Rezension: Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key (Switch)

Alchemistin Ryza bricht in Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key zu ihrem letzten Abenteuer auf.

Vor mittlerweile dreieinhalb Jahren legte Entwicklungsstudio Gust mit Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout den Grundstein für die aktuelle Trilogie innerhalb der Alchemie-Rollenspiel-Reihe. Statt wie sonst üblich mit jedem neuen Secret-Teil die Protagonistin zu wechseln, kehrte Ryza im Dezember 2020 beziehungsweise Januar 2021 in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy mit einem neuen Abenteuer zurück. Am 24. März beendet Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key die Secret- beziehungsweise Ryza-Trilogie mit einem letzten großen Abenteuer für die Alchemistin und ihre Freunde. Dabei setzt Gust auf einige interessante neue Spielmechaniken, viel Wiedersehensfreude und Erinnerungen an die Vorgänger sowie die bisher weitläufigsten und größten Gebiete der Atelier-Reihe.

Geheimnisvolle Inseln

Ein Jahr nach ihrem Abenteuer in der Hauptstadt in Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy, ist Ryza längst wieder in ihren friedlichen Alltag auf Kurken Island zurückgekehrt. Allerdings taucht wie aus dem Nichts eine Inselgruppe in der Nähe von Ryzas zu Hause auf. Natürlich will sie sofort wissen, was vor sich geht und bricht gemeinsam mit dem Wächter-Erkundungstrupp sowie Tao und Bos, die für die Sommerferien in ihrer Heimat sind, auf. Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key beginnt bereits auf den Kark Isles genannten geheimnisvollen Inseln und auch direkt mit den ersten Tutorials des Kampfsystems, das stark an den Vorgänger erinnert. Erst im Anschluss wird verraten, was genau vor sich geht. Ryza bemerkt bei ihrem Aufenthalt auf den Kark Isles, dass sie irgendwie mit Alchemie in Verbindung stehen und synthetisiert kurz darauf einen mysteriösen Schlüssel. Es ist offensichtlich, dass erneut ein abenteuerlicher Sommer auf sie wartet. Dafür benötigt sie allerdings Hilfe, weshalb schnell ihre Freunde benachrichtigt werden.

Atelier Ryza 3 gelingt es sehr gut, den in Atelier Ryza 2 nachvollziehbaren Zufallswiedersehensfaktor nicht zu wiederholen. Stattdessen werden Ryza, Klaudia, Lent, Tao und Bos auf natürliche und logische Weise zusammengeführt. Auch die restlichen Charaktere schließen sich der Gruppe im Verlauf der Geschichte sinnvoll an und werden gut eingeführt. Neben den aus den beiden Vorgängern bekannten Charakteren dürfen wir uns auch über drei Neulinge, die wirklich gelungen sind und eine tolle Bereicherung darstellen, freuen. Zudem ist Bos trotz seiner Auftritte in Atelier Ryza und Atelier Ryza 2 erstmals spielbar. Sehr schön. Endlich darf auch er mitmischen und Ryza, Klaudia, Lent und Tao nicht nur von der Seitenlinie unterstützen. Mit insgesamt elf Gruppenmitgliedern ist die Party ziemlich groß, funktioniert aber hervorragend und ist angenehm ausgewogen. Bedauerlich für Fans der Vorgänger ist höchstens, dass nicht alle bekannten und spielbaren Figuren des zweiten Teils zurückkehren. Doch angesichts der bereits großen und tollen Gruppe ist das Meckern auf sehr hohem Niveau.

Mysteriöse Schlüssel

Wie bereits erwähnt, stellt Ryza kurz nach ihrem Besuch auf den Kark Isles einen seltsamen Schlüssel her. Dieser ist nicht nur eng mit der spannenden, abwechslungs- wie wendungsreichen Geschichte verknüpft, sondern zugleich die größte neue Spielmechanik. Allerdings sollten wir dabei eher von Schlüsseln sprechen, da Ryza mit Hilfe des Secret Keys oder der später mittels Alchemie hergestellten Pristine Keys an besonderen Orten, die auch als Schnellreisepunkte dienen, weitere Schlüssel erschaffen kann. Diese wiederum verfügen über besondere Eigenschaften und können nur limitiert genutzt werden. Wir benötigen sie, um besondere Schatztruhen oder Barrieren zu öffnen und können sie in Kämpfen oder beim Synthetisieren verwenden. Welchen Schlüssel wir erschaffen, hängt vom jeweiligen Ort sowie der Verwendung der Grundlage ab. Der Secret Key ergibt andere Schlüssel als die Pristine Keys. Insgesamt dürfen wir zehn Schlüssel bei uns tragen, weshalb es wichtig ist, darauf zu achten, die Auswahl ausgewogen zu halten. Ansonsten könnte es passieren, dass wir eine Barriere, die uns den Weg versperrt, nicht öffnen können und wir erst zum Atelier zurückkehren müssen, um den passenden Schlüssel auszuwählen.

