken

Peter Parker alias Spider-Man muss sich in Spider-Man: Im Netz des Grauens seinem bisher vielleicht erschreckendstem Kampf stellen. Autor Saladin Ahmed und Zeichner Juan Ferreyra schicken den Marvel-Helden in eine alptraumhafte Horror-Geschichte, die Peter mit Schlaflosigkeit und tief empfundener Angst konfrontiert. Dabei umfasst der Sammelband die komplette und eigenständige Kurz-Reihe Spine-Tingling Spider-Man. Den Auftakt bildet dabei der besonders lange und für sich stehende Prolog von Heft Nr. 0. Hier wird Peter von einem Lied aus seinen Alpträumen bis in die Realität verfolgt. Schlaflosigkeit, das Schicksal anderer Menschen und ein erschreckender Feind sorgen dafür, dass sich Peter einer schaurigen Finsternis stellen muss. Bereits hier beweist der Comic-Sammelband eine hochspannende und gruselige Stimmung, die vor Schrecken die Haare zu Bergen stehen lassen.

Noch schauderhafter wird es in der vierteiligen zweiten Geschichte. Nach einem Kampf mit seinem Klon Spidercide, erwacht Peter am nächsten Morgen in seiner völlig veränderten Wohnung. Weder sein Vermieter, noch Tante May oder Mary Jane scheinen ihn zu kennen. In seiner Not kann Peter nicht einmal auf seine Spider-Man-Kräfte, die verschwunden sind, noch auf die Hilfe seiner Superhelden-Freunde zählen. Schließlich führt ihn eine geheimnisvolle Botschaft in den wahren Schrecken. Gejagt, angegriffen und hilflos, wird Peter mit großer Angst konfrontiert. Ein Umstand, der spürbar die Psyche und Seele des eigentlichen Superhelden belastet. Dabei gelingt es der Geschichte, auf eindrucksvolle Weise eine packende und erschreckende Horror-Stimmung zu erzeugen und mit den hochspannenden Ereignissen von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und zugleich Zweifel an Realität und Illusion in Peters Welt zu wecken. Ein eindrucksvolles und zugleich alptraumhaftes Horror-Comic-Vergnügen, das Spider-Man auf ungeahnte Weise zeigt.

Zur schaurigen Atmosphäre und der erstklassigen Inszenierung haben die Zeichnungen von Juan Ferreyra einen großen Anteil. Die schaurigen Gegenspieler von Peter alias Spider-Man sind erschreckend gestaltet und zugleich schaffen es die Bilder den Horror exzellent zu vermitteln und die Stimmung noch finsterer und alptraumhafter erscheinen zu lassen. Dazu tragen nicht nur die Figuren-Designs und schreckliche Wesen, sondern auch die einzigartige Farbgebung viel bei. Somit ist Spider-Man: Im Netz des Grauens auch visuell ein absoluter Horror-Hochgenuss, der den Genre-Lesespaß mit Spider-Man perfekt abrundet.

Fazit

Ein Horror-Comic mit Spider-Man? Da musste ich zugreifen. Schließlich gehört Marvels Wandkrabbler zu meinen liebsten Superhelden und ihn in einer alptraumhaften Geschichte zu erleben klingt überaus interessant. Spider-Man: Im Netz des Grauens hat über weite Teile meine Erwartungen übertroffen. Die schaurige Geschichte schafft es, im Einklang mit den stimmungsvollen Zeichnungen mich von der ersten bis zur letzten Seite zu packen und mich mit einer exzellenten Horror-Atmosphäre zu konfrontieren. Peter Parkers alptraumhafte Erlebnisse sind anschaulich erzählt, inszeniert und gezeichnet, so dass sich in den besten Momenten regelrecht die Haare vor Schrecken aufstellen. Ein einzigartiges Spider-Man-Comic-Erlebnis, das sich kein Fan des Spinnen-Helden entgehen lassen sollte.

Kurzfazit: Stimmungsvolles und packendes Spider-Man-Horror-Comic, das eine alptraumhafte Geschichte mit schaurig-schönen Zeichnungen erzählt und einzigartigen Genre-Lesespaß garantiert.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Spider-Man: Im Netz des Grauens!

Detail
Titel: Spider-Man: Im Netz des Grauens
Originaltitel: Spine-Tingling Spider-Man 0-4
Genre: Horror
Verlag: Panini
Autor: Saladin Ahmed
Zeichnungen: Juan Ferreyra
Seiten: 184
Preis: 24,00 €
Verlagsseite: Spider-Man: Im Netz des Grauens bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 25. Juni 2024

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