Rezension: The Hentai Prince and the Stony Cat – Vol. 2 (Blu-ray)

Yuuto und Tsukiko werden in The Hentai Prince and the Stony Cat Volume 2 mit der Macht der Katzenstatue konfrontiert.

Mittlerweile haben Yuuto und Tsukiko gelernt, dass es gefährlich sein kann, sich etwas von der Katzenstatue zu wünschen. Ein Leben ohne Zurückhaltung und mit der eigenen Perversheit offen nach Außen getragen, hat Yuuto nur Probleme eingebracht. Um so besser, dass er seinen Wunsch wieder rückgängig machen konnte. Allerdings fehlt Tsukiko noch immer die Fähigkeit ihre Emotionen offen zu zeigen. Die Lage in der sich das ungleiche Team befindet, wird aber zusehends kritischer. Gemeinsam mit Tsukikos in sie vernarrten älteren Schwester Tsukushi und der in Yuuto verliebten Azusa sitzen die beiden im Haus der Tsutsukakushis fest. Ein heftiger Taifun tobt und droht mit starkem Regen alles zu überfluten. Yuuto ahnt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Außerdem muss er sich bald mit der anhänglichen Emanuela, einer eifersüchtigen Azusa, und der Vergangenheit der Tsutsukakushi-Schwestern auseinandersetzen.

Gefährliche Wünsche, entscheidende Vergangenheit

Nachdem Yuutos Haus verschwunden ist und er bei Tsukiko und Tsukushi untergekommen ist, sind die drei zu Beginn von The Hentai Prince and the Stony Cat Volume 2 zusammen mit Azusa im Anwesen der Tsutsukakushi-Schwestern gefangen. Bereits das Ende des Vorgängers hat die Macht der riesigen Katzenstatue im Lagerhaus der Tsutsukakushis gezeigt und nun ist sogar das gesamte Gebäude eingestürzt. Entsprechend suchen Yuuto, Tsukiko, Tsukushi und Azusa im Haupthaus Unterschlupf und versuchen sich ihre Zeit gemeinsam zu vertreiben. Dabei wird deutlich, dass die Beziehungen der vier Hauptfiguren untereinander überaus individuell sind und langsam wachsen. Besonders Yuuto hat zu den drei Mädchen jeweils eine ganz eigene Bindung, die durchaus auch romantische Züge annimmt. Hier zeigt sich wieder, dass The Hentai Prince and the Stony Cat im Kern eine Ecchi-Harem-Romantik-Comedy-Serie ist. Entsprechend gibt es neben kleineren erotischen Einlagen vor allem Gefühlschaos, Eifersucht und meist darauf basierenden Humor. Dieses Konzept zieht sich durch alle sechs Episoden des zweiten Volumes.

Allerdings setzt die Serie, wie schon in der ersten Hälfte, auch überraschend stark auf Drama-Elemente, die von den Mystery-Anleihen unterstützt werden. So spielen die Gefühle, Traumata und Ängste der Charaktere eine große Rolle. Tsukiko möchte beispielsweise ihre Einsamkeit vertreiben, während Tsukushi aufgrund ihrer familiären Vergangenheit einen starken Hang zu ihrer kleinen Schwester hat. The Hentai Prince and the Stony Cat Volume 2 versteht es überraschend gut, mit den Emotionen der Figuren umzugehen. Dadurch erhalten die genre-typischen Standardcharaktere weitaus mehr Profil als gedacht. Yuuto, Tsukiko, Tsukushi und Azusa wachsen merklich und müssen sich ihren Problemen stellen. Ähnliches gilt zum Teil auch für Nebenfiguren wie die neu vorgestellte Emanuela, die eine wichtige Rolle in der Geschichte einnimmt, und viel Einfluss auf Yuuto hat. Gleichzeitig bleiben, wenig überraschend, die Wünsche an die Katzenstatue ein zentrales Thema, das regelmäßig für reichlich Chaos sorgt. Gerade das unterstützt sowohl den Humor, die Ecchi-Elemente als auch die ernste Geschichte. So mag es auf den ersten Blick rein anzüglich wirken, dass plötzlich alle Mädchen in der Schule nur noch Badeanzüge, für die Yuuto einen Fetisch hat, tragen. Der Hintergrund dafür offenbart aber weitaus mehr Tiefe, als es anfangs scheint.

