Rezension: The Dreaming Boy is a Realist – Complete Edition (Blu-ray)
Als Wataru in The Dreaming Boy is a Realist plötzlich aufhört, der hübschen Aika hinterherzulaufen, weckt das nicht nur ihr Interesse an ihm.
Seit der Mittelschule verehrt Wataru Sajo seine hübsche Mitschülerin Aika Natsukawa. Mittlerweile auf der Oberschule hat Wataru es noch immer nicht aufgegeben, ihr täglich seine Gefühle zu gestehen und sie zu fragen, ob sie mit ihm ausgeht. Obwohl Aika ihm immer wieder einen Korb gibt, ist Wataru neben Kei Ashida, einer gemeinsamen Klassenkameradin der beiden, Aikas einziger engerer Kontakt in der Schule. Als er eines Tages plötzlich zu dem Schluss kommt, dass er Aika nicht würdig ist, beginnt er sich von ihr zu distanzieren. Verwundert darüber, beschäftigt sich Aika mehr mit Wataru und fragt sich, warum er sie auf einmal meidet. Gleichzeitig beginnen sich andere Mädchen für Wataru zu interessieren.
Veränderte Verehrung
The Dreaming Boy is a Realist erzählt von Oberschüler Wataru Sajo, der schon seit der Mittelschule in seine beliebte und hübsche Klassenkameradin Aika Natsukawa verliebt ist. Das zeigt er dadurch, dass er ihr in der Schule stets hinterherläuft und seine Gefühle offen zeigt. Obwohl er jedes Mal einen Korb bekommt, fragt er Aika immer wieder, ob sie mit ihm ausgeht. Eine solche Situation auf dem Weg zur Schule stellt auch den Einstieg in die zwölfteilige Anime-Adaption von Okemarus Light-Novel-Reihe Yumemiru Danshi wa Genjitsu Shugisha, die auf deutsch unter dem Titel My Dreamy Realist bei Dokico erscheint, dar. Als Wataru jedoch fast von einem Fußball getroffen wird, verändert sich seine Sicht auf die Welt plötzlich und er beginnt Abstand von Aika zu nehmen. Schließlich ist er zu der Erkenntnis gekommen, dass er ihrer nicht würdig ist. Damit wandelt sich der anfangs lebhafte, anhängliche Protagonist scheinbar schlagartig in einen wesentlich ruhigeren, nachdenklichen Charakter, was auch sein Umfeld irritiert. Hier zeigt The Dreaming Boy is a Realist einen eigenständigen Ansatz für das wenig innovative Romantik-Comedy-Schulszenario. Allerdings setzt sich die Serie bereits aufgrund der Ausgangslage ausreichend ab und schafft es in den zwölf Episoden kurzweilige, wenn auch manchmal typische Genre-Unterhaltung zu bieten.
So verändert Watarus Wandel nicht nur seinen, sondern auch Aikas Alltag. Nicht mehr ständig von ihm umgeben, beginnen auch andere Klassenkameraden außer Watarus und Aikas gemeinsamer Freundin Kei mit Aika zu sprechen. Mit Sasaki tritt sogar jemand auf, der offensichtlich an Aika interessiert ist und mit ihr ausgehen möchte. Derweil weckt Wataru die Aufmerksamkeit von anderen Mädchen. Allerdings bedeutet das nicht, dass er plötzlich in den Mittelpunkt eines Harems mit zahlreichen potenziellen Freundinnen rückt. Stattdessen bleibt The Dreaming Boy is a Realist bodenständiger und bringt Wataru, der nicht mehr nur auf Aika fokussiert ist, mit anderen Personen in Kontakt. So bekommt er es mit dem Sittenkommitte und dessen Vorsitzender Rin Shinomiya oder dem Schülerrat, dem seine ältere Schwester Kaede als Vize-Schulsprecherin angehört, zu tun. Doch auch abseits der Schule lernt er neue Menschen wie die hübsche Fuka kennen. Parallel dazu bleibt die Beziehung zwischen Wataru und Aika stets präsent und verändert sich merklich.
