Rezension: Like a Dragon: Infinite Wealth (Xbox Series X)

Nach unerwarteten Rückschlägen führt eine persönliche Angelegenheit Ichiban Kasuga in Like a Dragon: Infinite Wealth nach Hawaii und er stolpert in neuen Ärger.

Fast genau vier Jahre nach Yakuza: Like a Dragon, setzt Like a Dragon: Infinite Wealth die Geschichte von Ichiban Kasuga fort. Damit erscheint das japanische Rollenspiel der einstigen Action-Adventure-Reihe Yakuza nur wenige Monate nach dem Spin-off Like a Dragon: The Man Who Erased His Name. Beim Gameplay setzt Like a Dragon: Infinite Wealth auf die mit dem direkten Vorgänger eingeführten Rollenspiel-Elemente inklusive rundenbasierter Kämpfe. Gleichzeitig bleibt der bekannte Humor der Reihe in Einklang mit einer ernsten, wendungsreichen, harten und mitreißenden Geschichte erhalten. Fans dürfen sich außerdem auf das Wiedersehen mit ein paar bekannten Charakteren freuen.

Abenteuer auf Hawaii

Like a Dragon: Infinite Wealth beginnt drei Jahre nach Yakuza: Like a Dragon. Ichiban Kasuga versucht den Wunsch seines einstigen Bosses, allen ehemaligen Yakuza einen Neustart zu ermöglichen, umzusetzen. Dafür arbeitet er mittlerweile bei einer Arbeitsvermittlungsagentur und organisiert Jobs für Ex-Kriminelle, die aufgrund der harten Gesetze Schwierigkeiten haben, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen. Allerdings läuft nicht alles wie erwartet und nach unwahren Anschuldigungen gegen Kasuga, verändert sich sein Leben erneut. Aus Spoilergründen soll hier nicht mehr verraten werden, doch nach einigen Wendungen, führt es Kasuga wie bereits im Ankündigungstrailer enthüllt, nach Hawaii. Hier erwartet den Pechvogel neues Unglück und somit auch reichlich Ärger inklusive einiger krimineller Machenschaften und unerwarteter Geheimnisse. Dabei versteht es die Geschichte gleichermaßen für Spannung zu sorgen und mit reichlich grandiosem Humor aufzuwarten. Zu verdanken ist das auch den toll geschriebenen Charakteren.

Besonders Kasuga brilliert als herrlicher, etwas anderer Protagonist. Der Ex-Yakuza ist einfach gestrickt, etwas naiv und stolpert gerne mal in ein Fettnäpfchen, ohne es wirklich zu begreifen. Gleichzeitig hat er ein großes Herz und will jedem helfen. Selbst Menschen, die ihm schaden wollten, verzeiht er schnell und bietet ihnen seine Unterstützung an. Gerade aufgrund seiner vielen Schwächen und Stärken, ist Kasuga ein überaus menschlicher Charakter, der nicht nur glaubhaft, sondern auch überaus sympathisch ist. Andere Figuren mögen nicht ganz so ausgearbeitet sein, wissen aber genauso zu überzeugen. Das gilt natürlich auch für Langzeit-Yakuza-Protagonist Kazuma Kiryu. Allgemein überzeugen sämtliche Charaktere mit viel Tiefe und Vielschichtigkeit. Das gilt für Verbündete genauso wie für Feinde.

Lebendige Welt

Wie die Vorgänger, setzt Like a Dragon: Infinite Wealth auf eine große offene Welt. Oder vielmehr Gebiete. So beginnen wir in Yokohama, bevor es uns einige Zeit später nach Honolulu verschlägt. Beide Städte bilden weitläufige offene Welten, die wir frei erkunden können und in denen wir reichlich Entdeckungsmöglichkeiten haben. So finden wir verschiedene Geschäfte, in denen wir neben diversen Gegenständen für Heilung und Ähnlichem auch neue Ausrüstung kaufen können. Mit T-Shirts, Jacken, Hosen, Schuhe, Baseballschläger, Surfbretter und dergleichen statten wir unsere Charaktere aus und verbessern so ihre Werte. Außerdem dürfen wir in verschiedenen Restaurants essen, um unsere Lebens- und Magiepunkte aufzufrischen. Bestellen wir passende Gerichte und Getränke, kann es je nach den Charakteren in unserer maximal vierköpfigen Gruppe auch zu Tischgesprächen kommen. Diese vertiefen unsere Beziehung zu unseren Begleitern.

