Rezension: Rent-a-Girlfriend – Vol. 3 (Blu-ray)

Kazuya geht in Rent-A-Girlfriend Volume 3 nur zur Probe auf ein Date mit Ruka, doch auch Chizuru und Mami beschäftigen ihn.

Zu Kazuyas Erleichterung hat sich sein Verdacht an Weihnachten als Irrtum herausgestellt. Außerdem hat er auch noch von Chizuru ein Geschenk bekommen. Aber ist das überhaupt etwas Besonderes oder gehört das zu ihrer Rolle als Mietfreundin? Außerdem wird er dazu gedrängt, zumindest auf Probe mit Ruka auszugehen. Bei einem Date bemerkt sie aber, dass ihr nicht Kazuyas volle Aufmerksamkeit gehört, weshalb sie ihn mit einem Trick in ein Love-Hotel schleppt und in der Uni auftaucht. Auch beim Neujahrs-Familientreffen kommt es zu einer Situation, die Kazuya in Erklärungsnot bringt. Als Kazuya erfährt, dass es Shun seit der Sache mit Ruka nicht gut geht, will er ihm helfen.

Gemietete Missverständnisse

Kazuyas Stalkingaktion an Weihnachten hat noch einen glimpflichen Ausgang für ihn genommen. Statt aber endlich die Beziehung zwischen ihm und Chizuru voranzubringen, zeigt sich Kazuya zu Beginn von Rent-A-Girlfriend Volume 3 wieder von seiner unsympathischen, unehrlichen Seite. Allgemein verliert der Protagonist der Romantik-Comedy-Serie im Laufe der vier finalen Episoden von Staffel eins massiv an Sympathie. Unehrlichkeit, offene Lügen, Herausreden und mehr sorgen dafür, dass er oft mehr nervt als noch in den Vorgängern. Sicher, die Geschichte soll noch nicht enden, weshalb manche Entwicklungen und Zögern nachvollziehbar und auch Genre-Standard ist, doch die Umsetzung kann durchaus anstrengend sein. Besonders weil viele Probleme mit etwas Ehrlichkeit gar nicht erst auftreten würden.

Aber nicht falsch verstehen, so sehr Kazuyas Verhalten zeitweise nerven kann, so witzig und unterhaltsam kann Rent-A-Girlfriend Volume 3 sein. Hier zeigt sich der bereits seit Beginn der Serie vorhandene Zwiespalt zwischen Humor, Romantik und zu übertriebener Inszenierung. Immerhin gelingt es den vier Episoden mit einigen lustigen Momenten, genre-typischen Peinlichkeiten und manch gelungener Charakterentwicklung das vorhandene Potenzial weitgehend zu nutzen. Dabei sticht besonders Kazuyas Verhalten gegenüber seinem Freund Shun hervor. Er zeigt sich von seiner sympathischen Seite und sofort wächst er ein wenig ans Herz. Umso bedauerlich ist jedoch, wenn er wieder einmal zum unausstechlichen Idioten verkommt. Allerdings ist das durchaus menschlich und somit häufig glaubhaft, wenn auch überzeichnet, dargestellt.

Qualitativ fällt das Staffelfinale zwar gegenüber den beiden vorherigen Volumes etwas ab, bietet aber trotzdem ausreichend Unterhaltungswert, um bis zum Ende zu motivieren. Das ist jedoch weitaus mehr Figuren wie Chizuru, Ruka und Neuling Sumi zu verdanken als Kazuya oder Mami. Immerhin schafft es die Serie zum Abschluss noch ein wenig die Kurve zu bekommen und den Romantik-Comedy-Gepflogenheiten gerecht zu werden. Zudem sorgen ein paar ordentliche Wendungen dafür, dass die vier Episoden hindurch ausreichend Spannung aufgebaut wird, so dass selbst nervig-anstrengende Momente überwindbar sind. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Staffel das durchaus vorhandene Potenzial ausnutzt und Kazuya endlich eine bessere Charakterisierung erhält.

Fazit

Rent-A-Girlfriend Volume 3 schließt die erste Staffel der Romantik-Comedy-Serie trotz einiger gewohnt anstrengender und nerviger Szenen recht unterhaltsam ab. Es ist erneut Kazuya, der mich mit seinem Verhalten fast zur Weißglut treibt und dann doch wieder Sympathien wecken kann. Das mag menschlich wirken, ist meist aber nur anstrengend. Hier wäre schon lange eine sinnvolle Charakterentwicklung notwendig. Ansätze dafür haben sich im Vorgänger gezeigt, werden in den vier finalen Episoden aber nicht weiter genutzt. Dennoch kann Rent-A-Girlfriend Volume 3 recht ordentliche und mitunter amüsante Romantik-Comedy-Unterhaltung bieten. Besonders Chizuru, Ruka, Sumi und Kazuyas Oma stechen positiv hervor. Dennoch hat mich das finale Volume etwas ernüchtert zurückgelassen. Kurzweilige Romantik-Comedy-Kost wird aber definitiv geboten.

Kurzfazit: Ordentlicher Staffelabschluss, der trotz deutlicher Schwächen mit Humor und gelungenen Wendungen unterhalten kann.

Staffelfazit: Rent-A-Girlfriend Staffel 1 erzählt von Student Kazuya Kinoshita, der von seiner Freundin verlassen wurde. Um seinen Herzschmerz zu besänftigen, mietet er sich eine Freundin. Allerdings kommt es zu einem Missverständnis, weshalb seine Großmutter glaubt, dass Chizuru die echte Freundin von Kazuya ist. Um sie nicht zu enttäuschen, mietet er Chizuru weiterhin, damit diese sich als seine Freundin präsentiert. Wenig überraschend führt das zu reichlich Chaos inklusive Eifersucht von weiteren Frauen wie Kazuyas Ex Mami oder der in ihn verliebten Ruka. Trotz gelungenem Humor und einiger ordentlicher Wendungen, schafft es Rent-A-Girlfriend Staffel 1 in zwölf Episoden nur durchschnittliche Genre-Unterhaltung zu bieten. Vor allem liegt das an Kazuya, der mit seiner Art oft unsympathisch ist und lediglich geringe Charakterentwicklung zeigt. Gute Ansätze zu Staffelbeginn sowie einige ausreichende Wendungen im Mittelteil werden leider zum Ende kaum genutzt. Dennoch kann Rent-A-Girlfriend in starken Momenten durchaus ordentliche Genre-Unterhaltung bieten. Das vorhandene Potenzial wird aber nicht genutzt.

Vielen Dank an Crunchyroll für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Rent-a-Girlfriend – Vol. 3!

Details
Titel: Rent-a-Girlfriend – Vol. 3
Originaltitel: Kanojo, Okarishimasu
Genre: Romantik, Comedy
Regie: Kazuomi Koga
Studio: TMS Entertainment Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2020
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Artcard
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 15. September 2022
Herstellerseite: Rent-a-Girlfriend – Vol. 3 bei Kazé Anime

©2020 Reiji Miyajima, KODANSHA /“Kanojo, Okarishimasu“ Production Committee. | © 2022 Crunchyroll SA (German Version)

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