Rezension: RE:cycle of the Penguindrum (Blu-ray)

Im Auftrag eines mysteriösen Pinguinhuts suchen die Brüder Kanba und Shōma in RE:cycle of the Penguindrum nach dem Penguindrum, um ihre Schwester Himari zu retten.

Ohne zu wissen, wo sie sind, durchstreifen die beiden Kinder Kanba und Shōma die Stadt und landen in einer geheimnisvollen Bibliothek. Dort präsentiert ihnen die ungewöhnliche Bibliothekarin Momoka ihr Schicksal und ihre Vergangenheit. Als Jugendliche leben die Brüder Kanba und Shōma mit ihrer kleinen Schwester Himari zusammen. Himari leidet an einer schweren Krankheit und stirbt plötzlich. Jedoch wird ihr Leben von einem mysteriösen Pinguinhut, den sie beim Besuch im Aquarium gekauft hat, gerettet. Das unbekannte Wesen, das die Kontrolle über Himari übernimmt, sobald diese den Pinguinhut trägt, verlangt von Kanba und Shōma, dass sie das Penguindrum finden. Nur wenn ihnen das gelingt, kann Himaris Leben dauerhaft gerettet werden. Derweil ist Ringo Oginome, die im Besitz des Penguindrums sein soll, davon überzeugt, dass ihr Schicksal im Tagebuch ihrer verstorbenen Schwester niedergeschrieben ist. Außerdem versuchen Masako Natsume und andere ebenfalls an das Penguindrum zu gelangen, um ihre geliebten Schicksalsmenschen zurückzuholen.

Zusammengefasstes Schicksal

RE:cyclce of the Penguindrum ist zum zehnjährigen Jubiläum der Mystery-Drama-Serie Penguindrum aus dem Jahr 2011 angekündigt worden. Erschienen sind die beiden Recap-Filme, die die Geschichte der Serie zusammenfassen, im April und Juli 2022 in Japan. Genauso wie der Serie, spendiert peppermint anime den beiden RE:cycle-of-the-Penguindrum-Filmen eine deutsche Veröffentlichung. Dabei erzählt Teil 1: Your Train Is the Survival Tactic die erste Hälfte der Serie nach, während Teil 2: I Love You die zweite Hälfte umsetzt. Wie für Recap-Filme üblich, wird die Geschichte mit bekannten Szenen in einer kürzeren Laufzeit erneut erzählt. Allerdings ergänzt RE:cycle of the Penguindrum die Serie um eine komplett neue Rahmengeschichte. Diese bietet für Fans zumindest etwas Mehrwert, ohne jedoch wirklich notwendige Ergänzungen zur Handlung zu bieten.

Als Recap-Filme überrascht es nicht, dass sich die Geschichte von Penguindrum nicht so entfalten kann wie in den vierundzwanzig Episoden der Serie. Dadurch gehen einige abgedrehte Momente und kryptische Geheimnisse verloren. Außerdem kommen einige Charaktere wie Masako oder Yuri deutlich kürzer daher und ganze Nebenhandlungsstränge fehlen. Zwingend negativ wirkt sich das jedoch nicht aus. Während Fans der Serie RE:cycle of the Penguindrum als ordentliche Auffrischung ihrer Erinnerungen nutzen können, erhalten Neueinsteiger zwei spannende Filme mit einer komplexen, rätselhaften Geschichte. Hier zeigt sich wie gut die Handlung zusammengefasst wurde und dass trotz fehlender Elemente eine ähnliche Faszination aufgebaut werden kann wie bei der Serie. Das ist vor allem der gekonnten Inszenierung zu verdanken. So liegt der Fokus eindeutig auf Kanba und Shōma, während sogar Himari und Ringo kleinere Rollen einnehmen als in der Serie. Angesichts der Rahmenhandlung ist das durchaus nachvollziehbar, zumal die Geschichte niemals unverständlich oder unlogisch wird.

