Rezension: Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen – Band 1 (Manga)
Eines Tages beginnt Miko in Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen Band 1 schaurige Geister zu sehen und ignoriert sie.
Als Miko auf dem Nachhauseweg von der Schule vom Regen durchnässt an der Bushaltstelle wartet, erscheint vor ihren Augen plötzlich eine schaurige Gestalt. Das offensichtlich übernatürliche Wesen fragt unaufhörlich: „Siehst du mich?“. Voller Angst beschließt Miko kurzerhand, die Erscheinung zu ignorieren. Allerdings begegnen ihr die gruseligen Geister fortan überall. Sie lauern im Bad, ihrem Zimmer, der Schule, in Bussen oder Gassen. Für Miko beginnt eine Zeit der Schreckens und der unablässigen Versuche, die übernatürlichen Wesen zu ignorieren. Vielleicht reicht die Nichtbeachtung aus, damit die Geister wieder verschwinden.
Geisterhafte Ignoranz
Schon auf den ersten Seiten von Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen Band 1 fällt auf, dass sich Mangaka Tomoki Izumi bei der in Japan bisher siebenteiligen Manga-Reihe nicht rein auf eine Mystery- oder Horror-Geschichte fokussiert. Eher ist Mieruko-chan Band 1 als humorvoller Horror-Slice-of-Life-Manga über eine Oberschülerin, die plötzlich schaurige Geister sieht und diese zu ignorieren versucht, zu betrachten. Dabei beginnt die Geschichte relativ normal. Miko wartet an der Bushaltstelle als sie plötzlich ein übernatürliches, wahrlich erschreckendes Wesen vor sich sieht. Bereits hier verdeutlicht die Reihe, dass die Geister optisch hervorstechen und mit reichlich Details ein wahrlich gruseliges Aussehen spendiert bekommen haben. Neben der kurzweiligen, durchaus amüsanten und schön erzählten Geschichte sowie Miko und ihrer Freundin Hana, sind die Schauergestalten definitiv einer der Höhepunkte des Mangas.
In meist eher kurzen, unter zwanzig Seiten langen Kapiteln, wird Miko in ihrem nun von den Geistersichtungen bestimmten Alltag begleitet. Die Oberschülerin erblickt die übernatürlichen Wesen überall. Egal ob bei sich zu Hause im Bad oder unter ihrer Bettdecke, in der Schule oder im Bus – und stets versucht sie, die Geister zu ignorieren. Selbst wenn diese eindeutig versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, bleibt Miko standhaft, zeigt ihre Angst aber spätestens, wenn sie sich sicher fühlt, überdeutlich. Nicht selten steigen ihr Tränen in die Augen oder sie wird kreidebleich, ohne dass ihr Umfeld versteht, was mit ihr los ist. Gerade hierbei versteht es Mangaka Tomoki Izumi ohne knallige Witze, für lockeren Humor zu sorgen. Es ist die Mischung aus Geistersichtungen, Art der übernatürlichen Wesen und Mikos Reaktion auf diese, die Mieruko-chans Humor ausmachen. Das funktioniert im ersten Band wirklich gut und sorgt gemeinsam mit den lockeren Alltagsgeschichten rund um Mikos Versuche, trotz der übernatürlichen Wesen sich möglichst normal zu verhalten, für reichlich Unterhaltungswert.
Dabei ist Miko eine sympathische Hauptfigur und es fällt leicht, mit ihr mitzufühlen. Unterstützt wird sie zudem von ihrer fröhlichen, etwas naiv wirkenden Freundin Hana. Auch Mikos Familie, besonders ihr Bruder Kyosuke, nehmen zeitweise wichtige Rollen ein und bringen Abwechslung in die Handlung. Obwohl vordergründig Slice-of-Life-Unterhaltung mit Horror-Elementen geboten wird, setzt sich Mieruko-chan Band 1 gerade mit dieser Mischung deutlich von anderen Manga-Reihen ab. Zudem baut Mangaka Tomoki Izumi bereits früh im Auftaktband erste Anzeichen für sinnvollen Nutzen von Mikos neuer Fähigkeit ein. Hier könnten sich noch interessante Handlungsentwicklungen verbergen, die auch in den kommenden Bänden ausreichend Abwechslung garantieren. Doch auch so kann der, trotz kleinerer optischer Schwächen schön gezeichnete Manga, gut unterhalten und bietet einen angenehmen Lesefluss.
Fazit
Die Grundidee einer Oberschülerin, die Geister sieht und diese ignoriert, hat sofort mein Interesse geweckt und Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen Band 1 hat mich hervorragend unterhalten. Es macht viel Spaß Miko in ihrem nicht mehr ganz so normalen Alltag zu begleiten und mitzuerleben, welchen übernatürlichen Wesen sie begegnet und wie sie versucht, diese zu ignorieren. Dabei fällt es leicht, mit der liebenswerten Protagonistin mitzufühlen. Dank der schönen Mischung aus Slice of Life, Horror und Comedy, bietet der Auftaktmanga reichlich Abwechslung, die auch den ebenfalls sympathischen Nebenfiguren zu verdanken ist. Da zusätzlich erste Andeutungen bezüglich sinnvoller Verwendungen für Mikos Fähigkeiten in die Geschichte eingeflochten werden, scheint die Abwechslung in den kommenden Bänden garantiert zu sein. Ich freue mich bereits darauf, Miko wieder in ihrem schaurigen Alltag begleiten zu dürfen. Fans gruseliger Slice-of-Life-Geschichten sollten sich Mieruko-chan Band 1 nicht entgehen lassen oder zumindest reinlesen.
Kurzfazit: Unterhaltsamer Slice-of-Life-Horror-Comedy-Mix der zum Reihenauftakt mit liebenswerten Charakteren, kurzweiligen Alltagsgeschichten und schaurigen Geistern angenehmen Lesespaß garantiert.
Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen – Band 1!
Details
Titel: Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen – Band 1
Originaltitel: Mieruko-chan
Genre: Horror, Mystery, Comedy, Slice of Life
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Tomoki Izumi
Seiten: 146
Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-96433-609-5
Verlagsseite: Mieruko-chan: Die Geister, die mich riefen – Band 1 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 05. Mai 2022
© Tomoki Izumi / Kadokawa Corporation / Manga Cult