Das ist aber noch nicht alles, wofür wir Schlüssel verwenden können. Jeder Charakter darf einen Schlüssel ausrüsten und erhält dadurch teils deutliche, teils rudimentäre Boni auf die Attribute. Auf diese Weise können wir etwa die Lebenspunkte, Attacke oder Verteidigung unserer Figuren weiter individualisieren und sie abseits von klassischer Ausrüstung wie Waffe, Kleidungsstück und zwei Accessoires stärken. Ein weitere großartige Verwendung der Schlüssel-Mechanik, die damit in sämtliche Gameplay-Ebenen eingreift.

Offene, weitläufige Gebiete

Atelier Ryza 3 verzichtet wie die Vorgänger auf eine klassische Open World. Stattdessen erweitert Gust die bereits in Atelier Sophie 2: The Alchemist of the Mysterious Dream größer und freier ausgefallenen Gebiete noch einmal.. Dieses Mal kann von mehreren in sich geschlossenen offenen Welten gesprochen werden. Im Laufe des Abenteuers sind wir nicht nur in der aus dem ersten Atelier-Ryza-Spiel bekannten Kurken Island Area unterwegs, sondern bereisen nach und nach weitere Gebiete. Jedes davon besteht aus mehreren, zusammenhängenden Regionen. Das bedeutet, dass wir ohne Ladenzeiten vom geheimen Versteck, das weiterhin als Ryzas Atelier dient, bis in die entlegensten Winkel der Kurken Island Area laufen können. Verbunden sind die unterschiedlichen Regionen dabei oft durch kurze, schlauchartige Wege. Doch das fällt kaum auf, da die Gestaltung der offenen, oft aber aus überschaubaren Abschnitten bestehenden Gebiete genau darauf ausgelegt ist. Besonders die neuen Gebiete sind weitläufiger als die Kurken Island Area und wecken manchmal wirkliches Open-World-Gefühl, ohne damit zu erschlagen.

Während wir die offenen Gebiete erkunden, sammeln wir, wie in Atelier-Spielen üblich, verschiedene Zutaten, entdecken Schatztruhen und treffen auf zahlreiche Monster. Mit der Zeit erhalten wir auch zusätzliche Bewegungsfreiheit. Wir dürfen irgendwann wie im Vorgänger tauchen oder reiten, außerdem kann Ryza sich nun mittels Sprung an kleinen Abhängen hochziehen. Neu in den Atelier-Ryza-Spielen sind Rastpunkte, die es bereits in anderen Teilen der Reihe gab. An diesen Lagerfeuern können Ryza und ihre Freunde eine Pause einlegen, schlafen oder kochen. Während wir mit ersterem die Tageszeit wechseln und somit etwa gefährlichen Feinden, die nur nachts unterwegs sind, entgehen, füllt kochen unsere Lebenspunkte auf und gewährt Boni. Je nach Gericht erhalten wir anschließend mehr Erfahrungspunkte, Geld oder bestimmte Attribute wie Angriff oder die Verteidigung sind gestärkt. Gerade das Kochen kann wirklich hilfreich sein. An bestimmten Orten im Verlauf der Kampagne dürfen wir weitere Ateliers für Ryza bauen und diese anschließend aufwerten und erweitern.

Zahlreiche Aufgaben

Abseits der sehr gelungenen und interessanten Geschichte und dem damit verbundenen Hauptquests, erhalten wir im Laufe von Atelier Ryza 3 zahlreiche Nebenaufgaben. Diese sind in World, Charakter, Normal, Party und Random unterteilt. In ihrer Art unterscheiden sich die meisten Questarten nicht. Stattdessen weist die Kategorie vielmehr auf ihren Ursprung und die eventuell erzählte Geschichte hin. So erhalten wir Charakterquests von unseren Gruppenmitgliedern und erleben dabei kleine Geschichten rund um Ryzas Freunde. Partyquests hingegen sind eher kleine Aufgaben wie das Synthetisieren bestimmter Gegenstände oder Einsetzen einer Fähigkeiten im Kampf, um neue Skills oder sonstige Boni für die Gruppe freizuschalten.