Eine gute Bindung zu Kasugas Freunden ist wichtig, da wir auf diese Weise nicht nur optionale Gespräche, die uns mehr über die jeweiligen Charakter verraten freischalten, sondern auch erbbare Skills bei einem Klassenlevel ermöglicht werden. Zusätzlich verbessert sich Kasugas Persönlichkeit durch bestimmte Antworten in Gesprächen. So steigen etwa sein Selbstbewusstsein oder sein Charisma. Auf diese Weise werden weitere Dialoge mit Nebenfiguren möglich. Außerdem erhalten wir mit jeder Stufe einer Persönlichkeitseigenschaft passive Boni. Entsprechend achten wir darauf Alltagsherausforderungen, die ebenfalls Kasugas Persönlichkeit beeinflussen, zu meistern. Wollen wir etwa unsere Güte erhöhen, müssen wir mit möglichst vielen Bewohnern der offenen Welt sprechen. Ist unser Ziel hingegen Kasugas Intelligenz zu verbessern, fahren wir beispielsweise oft mit dem Taxi. Ein überaus interessantes System, das uns dazu anregt, die offene Welt genau zu erkunden und die uns gebotenen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Dynamische Prügeleien

Wie schon in den Vorgängern, nehmen Kämpfe in Like a Dragon: Infinite Wealth eine große Rolle ein. Regelmäßig treffen wir in der offenen Welt auf Gegner, die uns schnell zum Kampf herausfordern. Das kann sogar so oft passieren, dass es manchmal ein wenig nerven kann, wenn wir einfach nur schnell zu unserem nächsten Zielort wollen. An den spaßigen Auseinandersetzungen ändert das jedoch nichts. Zumal wir Gegner in der Spielwelt immer sehen und im Zweifelsfall auch ausweichen können. Kämpfe finden stets an Ort und Stelle statt. Sind wir auf Gegner getroffen, wird der Kampf wie in einem rundenbasierten Rollenspiel eingeleitet. Allerdings können wir uns in einem begrenzten Bereich um unseren Charakter frei bewegen, bevor wir uns für einen Standardangriff, den Einsatz von Skills, Verteidigung oder das Verwenden von Gegenständen entscheiden. Später dürfen wir auch mit nicht aktiven Gruppenmitgliedern wechseln, was unsere taktischen Möglichkeiten erhöht.

Die freie Platzierung im Kampf ist wichtig, da unsere Position zum Gegner Einfluss auf den Schaden nehmen kann. Greifen wir von hinten an, erhält unsere Attacke einen Bonus. Das gilt auch umgekehrt, wenn wir von hinten angegriffen werden und feindliche Treffer mehr Schaden verursachen. Zudem können wir Gegner in andere Feinde stoßen, wodurch sie ebenfalls schaden nehmen. Befördern wir einen Widersacher hingegen mit einer Attacke gegen einen unserer Verbündeten, kann dieser ebenfalls noch einmal zuschlagen. Außerdem können wir nahe Gegenstände wie Fahrräder, Bänke, Stühle oder ähnliches als Waffe verwenden, um höheren Schaden auszuteilen. Dabei helfen natürlich auch unsere klassenabhängigen Skills. Diese können genauso wie Waffen über Elementarschaden verfügen. Da einige Feinde bestimmte Schwächen haben, sollten wir auch auf diese achten. Außerdem schalten wir mit der Zeit Tag-Team-Manöver frei. Bei diesen agieren Kasugas Freunde für einen besonders starken Angriff gemeinsam mit ihm.