Gelungene Nacherzählung

Zusätzlich versteht es RE:cycle of the Penguindrum, die wichtigsten Beziehungen der Charaktere ausreichend zu inszenieren, um ein gutes Verständnis für die Figuren aufzubauen. Hier zeigt sich auch die weitgehende gelungene Vorstellung von Kanba, Shōma, Himari, Ringo und den anderen. Zugleich entwickeln die beiden Filme eine hervorragende Spannungskurve, die gleichermaßen von der dichten Atmosphäre und der rätselhaften Geschichte getragen wird. Das trägt zum Unterhaltungswert bei und sorgt dafür, dass RE:cycle of the Penguindrum gelungene Recap-Filme sind. Zumal die Rahmengeschichte gerade zum Ende ein paar interessante neue Elemente enthält, die auch Fans fesseln können.

Optisch zeigt sich ein erkennbarer Unterschied zwischen den neuen und alten Szenen. Dieser fällt jedoch weitaus kleiner aus als erwartet. Zeichenstil und Charakterdesign sind nahezu identisch, so dass die Filme trotz der vorhandenen Abweichungen einen schönen visuellen Eindruck hinterlassen. Das ist auch den hochwertigen Animationen der Serie zu verdanken, die trotz des Alters von zehn Jahren problemlos mit den neuen Szenen mithalten und diese sogar übertrumpfen können. Begleitet wird die Geschichte von einem gelungenen, passenden Soundtrack, der oft auch auf gesungene Lieder setzt. Dass hier manchmal lediglich Szenenaufnahmen gezeigt werden, wirkt jedoch eher irritierend und unnötig. An der Qualität der Filme ändert das nichts. Abgerundet wird RE:cycle of the Penguindrum von der hochwertigen deutschen Synchronisation.

Fazit

Recap-Filme haben immer einen schweren Stand. Angesichts der kürzeren Laufzeit ist es nur selten möglich, die zugrundeliegende Serie wirklich zu übertrumpfen oder zumindest gleichwertige Unterhaltung zu bieten. Letzteres gelingt RE:cycle of the Penguindrum jedoch fast durchgehend. Sicher, die vierundzwanzig Episoden der Serie sind umfangreicher, komplexer und bieten einige zusätzliche Nebenhandlungsstränge sowie mehr charakterliche Tiefe, dennoch wurde die Geschichte in den beiden Filmen gut zusammengefasst. Bedauerlich ist aber, dass einige Figuren wie Masako und Yuri deutlich kleinere Rollen einnehmen. Hier fällt auf, dass der Fokus noch stärker auf Kanba und Shōma liegt als bei der Serie. Unter dieser Berücksichtigung funktionieren die beiden Recap-Filme sogar noch etwas besser. Zumal die Rahmengeschichte eine gelungene Ergänzung, wenn auch ohne wirklichen Mehrwert, ist. Für Penguindrum-Fans ist RE:cycle of the Penguindrum eine gute Möglichkeit, die Geschichte auf alternative Weise erneut zu erleben. Wer die Serie bisher nicht kennt, erhält zwei packende und eigenwillige Mystery-Drama-Filme.

Kurzfazit: Gelungene Mystery-Drama-Recap-Filme, die trotz notwendiger Kürzungen die Penguindrum-Geschichte spannend zusammenfassen und um eine ordentliche Rahmengeschichte erweitern.

Vielen Dank an peppermint anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von RE:cycle of the Penguindrum!

Details
Titel: RE:cycle of the Penguindrum
Originaltitel: Gekijōban Re:cycle of the Penguindrum
Genre: Drama, Mystery, Comedy
Regie: Kunihiko Ikuhara
Studio: Lapintrack, Brain’s Base
Produktionsjahr: 2022
Laufzeit: ca. 266 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Clean Opening, Clean Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 19. April 2024
Herstellerseite: peppermint anime
Herstellerpartnershop: RE:cycle of the Penguindrum bei Akiba Pass Shop

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