Veränderte Beziehung
Sanft und gemächlich beginnen die verschiedenen Charaktere zusammenzuwachsen und Wataru, aber auch Aika zu beeinflussen. Dabei zeigt sich, wie gut die Figuren trotz einiger Stereotypen, Standards und Klischees geschrieben sind. Besonders Wataru und Aika als Hauptfiguren, doch auch Nebencharaktere wie Kei, Kaede, Shinomiya, Fuka und Mina sind sympathisch und sorgen dafür, dass es stets unterhaltsam ist, mehr über sie zu erfahren. Natürlich dürfen kleine Missverständnisse, Eifersucht und unangenehme Situationen nicht fehlen. Diese fallen aber im Vergleich zu vielen anderen romantischen Komödien natürlicher und undramatischer aus. Dadurch bleibt The Dreaming Boy is a Realist stets angenehm leichtgängig und kurzweilig. Allerdings fällt der Humor eher seicht aus und ordnet sich eindeutig der Romantik-Slice-of-Life-Geschichte unter. Das ist aber keineswegs negativ, sondern passt sehr gut zur Serie und ändert nichts am Genre-Spaß, den die zwölf Episoden bis zum durchaus gelungenen, wenn auch offensichtlich nicht abgeschlossenen, Ende bieten.
Ebenfalls überzeugen können die in einem schönen Zeichenstil gehaltenen flüssigen Animationen. Besonders die Charaktermodelle sind hübsch und natürlich gestaltet. Wataru, Aika, Kei und die anderen verfügen über einen hohen Wiedererkennungswert und viel Eigenständigkeit, was auch der lebhaften Gestik und Mimik zu verdanken ist. Hier greifen auch die oftmals guten Kamerawinkel, die Figuren und Situationen gekonnt in Szene setzen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Untermalt wird das Geschehen von einem eher unpräsenten Soundtrack, was jedoch nicht negativ auffällt, zumal Intro und Ending gut zur Serie passen. Abgerundet wird The Dreaming Boy is a Realist von der sehr guten deutschen Synchronisation, bei der besonders die Stimmen der Hauptfiguren zu überzeugen wissen.
Fazit
Grob betrachtet ist The Dreaming Boy is a Realist eine typische Romantik-Comedy-Anime-Serie im Oberschul-Setting. Allerdings setzt sich die zwölfteilige Serie durch die Grundprämisse der Geschichte von anderen Genre-Vertretern ab. Dadurch erhält The Dreaming Boy is a Realist eine hohe Eigenständigkeit und Individualität, die viel zur natürlichen und bodenständigen Art der Serie beiträgt. Gleichzeitig wissen Wataru, Aika, Kei und die anderen Charaktere die Geschichte auf sympathische und charmante Weise zu tragen, wodurch auch kleine Stereotypen, Standards und Klischees nicht mehr auffallen. Allerdings sollte nicht mit allzu viel Humor gerechnet werden. Zum Lachen haben mich die zwölf Episoden nie gebracht. Manchmal musste ich allerdings ein wenig schmunzeln. Doch die Serie versucht auch nicht, mit großartigen Witzen oder Slapstick eine Pointe nach der anderen zu zünden. Vielmehr steht die Romantik-Slice-of-Life-Geschichte im Mittelpunkt, was mir wirklich gut gefallen hat. Genre-Fans, die ruhige, bodenständige Romantik-Comedy-Slice-of-Life-Serien mögen, sollten The Dreaming Boy is a Realist eine Chance geben.
Kurzfazit: Unterhaltsame Romantik-Comedy-Slice-of-Life-Serie, die auf eine ruhige Alltagsgeschichte mit sympathischen Charakteren und natürlichen Beziehungen setzt.
Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Dreaming Boy is a Realist – Complete Edition!
Details
Titel: The Dreaming Boy is a Realist – Complete Edition
Originaltitel: Yumemiru Danshi wa Genjitsushugisha
Genre: Romantik, Slice of Life, Comedy
Regie: Kazuomi Koga
Studio: Studio Gokumi, AXsiZ Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2023
Laufzeit: ca. 284 Minuten (Blu-ray), ca. 272 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Opening- und Ending-Song, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungstermin: 25. Juli 2024
Herstellershop: The Dreaming Boy is a Realist – Complete Edition bei Anime Planet
© Okemaru, HOBBY JAPAN/The Dreaming Boy is a Realist Project
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