Wie ernst die Serie sein kann, zeigt sich noch deutlicher im letzten Handlungsbogen. Ein Blick in die Vergangenheit offenbart interessante Details über Yuuto, Tsukiko und Tsukushi und zeigt die bewegenden Ereignisse einige Jahre vor Beginn der Serie. Hier wird letztlich auch eines der großen Rätsel der Serie gelüftet, was letztlich viel zum durchaus gelungenen Abschluss von The Hentai Prince and the Stony Cat beiträgt. Sicher, trotz allem wären ausreichend Möglichkeiten für eine Fortsetzung gegeben und die mit dreizehn Bänden 2019 abgeschlossene Light-Novel-Vorlage würde noch viel Material für mehr Geschichten rund um Yuuto, Tsukiko und die anderen bieten, doch auch so fühlt sich das Ende ausreichend rund und somit zufriedenstellend an.

Fazit

Nachdem mich bereits die erste Serienhälfte mit den ernsten Drama-Elementen überrascht hat, setzt The Hentai Prince and the Stony Cat Volume 2 die Serie genauso fort. Die Ecchi-Harem-Romantik-Comedy-Mystery-Geschichte wird mit unerwartet viel Tiefe angereichert, was besonders den Charakteren zu Gute kommt. Gleichzeitig verstehen es die unterschiedlichen Handlungsbögen mit Witz, Abgedrehtheit, etwas Erotik und natürlich Romantik kurzweilige Genre-Unterhaltung zu bieten. Yuuto, Tsukiko, Tsukushi, Azusa und Emanuela sind leicht ins Herz zu schließen, wodurch ich jederzeit mit ihnen mitfiebere. Selbst handlungsmäßig etwas schwächere Abschnitte werden davon aufgewogen und gipfeln schließlich in durchaus unerwartete oder zumindest interessante Wendungen. Besonders die Enthüllungen zum Ende haben mich etwas überrascht, fügen sich aber hervorragend in die Serie ein. Letztlich mag es schade sein, dass die Serie mit gerade einmal zwölf Episoden und ohne weitere Staffel endet. Das Ende ist aber rund genug, um die Serie zufriedenstellend abzuschließen. Etwas, das nicht jeder Light-Novel-Anime-Adaption gelingt. Wer bereits das erste Volume mochte, kann erneut zugreifen. Genre-Fans sollten zumindest einen Blick wagen.

Kurzfazit: Ernste Drama-Handlungsabschnitte gehen Hand in Hand mit kurzweiliger Ecchi-Harem-Romantik-Comedy-Mystery-Unterhaltung, die von den sympathischen Figuren und abgedrehtem Humor getragen werden.

Serienfazit: Als Yuuto von der Wünsche erfüllenden Katzenstatue erfährt, hält ihn nichts mehr: Er möchte endlich seine Zurückhaltung ablegen, um seine perversen Gedanken offen zu tragen. Tsukiko, der er bei der Statue begegnet, möchte hingegen ihre offen auf ihrem Gesicht erkennbaren Emotionen loswerden. Schon bald merken die beiden jedoch, dass ihre Wünsche schwerwiegende Folgen haben. The Hentai Prince and the Stony Cat vermischt typische Ecchi-Harem-Romantik-Comedy-Kost mit Mystery-Anleihen und überraschend ernsten Drama-Elementen. Dadurch setzt sich die zwölfteilige Serie etwas von anderen Genre-Vertretern ab, ohne auf die üblichen Gepflogenheiten zu verzichten. Dennoch versteht es die mit erotischen Szenen, romantischen Momenten und abgedrehtem Humor angereicherte Geschichte zu überraschen, unterhalten und manchmal sogar mitzureißen. Dazu tragen besonders die sympathischen und liebenswerten Hauptfiguren, zu denen neben Yuuto und Tsukiko auch Tsukushi und Azusa gehören, viel bei. Genre-Fans sollten sich The Hentai Prince and the Stony Cat unbedingt näher ansehen.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Hentai Prince and the Stony Cat – Vol. 2!

Details
Titel: The Hentai Prince and the Stony Cat – Vol. 2
Originaltitel: Hentai Ōji to Warawanai Neko.
Genre: Romantik, Comedy, Ecchi, Mystery, Drama
Regie: Youhei Suzuki
Studio: J.C. Staff Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 142 Minuten (Blu-ray), ca. 136 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, 2x 3D-Lenticularcards, Opening- & Ending-Song (textless), Bildergalerie, Trailer
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 21. Juli 2022
Herstellerseite: The Hentai Prince and the Stony Cat – Vol. 1 bei KSM Anime
Herstellershop: The Hentai Prince and the Stony Cat bei Anime Planet

©2013 Sou Sagara / Media Factory / Henneko Project / KSM Anime

Lesetipp: Rezension: The Hentai Prince and the Stony Cat – Vol. 1 (Blu-ray)