Normale Quests sollten genauso wie Random, also Zufallsquests, selbsterklärend sein. Es handelt sich um meist simple Aufgaben von Nebenfiguren. Während Normale Quests dabei oft noch eine Geschichte erzählen, sind Randomquests sehr simple Aufträge, die wir zufällig erhalten und die nicht in unserer Questliste auftauchen. Dafür winken hier teils wertvolle Belohnungen, sofern wir sie in der begrenzten Zeit, die sie verfügbar sind, schaffen. World Quests sind etwas weitreichender, da sie Einfluss auf die Welt nehmen und somit mit den großen Ereignissen in den jeweiligen Gebieten abseits der Hauptgeschichte zusammenhängen. Gerade die Vielfalt an Quests sorgt dafür, dass wir gerne Umwege auf uns nehmen oder die Geschichte einige Stunden komplett liegen lassen, um einem der Nebenhandlungsstränge zu folgen. Sehr schön, auch weil hier die gewohnten Slice-of-Life-Elemente teilweise zum Tragen kommen.

Actionreich-taktische Konfrontationen

Wie bereits erwähnt, treffen wir beim Erkunden der Welt häufig, also wirklich häufig, auf Gegner. Diese sind jederzeit zu sehen, so dass wir Auseinandersetzungen auch ausweichen können. Treffen wir Monster, bevor sie uns berühren, mit einem Schlag unseres ausgerüsteten Sammelwerkzeugs, erhalten wir einen kleinen Vorteil zum Kampfbeginn. Grundsätzlich orientiert sich das Kampfsystem an Atelier Ryza 2, das wiederum eine Erweiterung des ersten Trilogie-Teils ist. Entsprechend kämpft unsere bis zu dreiköpfige Gruppe in Echtzeit gegen die Feinde. Allerdings können wir nicht frei agieren oder herumlaufen. Stattdessen müssen wir warten, bis sich die Wartezeitanzeige gefüllt hat und wir mit unserem aktiven Charakter wieder agieren dürfen. Ist es soweit, können wir mehrere Angriffe und Skills flüssig aneinanderreihen und so effektreiche Kombos auf die Monster niederprasseln lassen. Die nicht direkt von uns gesteuerten Charaktere agieren selbständig. Fähigkeiten setzen sie nur ein, wenn wir per Knopfdruck den Actionmodus aktivieren. Das ist sinnvoll, da sonst die mit normalen Angriffen gesammelten Action Points, die sich unsere Gruppe teilt und die wir für Skillattacken benötigen, schnell zur Neige gehen und unsere Aktionsmöglichkeiten einschränken. Natürlich können wir auch jederzeit zwischen den Charakteren wechseln oder diese mit den beiden Figuren der hinteren Reihe ersetzen. Erfahrungspunkte sammeln alle Gruppemitglieder, auch jene, die nicht am Kampf teilnehmen.

Ebenfalls erhalten geblieben ist das Taktik-Level. Dieses steigt mit unseren Angriffen langsam an und erhöht mit jedem Levelaufstieg die maximale Anzahl unserer Action Points sowie Angriffe. Dadurch können wir im Verlauf eines Kampfes immer freier agieren. Zugleich dürfen wir einmalig in einem Kampf bei vollem Taktik-Level einen besonders starken Fatal-Drive-Angriff starten. Hier sollte gut überlegt sein, wann wir diesen verwenden. Außerdem bitten unsere Gruppenmitglieder häufig darum, dass wir auf bestimmte Weise attackieren, etwa mit einem physischen oder magischen Angriff. Gelingt uns das schnell genug, führt der jeweilige Charakter einen starken Angriff aus. In welcher Reihenfolge diese abgehandelt werden, dürfen wir erstmals selbst festlegen. Zudem können wir nach mehreren Action-Order-Angriffen einen von bis zu vier gleichzeitig ausrüstbaren Order Drive starten. Dies ist ein noch mächtigere Aktion eines Charakters, der dafür nicht einmal aktiv in unserer Gruppe sein muss. Neben Angriffen können Order-Drive-Aktionen auch verstärkende Zauber oder Heilung sein.

