Rezension: Alien: Icarus (Comic)

Eine abtrünnige Kampfandroiden-Spezialeinheit erhält in Alien: Icarus eine gefährliche Mission, die sie nicht ablehnen können.

Einst waren die Kampfandroiden Freyja, Eli, Astrid, Seth und Nora als Steel-Team für Sondereinsätze der United Systems zuständig. Gefürchtet von Feinden, hat die Spezialeinheit, jede Mission gemeistert. Von ihren einstigen Befehlshabern verraten, haben sie sich abgesetzt und auf dem Planeten Europa-5 eine Zuflucht und neue Heimat gefunden. Als die Androiden plötzlich angegriffen werden, steckt hinter der Aktion ihr ehemaliger Befehlshaber Lieutenant General March. Dieser hat eine dringende Bitte an die ehemalige Spezialeinheit. Sie sollen vom Jahre zuvor von Aliens überrannt Planeten Tobler-9 die Grundlage für einen Impfstoff bergen, um eine Systemweite Katastrophe zu verhindern. Als Belohnung sollen sämtliche Synths von United Systems als Bürger anerkannt werden. Ein Angebot, dass Freyja, Eli, Astrid, Seth und Nora nicht ablehnen können. Auf Tobler-9 erwartet sie aber ein weitaus größerer Schrecken als erwartet.

Horror-Spezieleinsatz

Obwohl Alien: Icarus an die beiden Vorgänger, Alien: Blutlinien und Alien: Erweckung, lose anknüpft, wird eine weitgehend eigenständige Geschichte erzählt. Lediglich Verweise auf vorherige Ereignisse schaffen eine Verbindung zu den bisherigen Comic-Handlungsbögen von Autor Phillip Kennedy Johnson. Der Sammelband beginnt mit der Katastrophe auf Tobler-9 und dem Angriff der Xenomorphen auf den ausschließlich für Forschung- und Entwicklung von Weyland-Yutani dienenden Planeten. Anschließend springt die Geschichte ins Jahr 2217. Die Hauptfiguren Freyja, Eli, Astrid, Seth und Nora werden direkt in einer Auseinandersetzung mit Soldaten von United Systems vorgestellt. Bereits hier wird deutlich, dass der Science-Fiction-Horror-Comic auf einen starken Action-Anteil setzt. Dieser fällt zwar wieder ähnlich groß aus wie in Alien: Blutlinien, gleichzeitig gelingt es aber, eine überaus packende, düstere und gefahrvolle Atmosphäre aufzubauen.

Zu verdanken ist das neben der offensichtlichen Bedrohung durch die Xenomorphs auch der Erzählweise der Geschichte. Ohne sich zu viel Zeit mit Kleinigkeiten zu lassen, werden die fünf Hauptfiguren sehr schnell auf den von Aliens verseuchten Planeten Tobler-9 geschickt. Alleine die detailreich dargestellten Ruinen und düsteren Szenerien sorgen für reichlich Science-Fiction-Horror-Stimmung. Gleichzeitig erhalten Freyja, Eli, Astrid, Seth und Nora im Verlauf ihres Einsatzes mehr Profil und werden ausreichend charakterisiert und vorgestellt. Hier mag mit recht simplen Standards gearbeitet werden, dennoch ist es leicht, mit den Hauptfiguren mitzufiebern. Zudem werden einige interessante Themen wie der Kampf der Androiden um Anerkennung und der Umgang von Menschen mit den sogenannten Synths aufgegriffen und sind ein zentraler Bestandteil der Geschichte.

Dabei sorgen die zwischenmenschlichen Konflikte für genauso viel Spannung wie die Bedrohung durch die Xenomorphs, von denen auf Tobler-9 ganze Horden warten. Hier trumpft Alien: Icarus mit den schicken, detailreichen Zeichnungen auf. Diese bleiben zwar dem gewohnten US-Comic-Standard treu, wissen aber gerade in dunklen, gefährlichen Momenten hervorragend die düstere Atmosphäre zu transportieren. Das liegt auch an den sehr gut eingefangenen Alien-Designs sowie den gelungenen Charakteren, die alle individuell sind und somit ausreichend Wiedererkennungswert haben. Letztlich garantiert vor allem die Mischung aus spannender Geschichte, dichter Atmosphäre und gut inszenierter Action fesselnde Science-Fiction-Horror-Unterhaltung.

Fazit

Alien: Icarus hat mich wie die beiden Vorgänger wieder schnell gepackt und nicht mehr losgelassen. Die Geschichte der ehemaligen Androiden-Spezialeinheit, die sich auf eine letzte Mission begibt und gegen Xenomorphs kämpfen muss, ist spannend erzählt und bietet ausreichend Abwechslung. Gerade die Balance zwischen gut inszenierter Action, bedrohlicher Atmosphäre und starken Charakter-Momenten sorgt dafür, dass ich den Comic bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen konnte. Unterstützt wird das von gelungenen Charakteren und stimmungsvollen Zeichnungen. Alien-Fans können bedenkenlos zugreifen. Dabei ist es unwichtig, ob ihr bereits die Vorgänger gelesen habt oder nicht.

Kurzfazit: Atmosphärischer Alien-Comic-Sammelband, der mit spannender Geschichte, gelungenen Charakteren und bedrohlich-actionreicher Inszenierung fesselt.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Alien: Icarus!

Details
Titel: Alien: Icarus
Originaltitel: Alien (2022) 1-6
Genre: Science-Fiction, Horror, Action
Verlag: Panini
Autor: Phillip Kennedy Johnson
Zeichner: Julis Ohta
Farben: Yen Nitro
Seiten: 148
Preis: 19,00 €
Verlagsseite: Alien: Icarus bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2023

©  20th Century Studios / Marvel / Panini Verlags-GmbH

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