Abgedrehte Jobs

Das ist jedoch nicht alles. Sobald freigeschaltet, dürfen wir uns für Geld Unterstützung rufen. Diese stellen die aus vielen japanischen Rollenspielen bekannten Beschwörungen da und sind genauso wie vieles von Like a Dragon: Infinite Wealth überaus amüsant. Das gilt auch für die zahlreichen verschiedenen Jobs beziehungsweise Klassen, die wir nach einiger Zeit auf witzige Weise freischalten können. So agiert Kasuga zeitweise als Selbstständiger, bevor er zum Helden wird. Später können abgedrehte Jobs wie Aquanaut oder Action-Star freischalten. Jede Klassen verfügt über eigene Skills, Waffen sowie Einflüsse auf die Attirbute eines Charakters. Während einige Jobs wie Kasugas Held oder Kiryus Drache von Dojima exklusiv sind, können andere von verschiedenen Charakteren angenommen werden. Genauso wie das Charakterlevel, steigen auch unsere Job-Ränge durch das Sammeln von Erfahrungspunkten. Auf diese Weise erhalten wir neue Skills und werden zusätzlich stärker. Haben wir bereits Erb-Skill-Slots freigeschaltet, dürfen wir sogar Skills anderer Klassen ausrüsten, damit diese im Kampf zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus können wir unsere Waffen verbessern lassen. Die dafür benötigten Materialien müssen wir finden, kaufen oder durch das Zerlegen von Waffen erhalten. Neu gebaute Waffen können nicht nur über besondere Schadensart verfügen, sondern auch Spezialeffekte erhalten. Außerdem steigen mit Verbesserung die Grundwerte einer Waffe. Zusätzlich schalten wir auf bestimmte Verbesserungsstufen Slots für Stempel frei. Diese gewähren wiederum einen passiven Effekt wie erhöhten Schaden. Es ist essentiell nicht nur Charakterlevel und Jobrang im Blick zu haben, sondern regelmäßig auch neue Waffen zu bauen oder bereits im Besitz befindliche zu verbessern. Außerdem kaufen oder finden wir regelmäßig neue Ausrüstung, die die Attribute der Charaktere beeinflussen. Mit Accessoires können wir zudem zusätzliche Boni erhalten.

Abseitige Erlebnisse

Abseits der Geschichte, bietet und Like a Dragon: Infinite Wealth zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten. So dürfen wir uns wie schon in den Vorgängern wieder auf verschiedene Arcade-Spielautomaten mit Sega-Klassikern freuen. Genauso dürfen wir am Ufo-Catcher versuchen, Preise zu ergattern. Zudem versuchen wir uns an Shogi oder stellen uns Mahjong-Partien. Während das nur kleine Ablenkungen sind, bieten Nebengeschichten oftmals umfangreiche Aufgaben. So erleben wir zahlreichen Abenteuer abseits des Haupthandlungsbogens. Dabei können diese relativ simpel und kurz sein oder sich als ausgearbeitete Geschichten mit mehreren aufeinanderfolgenden Ereignissen herausstellen. Oftmals helfen wir Menschen, denen wir in der Stadt begegnen. Die Nebengeschichten sind stets gut geschrieben, oftmals skurril und witzig und fügen sich hervorragend in Like a Dragon: Infinite Wealth ein. Manche sind sogar direkt in die Hauptgeschichte eingeflochten und schalten neue Spielmechaniken frei.

Dazu zählen auch Minispiele wie das von Pokémon Snap inspirierte Sicko Snap. Hierbei ist es unsere Aufgabe, beim Fahren mit einem Touristen-Trolley-Bus eigenartige Gestalten, Perverse und dergleichen zu fotografieren. Je nach Fotoglück und -talent, erhalten wir mehr Punkte und somit Belohnungen. Auch das Minispiel Crazy Delivery schalten wir als in die Hauptgeschichte eingeflochtene Nebenhandlung frei. Bei dieser müssen wir mit dem Fahrrad Essen einsammeln und möglichst schnell zu wartenden Passanten bringen, um Geld zu verdienen. Das erinnert teilweise deutlich an Crazy Taxi. Ähnlich wie in dem Sega-Klassiker werden physikalische Gesetze nicht ernst genommen und wir setzen zu einigen waghalsigen Manövern an. Ein kurzweiliger wie abgedrehter Spaß. Etwas, das sich über viele der Nebenbeschäftigungen sagen lässt. Besonders hier dreht Like a Dragon: Infinite Wealth ungemein auf. Das zeigt sich auch an den größten Aufgaben, die wir abseits der Hauptgeschichte bewältigen dürfen.

Durchgeknallte Liga

Als erstes wären die Sujimon-Liga und Sujimon-Kämpfen zu nennen. Während die namensgebenden eigenwilligen Gegner bereits im Vorgänger aufgetreten sind, dürfen wir die Sujimon nun von uns überzeugen und in unser Sujimon-Team rekrutieren. Denn als Sujimon-Trainer nehmen wir an der Liga teil. Dafür müssen wir mit unseren Sujimon Kämpfe bestreiten, im Rang aufsteigen und schließlich nacheinander die Fiesen Vier der Sujimon-Liga herausfordern. Nur wenn wir das schaffen, dürfen wir am Ende gegen den Champion antreten. Sujimon-Kämpfe sind anders als andere Auseinandersetzungen.