Schlüssel in Kämpfen

Zusätzliche Möglichkeiten bieten, wie oben erwähnt, die Schlüssel. Sobald wir einen entsprechenden Hinweis erhalten, können wir im Kampf einen Schlüssel erschaffen. Welchen wir erhalten, hängt hierbei vom gerade aktiv anvisierten Gegner ab. Außerdem dürfen wir Schlüssel verwenden und so den aktiv gesteuerten Charakter stärken. Sobald wir uns dafür entschieden haben, laufen einige Sekunden ab, in denen wir besonders hart austeilen und andere Vorteile genießen. Vor allem in heiklen Situationen oder bei Bossen können Schlüssel hilfreich sein.

Außerdem dürfen wir wie in den Vorgängern Items einsetzen. Von Heilgegenständen über Bomben bis hin zu speziellen Angriffsoptionen wird fast alles geboten, sofern wir es herstellen. Die Items selbst verbrauchen wir dabei allerdings nicht, stattdessen benötigen wir Core Crystal Punkte, die wir im Kampf sammeln. Verbleibende CC-Punkte werden unserem begrenzten Kontingent für Itemverwendung außerhalb von Kämpfen gutgeschrieben. Allerdings können wir die Core Crystal Einsätze unserer Charaktere sogar aufwerten. Jedes Gruppenmitglied verfügt über eine eigene CC-Modifikation. Hier können wir etwa den maximalen CC-Punktewert erhöhen oder die Effekte stärken. Zudem können wir das Element wechseln. Das bringt Vorteile, wenn wir im Kampf mit dem jeweiligen Element agieren oder gegnerische Angriffe mit diesem Element einstecken. Dadurch werden Items und die Core-Crystal-Mechanik spürbar aufgewertet.

Gewohnte Alchemie mit Neuerungen

Beim Synthetisieren beziehungsweise Alchemie-System wurde im Kern nur wenig geändert. Wie schon in den beiden direkten Vorgängern suchen wir ein Rezept aus und müssen anschließend die verschiedenen Bereiche mit den korrekten Zutaten füllen. Je besser deren Qualität ist, desto besser wird das Ergebnis. Außerdem achten wir auf elementare Eigenschaften, mögliche übertragbare Effekte und andere Besonderheiten der Zutaten. Das Synthetisieren ist genauso eingängig, unkompliziert und dennoch tiefgründig wie in den Vorgängern. Allerdings dürfen wir dieses Mal auch die geheimnisvollen Schlüssel verwenden. Sobald wir alle Hauptzutaten hinzugefügt haben, wählen wir auf Wunsch per Buttondruck einen Schlüssel aus. Welchen Effekt dieser hat, wird uns genau angezeigt. Entscheiden wir uns für die Verwendung eines Schlüssel, werden zusätzliche Eigenschaften, Boni und Verstärkungen aktiviert. Es ist immer sinnvoll, sich genau anzuschauen, welche Möglichkeiten die Schlüssel bieten. Gleichzeitig müssen wir immer einschätzen, ob die Verwendung eines Schlüssels hilfreich ist. Das bringt dem Synthetisieren zusätzliche Tiefe, ohne das Alchemie-System unnötig aufzublähen. Sehr gut.

Ähnliches gilt für die neuen Super Traits. Dabei handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um besonders starke und seltene Traits, also Eigenschaften, die wir auf das hergestellte Objekt übertragen können. Da nur einige Zutaten diese Super Traits haben, sollte deren Verwendung gut überlegt sein. Zumal wir zur Übertragung erst den entsprechenden Bereich im Rezept freigeschaltet und mit Zutaten gefüllt haben müssen. Dennoch bieten die Super Traits ebenfalls eine schöne Bereicherung, die uns nicht nur noch stärkere und abwechslungsreichere Objekte herstellen, sondern uns auch ausführlicher über die sinnvolle Verwendung von Zutaten nachdenken lässt. Wichtig dabei ist auch, dass Super Traits nur einmalig übertragbar sind. Das bedeutet, dass wir sie von einem von uns hergestellten Objekt, das wir als Zutat bei einem anderen Rezept verwenden, nicht erneut übertragen können. Das bringt sogar etwas Taktik ins Synthetisieren und rundet die zentrale und wichtige Spielmechanik sehr schön ab.

