Rezension: Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi (Comic)

Avar, Keeve und Sskeer ziehen in Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi gegen die Nihil in den Kampf.

Gegen den Willen des Jedi-Rats hat Jedi-Meisterin und Marschallin der Starlight-Station Avar Kriss die beiden Jedi Keeve Trennis und Tenec auf eine Undercover-Mission geschickt. Getarnt haben sie eine Gasfabrik der Nihil infiltriert, sind aber aufgeflogen. Die totgeglaubte Lourna Dee, von der Avar glaubt, dass sie die Anführerin der Nihil ist, hat Keeve und Tenec gefangen genommen. Die beiden Jedi erwartet ein ungeahnter Schrecken. Derweil plant Avar eine Rettungsmission. Doch der erst kürzlich vom Einfluss der Drengir befreite Jedi-Meister Sskeer hat sich mehr verändert als gedacht und handelt nach eigenem Ermessen.

Tödliche Macht

Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi knüpft direkt an das Ende von Das Herz der Drengir an. Mit den US-Heft The High Republic #11-15 sowie dem Epilog der ersten Phase des Literaturprojektes, Das Auge des Sturms bildet der Sammelband den vorläufigen Abschluss der Comic-Reihe zu Die Hohe Republik. Der finale Handlungsbogen, Ende der Jedi, widmet sich weiterhin dem Kampf der Jedi gegen die Nihil. Dabei stehen wie schon in den Vorgängern vor allem die junge Jedi Keeve Trennis, ihr ehemaliger Meister Sskeer und Jedi Meisterin Avar Kriss im Mittelpunkt der Geschichte. Spannend erzählt, actionreich und mit zahlreichen Wendungen gespickt, beginnt der Sammelband mit den Ereignissen in der Nihil-Gasfabrik. Keeve und Terec wurden von Lourna Dee enttarnt und einer geheimnisvollen Waffe ausgesetzt. Besonders für die miteinander verbundenen Terec und Ceret hat das schwerwiegende Folgen. Doch auch Keeve und die anderen Jedi müssen sich der neuen Bedrohung stellen.

Allgemein nutzt Ende der Jedi die in den Vorgängern aufgebauten Handlungsstränge und Charakterentwicklungen gekonnt aus, um sie zusammenzufügen und auf einen konsequenten Höhepunkt zusteuern zu lassen. Besonders Keeves Wandlung im Laufe der Reihe ist deutlich zu erkennen und verleiht der jungen Jedi viel Persönlichkeit und Tiefe. Doch auch Avar und Sskeer profitieren in ihrer Darstellung von ihren Erfahrungen, den sich daraus ergebenden Entscheidungen und eventuellen Fehlern. Selbst Nihil wie Lourna Dee werden ausreichend charakterisiert, um als glaubhafte Bedrohung für die Jedi zu fungieren. Noch interessanter ist aber die geheimnisvolle Waffe, die den Jedi zusetzt und Anteil an einer der größten bisherigen Wendungen des gesamten Literaturprojektes hat. Damit wird die Reihe nahezu perfekt und fesselnd zu Ende gebracht. Präsentiert wird die atmosphärisch dichte Geschichte in beeindruckenden Bildern mit lebendigem Panelaufbau, von dem nicht nur die Action, sondern die gesamte Inszenierung des Comics profitiert.

Abgeschlossen wird der Sammelband von der zweiteiligen Mini-Reihe Das Auge des Sturms, das als eine Art Epilog der ersten Phase von Die Hohe Republik fungiert und sich vor allem auf die Vergangenheit von Antagonist Marchion Ro konzentriert. Trotz kleinerer Handlungsschwächen, überzeugt die auf mehrere Episoden aufgeteilte Geschichte mit zahlreichen Antworten, die viele Geheimnisse rund um die Nihil, Marchion und somit das Literaturprojekt lüften. Gerade deshalb sollte Das Auge des Sturms, besonders das zweite Heft, aus Spoilergründen als Abschluss der ersten Phase von Die letzte Republik gelesen werden. Dennoch ist es aus Gründen der Vollständigkeit wichtig und sinnvoll, dass der Zweiteiler im Sammelband enthalten ist. Wie Ende der Jedi weiß auch Das Auge des Sturms optisch zu überzeugen und trumpft nicht nur mit schönen Zeichnungen, sondern auch passenden Stilwechseln, die viel zur dichten Atmosphäre beitragen und die Comicgeschichte wunderbar abrunden.

Fazit

Nach dem Ende von Das Herz der Drengir war ich gespannt, wie es mit Keeve und Terec weitergeht. Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi knüpft endlich an den vorherigen Comic-Sammelband an und erzählt die Geschichte spannend weiter. Wie beim Vorgänger, war ich von der ersten Seite an gefesselt. Die Ereignisse rund um Keeve, Avar, Sskeer und ihren Kampf gegen die Nihil ist mit Wendungen gespickt, actionreich inszeniert und trumpft mit stimmungsvollen Zeichnungen auf. Besonders die Wandlung der Figuren seit dem ersten Die-Hohe-Republik-Comic sind deutlich erkennbar und verleihen Keeve, Avar und Sskeer, aber auch anderen Charakteren deutlich mehr Tiefe. Der ebenfalls enthaltene Comic-Zweiteiler Das Auge des Sturms ist ein gelungener Abschluss der ersten Phase des Literaturprojektes. Es werden zahlreiche Fragen über Marchion Ro beantwortet. Allerdings ist dadurch auch das Spoiler-Potenzial groß, weshalb ich Das Auge des Sturms nur jenen empfehle, die bereits alle Vorgänger, seien es Comics, Romane oder etwas anderes, gelesen haben. Gemeinsam ergeben Ende der Jedi und Das Auge des Sturms aber definitiv einen packenden Star-Wars-Comic und einen nahezu perfekten vorläufigen Abschluss für die Die-Hohe-Republik-Comic-Reihe.

Kurzfazit: Fesselnder Star-Wars-Comic, der eine spannende, actionreiche Geschichte mit zahlreichen Wendungen und guter Charakterentwicklung sowie -nutzung erzählt.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi!

Detail
Titel: Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi
Originaltitel: Eye of the Storm 1-2, US-SW The High Republic #11-15
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Cavan Scott, Charles Soule (Das Auge des Sturms)
Zeichner: Georges Jeanty (#11-12), Ario Anindito (#13-15), Guillermo Sanna (Das Auge des Sturms)
Tusche: Karl Story (#11-12), Mark Morales (#11, #14-15), Victor Olazaba (#11-15)
Farben: Carlos Lopez (#11-15), Jesus Aburtov (#11), Jim Campbell (Das Auge des Sturms)
Seiten: 180
Preis: 20,00 € (Softcover) / 29,00 € (Hardcover)
Verlagsseite: Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Die Hohe Republik – Ende der Jedi (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2022

©  Panini//Marvel/Disney/Lucasfilm

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