Statt uns selbst zu prügeln, schickt Kasuga ein dreiköpfiges Sujimon-Team in den Kampf. Immer wenn unser Zugbalken gefüllt ist, dürfen wir einen Angriff ausführen. Dabei gilt es auf die Wechselwirkung der Sujimon-Typen zu achten. Ein Feuer-Sujimon ist beispielsweise stark gegen Pflanzen-Sujimon, erleidet bei Attacken von Frost-Sujimon aber mehr Schaden. Natürlich steigen unsere Sujimon auch im Level auf, unsere Bindung zu ihnen verbessert sich und wir dürfen sie weiterentwickeln. Bei Raids in der offenen Welt, können wir wilde Sujimon herausfordern und anschließend versuchen, sie für uns zu gewinnen. Auch nach normalen Kämpfen kann es passieren, dass sich uns ein Sujimon anschließen möchte. Gerade aufgrund des abweichenden Gameplays, stellen die Sujimon eine wahre Bereicherung dar. Zudem sind sie überaus witzig und skurril gestaltet und ein unterstreichen den herrlichen Humor von Like a Dragon: Infinite Wealth. Kleine Witze über die offensichtliche Vorlage Pokémon dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Vermülltes Ferienresort

Das Trio von Nintendo-Spielen inspirierten Nebenbeschäftigungen, schließt Dondoko Island ab. Kurz nach Beginn des sechsten Kapitels schalten wir die von der restlichen offenen Welt abgegrenzte Insel frei. Hilfsbereit wie immer, ist Kasuga sofort zur Stelle, um das einstige Ferienresort wieder aufzubauen. Dafür müssen wir Müll beseitigen, die fiesen Müll-Piraten bekämpfen und allerlei Attraktionen für Gäste errichten. Angesichts des Geldmangels, verwenden wir für unsere Do-It-Yourself-Bauten die Ressourcen der Insel sowie alles aus dem zertrümmerten Müll gewonnene. Dass Kasuga an seiner Werkbank nicht nur Tische, Stühle oder Hütten bauen kann, sondern auch große Gebäude wie Restaurants, ein Kino oder einen Hostessen-Klub, zeigt, wie wenig ernst sich das Spiel immer wieder nimmt.

Mit in den mit der Zeit freigeschalteten Bereichen der Insel platzierten Objekten steigern wir Zufriedenheit und Beliebtheit. Beides ist essentiell, um Gäste anzulocken und ihnen einen angenehmen Urlaub zu bereiten. Zusätzlich hängt es von den platzierten Objekten ab, ob unsere Insel als schäbig, poppig, rustikal oder elegant gilt. Auch das kann Einfluss auf die Einstellung von Gästen haben. Diese dürfen wir auf die Insel einladen, sobald wir die ersten Aufgaben abgeschlossen haben und unseren ersten Bewertungsstern für Dondoko Island erhalten haben. Bauen wir Anfangs lediglich Baracken oder Zelte, können wir später luxuriöse Häuser errichten, um anspruchsvollen Gästen einen möglichst schönen Urlaub zu garantieren.

Damit nicht genug, stellen wir Souvenirs her, schalten Werbung oder beauftragen den Handwerker der Insel mit dem Bauen von Brücken oder der Beseitigung von Verschmutzung, um neue Gebiete zugänglich zu machen. Außerdem dürfen wir nach einiger Zeit die Dondoko Farm besuchen. Hier können wir immer bis zu drei Sujimon in der Werkstatt, auf den Beeten oder im Recyclingzentrum arbeiten beziehungsweise im Trainingsbereich trainieren lassen. Während letzteres die Level der Sujimon erhöht, erhalten wir an den Arbeitsstationen verschiedene Materialien, Erträge oder Dokobucks. Statt mit Dollar oder Yen, zahlen wir auf der Insel alles mit der auf Dondoko Island geltenden Währung. Entsprechend wichtig ist es, dass wir genug davon verdienen, um uns alles leisten zu können. Dazu gehören auch Ausbauten unseres Hauses, die wie in der offensichtlichen Inspiration Animal Crossing: New Horizons überaus teuer werden können. Alleine aufgrund des riesigen Umfangs von Dondoko Island, lässt sich das Ferienresort fast als Spiel im Spiel bezeichnen. Zahlreiche Stunden verbringen wir damit, die Insel wieder herzurichten und für Gäste attraktiv zu gestalten. Dank eines gelungenen Baueditors zur Platzierung von Gebäuden, Möbeln und anderem funktioniert das auch überaus angenehm.