Stimmungsvoll & schick

Bei der Optik bleibt Atelier Ryza 3 den Vorgängern treu und setzt erneut auf einen bunten Anime-Stil, der besonders mit den sehr detailreich entworfenen Charakteren überzeugt. Ryza und ihre Freunde, aber auch zahlreiche wichtige Nebenfiguren, weisen wichtige Eigenheiten auf, so dass sie einen hohen Wiedererkennungswert haben. Zudem ist Atelier Ryza 3 der bisher schönste Teil der Rollenspiel-Reihe und knüpft damit direkt an Atelier Sophie 2 an. Aufwendige Effekte, abwechslungsreiche Umgebungen und verspielte Monsterdesigns lassen grafische Schwächen wie gelegentlich matschige Texturen oder nicht immer perfekte Animationen schnell vergessen. Außerdem wirkt Atelier Ryza 3 optisch einfach wie ein schönes Gesamtbild, das sich gekonnt zusammenfügt und schnell in seinen atmosphärischen Bann zieht. Wahlweise dürfen wir zudem zwischen Qualitäts- und Performance-Modus wählen. Mit größeren technischen Problemen hatten wir in keinem der Modi zu kämpfen. Nur selten kam es zu kleineren Nachlade-Momenten oder Rucklern im Qualitäts-Modus. Diese sind jedoch so selten, dass sie nicht ins Gewicht fallen.

Die stimmungsvolle, oft verspielte oder abenteuerlustige, aber auch mal düstere oder ernste Musik trägt viel zur Atmosphäre bei bei. Das Geschehen wird immer sehr gut untermalt. Genauso herausragend ist die japanische Sprachausgabe. Ryza und die anderen Charaktere sind hochwertig vertont. Jede Stimme ist gut gewählt, haucht den Figuren glaubhaft Leben ein und hat dank bekannter Sprecherinnen und Sprecher hohen Wiedererkennungswert. Das gilt nicht nur für Ryza und ihre Freunde, sondern auch für Nebenfiguren, die wir bereits aus vorherigen Teilen kennen. Allerdings sollte erwähnt werden, dass nicht alle Szenen vertont sind. Negativ wirkt sich das angesichts der guten englischen Texte jedoch nicht aus. Das audiovisuelle Gesamtbild sorgt stets für eine abenteuerliche Fantasy-Atmosphäre und nichts anderes erwarten wir von Atelier Ryza 3, das ein herausragendes Rollenspiel-Erlebnis bietet.

Fazit

Als großer Fan der Atelier-Reihe und besonders der beiden bisherigen Atelier-Ryza-Spiele, habe ich mich sehr auf Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key gefreut. Das finale Abenteuer von Ryza hat mich auch schnell gepackt und von sich überzeugt. Dabei erinnern besonders die Kernmechaniken stark an Atelier Ryza 2. Allerdings hat Gust dem Rollenspiel einige sinnvolle und gelungene Neuerungen spendiert. Vom interessanten Schlüssel-System über die Erweiterung der Kämpfe bis hin zu den ausschweifenden Quests und der offenen Gebiete, weiß Atelier Ryza 3 zu überzeugen. Kämpfe sind genauso spaßig wie das Erkunden der weitläufigen Welt oder das Synthetisieren. Zudem überzeugt das Rollenspiel mit einer spannenden, abwechslungs- wie wendungsreichen Geschichte, die viel Abenteuer-Flair versprüht und gleichzeitig die lockere, angenehme Stimmung der Reihe beibehält. Dennoch werden gelegentlich auch notwendige ernste oder düstere Töne angesprochen. Sehr schön, genauso muss ein spaßiges Fantasy-Abenteuer-Rollenspiel der Atelier-Reihe sein. Damit ist Atelier Ryza 3 nicht nur der beste Teil der Secret- beziehungsweise Ryza-Trilogie, sondern auch das bisher beste Atelier-Spiel. Genre- und Reihen-Fans sollten sich das Rollenspiel auf keinen Fall entgehen lassen! Lediglich die starken Verweise auf die ersten beiden Atelier-Ryza-Spiele könnten trotz ausführlichem Zusammenfassungsvideo Neulingen eine Einstiegshürde in die Geschichte bieten.

Kurzfazit: Fantastisches Rollenspiel und ein mehr als würdiger Trilogie-Abschluss, den sich kein Atelier-, Ryza- oder Genre-Fan entgehen lassen sollte.

Vielen Dank an Koei Tecmo für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key!

Details
Titel: Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key
Genre: Rollenspiel
Publisher: Koei Tecmo
Entwickler: Gust
Spieler: 1
Syteme: Nintendo Switch (getestet), PlayStation 5, PlayStation 4, PC
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 24. März 2023