Klassische Dungeon-Erkundung

Wer mehr Lust auf das Erkunden eines großen Dungeons hat, darf sich auch auf eine Dungeon-Crawling-Nebenbeschäftigung freuen. So gelangen wir im Laufe der Haupthandlung in den Dungeon auf Hawaii, um dort auf einen Hilferuf zu reagieren. Zuvor werden wir darauf hingewiesen, dass die verlassene Baustelle verflucht ist und immer wieder Menschen auf der Suche nach dem Schatz, der sich auf der untersten Ebene befinden soll, verschwinden. Sofort ist uns klar, dass wir es hier mit einem Zufallsgenerierten, aus mehreren Ebenen bestehenden Dungeon zu tun haben. Wenig überraschend, werden die Kämpfe immer schwerer, je weiter wir in den Dungeon vordringen. Zugleich finden wir hier eine exzellente Möglichkeit, um Erfahrungs- und Job-Rang-Punkte sowie Geld zu sammeln. Dabei zeigt Like a Dragon: Infinite Wealth hier überaus deutlich, wie exzellent sich das Rollenspiel klassische Genre-Elemente in das moderne Szenario einfügt. Das unterstützt maßgeblich den Charme und trägt viel zum Spielspaß bei.

Überzeugen kann Like a Dragon: Infinite Wealth auch auf technischer Seite restlos. Das Rollenspiel sieht nicht nur überaus schick aus und trumpft mit einer erstklassigen Optik, detailreichen Charakteren und teils atemberaubenden Licht- und Schatteneffekt auf, sondern läuft auch durchweg flüssig. Sicher, die Gesichtsanimationen könnten besser sein und manchmal wirken Böden oder Wände nicht perfekt, doch das trübt den Eindruck der hochwertigen Grafik nie. Unterstützt wird das von einer erstklassigen Atmosphäre, die von der grandiosen Musik- und Soundkulisse genauso wie von den sehr guten japanischen und englischen Synchronisationen perfekt abgerundet wird. Damit ist Like a Dragon: Infinite Wealth ein audiovisueller wie spielerischer Hochgenuss und Anwärter auf das Spiel des Jahres sowie eines der besten Rollenspiele der vergangenen Jahre.

Fazit

Obwohl meine Berührungspunkte mit der Yakuza- beziehungsweise Like-a-Dragon-Reihe eher gering sind, habe ich mich auf Like a Dragon: Infinite Wealth gefreut. Die ungewöhnliche Kombination von japanischen Rollenspiel mit modernem Szenario, die spannende Geschichte und die großartigen Charaktere haben mich sofort gefesselt. Auch das Kampfsystem und die zahlreichen Nebenbeschäftigungen sorgen dafür, dass ich den Controller kaum mehr aus der Hand legen kann. Dazu gesellt sich der erstklassige Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln oder Lachen gebracht hat. Trotz der harten. teilweise brutalen und wendungsreichen Geschichte, nimmt sich Like a Dragon: Infinite Wealth niemals zu ernst und setzt immer wieder auf perfekt platzierte Witze. Selbst ganze Gameplay-Elemente basieren rein auf dem großartigen Humor und unterstreichen wie amüsant das Rollenspiel ist. Das gilt nicht nur für die grandiose Sujimon-Liga, sondern auch für einige Charaktere, Dondoko Island und andere Nebenbeschäftigungen. Zudem schaffen es die Aufgaben abseits der Haupthandlung dafür, dass ich mich regelmäßig in ihnen verliere und Stunden nur mit der Arbeit auf Dondoko Island oder dem Bekämpfen anderer Sujimon-Trainer verbringe. Dass all das stets überaus spaßig ist, zeigt, wie exzellent die verschiedenen Elemente aufeinander abgestimmt sind. Like a Dragon: Infinite Wealth ist eines der besten Rollenspiele, die ich in den letzten Jahren gespielt habe. Genre- und Reihen-Fans, sollten sich Kasugas Hawaii-Abenteuer auf keinen Fall entgehen lassen.

Kurzfazit: Grandioses japanisches Rollenspiel, das eine spannende, ernste Geschichte, exzellent mit viel Witz, Skurrilität und abgedrehten Charakteren verknüpft und reichlich Abwechslung sowie Spielspaß garantiert.

Vielen Dank an Sega für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Like a Dragon: Infinite Wealth!

Details
Titel: Like a Dragon: Infinite Wealth
Genre: Rollenspiel
Publisher: Sega
Entwickler: Ryū Ga Gotoku Studio
Spieler: 1
Syteme: Xbox Series X (getestet), Xbox One, PlayStation 5, PlayStation 4, PC
Altersfreigabe: ab 18
Erscheinungsdatum: 26. Januar 2024

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